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14.04.2015 Dank Megadeal: Rekordergebnis auf dem Wohn-Investmentmarkt

Mit der Übernahme der Gagfah durch die Deutsche Annington, die mit rund 8 Mrd. € im Transaktionsvolumen berücksichtigt wurde, erreichte der Investmentumsatz mit größeren Wohnungsbeständen im ersten Quartal 2015 ein neues Rekordvolumen. Insgesamt wurden knapp 11,04 Mrd. € umgesetzt und der erst im letzten Jahr aufgestellte Top-Wert noch einmal um 116 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate, bundesweit führender Immobilienberater.

„Ohne Berücksichtigung dieses Megadeals würde sich das Resultat auf rund 3,06 Mrd. € belaufen und damit circa 40 % unter dem Vorjahresergebnis liegen“, erklärt Udo Cordts-Sanzenbacher, Head of National Residential Investment der BNP Paribas Real Estate Germany. „Verantwortlich hierfür ist, dass im Vergleich zum Auftaktquartal 2014 weniger Umsatz mit großvolumigen Paketen im dreistelligen Millionenbereich getätigt wurde.“ Insgesamt standen den aktuell acht Deals mit einem Transaktionsvolumen von rund 1,7 Mrd. € (ohne Gagfah-Verkauf) ebenfalls acht Verkäufe aus dem Vorjahreszeitraum mit insgesamt 3,9 Mrd. € gegenüber. In allen anderen Segmenten war dagegen ein sehr lebhaftes Marktgeschehen mit überwiegend noch einmal gestiegenen Umsätzen zu verzeichnen. Insgesamt wurden knapp 80 Deals mit zusammen rund 181.000 Wohneinheiten erfasst. Ohne Berücksichtigung des Megadeals liegt der durchschnittliche Preis pro Verkaufsfall bei gut 40 Mio. €.

Aufgrund der Gagfah-Übernahme bestimmen über mehrere Standorte verteilte Bestandsportfolios das Marktgeschehen noch eindeutiger als in der Vergangenheit. Über 91 % des Transaktionsvolumens entfallen auf diese Kategorie. Auf Platz zwei folgen dann schon Projektentwicklungen die, 4 % zum Ergebnis beitragen und einen Umsatz von über 430 Mio. € generierten. Insgesamt konnten 14 Verkaufsfälle in diesem Segment registriert werden. Anders als teilweise in den Vorjahren, beschränken sich die Investoren dabei nicht mehr nur auf die Top-Seven-Standorte, sondern interessieren sich mehr und mehr auch für B-Standorte.

Die bereits im letzten Jahr schon in Führung liegenden Großdeals über 100 Mio. € haben ihren Umsatzanteil vor dem Hintergrund des Gagfah-Deals auf knapp 88 % ausgeweitet. Dadurch haben sich die relativen Anteile aller übrigen Größenklassen gegenüber dem Vorjahreszeitraum natürlich reduziert. Bemerkenswert ist aber, dass in fast allen übrigen Klassen absolut betrachtet mehr umgesetzt wurde als im ersten Quartal 2014. Lediglich Verkäufe zwischen 25 und 50 Mio. € erzielten ein etwas geringeres Ergebnis. Kleine Transaktionen unter 10 Mio. € konnten ihr Resultat beispielsweise um ein Drittel steigern.

Breites Investorenspektrum – Kaufpreisniveaus überwiegend stabil

Unabhängig davon, dass Immobilien AGs/REITs die Rangliste der Investoren mit einem Umsatzanteil von 80 % unangefochten anführen - was in starkem Maße der Großfusion geschuldet ist - zeigt sich eine breite Palette aktiver Anleger am Markt. Mit 611 Mio. € haben es private Anleger auf Platz zwei geschafft und Immobilienunternehmen mit rund 482 Mio. € Investitionsvolumen auf den Bronzeplatz verwiesen. Größere Anteile entfallen darüber hinaus noch auf Versicherungen mit gut 355 Mio. € sowie Spezialfonds, die über 344 Mio. € investiert haben. Alle übrigen Käufergruppen weisen schon deutlich niedrigere Umsatzanteile auf.

Aufgrund der besonderen Dealstruktur im ersten Quartal 2015 haben deutsche Investoren ihre Dominanz des Vorjahres noch weiter ausgebaut und zeichnen für fast 86 % des Transaktionsvolumens verantwortlich. Dadurch haben ausländische Käufer zwar relativ betrachtet Umsatzanteile eingebüßt, absolut haben sie ihr Investitionsvolumen aber um rund 24 % auf knapp 1,56 Mrd. € gesteigert. Hier zeigt sich, dass deutsche Wohnimmobilien als Anlageklasse auch bei ausländischen Anlegern noch an Bedeutung gewonnen haben. Vor allem die stabilen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die geringen Leerstände, insbesondere in den großen Metropolen, machen Wohnungen attraktiv.

Auch wenn die Kaufpreisniveaus überwiegend stabil geblieben sind, sind teilweise aufgrund des begrenzten Angebots bei gleichzeitig starker Nachfrage leichte Preisanstiege zu beobachten. Das gilt einerseits für größere Bestandsportfolios, die in der Regel zwischen 800 und 950 €/m² gehandelt werden, andererseits aber auch für hochwertige Projektentwicklungen. Zwar liegt die durchschnittliche Kaufpreisspanne unverändert bei 3.000 bis 3.500 €/m², die Fälle, in denen auch deutlich höhere Preise gezahlt werden, nehmen aber spürbar zu.

Rekordergebnis absehbar

„Aufgrund des außergewöhnlichen Jahresauftakts zeichnet sich bereits heute ein neues Rekordergebnis für das Gesamtjahr ab, das den bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2005 übertreffen wird. Das historisch niedrige Zinsniveau, die an Fahrt gewinnende Konjunktur, der ausgesprochen gesunde Arbeitsmarkt und das knappe Wohnungsangebot in den Ballungsräumen stellen für Investoren ein besonders attraktives Umfeld dar. Gerade auch die langfristigen Perspektiven für ein stabiles Investment sind ausgezeichnet. Vor diesem Hintergrund wird das große Interesse unterschiedlicher Anlegergruppen nicht nur anhalten, sondern voraussichtlich sogar noch zunehmen. Dies gilt insbesondere auch für ausländische Käufer“, blickt Udo Cordts-Sanzenbacher in die Zukunft.


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