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20.04.2015 Deutlicher Rückgang des Flächenumsatzes am Kölner Logistikmarkt

Auf dem Kölner Lager- und Logistikflächenmarkt wurde in den ersten drei Monaten des Jahres ein Flächenumsatz von 28.000 m² erzielt. Der Jahresstart fiel damit vergleichsweise schwach aus. Das Resultat bleibt um 39 % unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums und verfehlt ebenso den langjährigen Durchschnitt um 37 %. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.

„Nach einem außergewöhnlichen Jahresergebnis 2014, vor allem basierend auf einem Megadeal von Hammer in Bedburg über 102.000 m², aber auch dank einer insgesamt sehr lebhaften Nachfrage, hat die Marktdynamik aktuell etwas an Schwung verloren“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Bisher konnte lediglich ein Großvertrag über 12.200 m² von dem Energieversorger RWE in Frechen erfasst werden. Die weiteren Abschlüsse liegen unter 5.000 m².“ Ursächlich für das Ergebnis ist das geringe Flächenangebot, aufgrund dessen Gesuche häufig nicht abgebildet werden können. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Nachfrageüberhang im rechtsrheinischen Gebiet und im Kölner Süden, aber auch in Frechen, Hürth und Troisdorf.

Dank des Großabschlusses von RWE schieben sich Ver- und Entsorgungsunternehmen mit gut 45 % zum ersten Mal an die Spitze der Branchenverteilung des Kölner Logistikmarkts. Sie verweisen damit die Handelsunternehmen auf den zweiten Rang, welche auf einen Anteil von 31 % kommen und im Vorjahr noch für mehr als die Hälfte des Flächenumsatzes verantwortlich zeichneten. Mit Abstand folgen auf dem dritten Rang Industrie- und Produktionsunternehmen mit rund 16 %. Außergewöhnlich ist der geringe Anteil von Logistikunternehmen, die bisher lediglich auf knapp 3 % kommen. Hier zeigen sich die Auswirkungen des knappen Angebots an großen Flächen, wie sie die Branche nachfragt.

Bei der Verteilung nach Größenklassen sind lediglich drei Segmente belegt: Verträge zwischen 12.000 und 20.000 m² kommen auf einen Anteil von knapp 44 % am Flächenumsatz. Es folgt die kleinste Kategorie mit Verträgen bis 3.000 m², welche 39,5 % erreicht und ihren Anteil im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 Prozentpunkte ausgebaut hat. Weiterhin kommt die Kategorie 3.000 bis 5.000 m² auf fast 17 % und hat damit ebenfalls ein Plus zu verbuchen. Sowohl die größte Klasse mit Verträgen über 20.000 m² als auch die beiden mittleren Segmente 5.000 bis 8.000 m² und 8.000 bis 12.000 m² blieben im ersten Quartal unbesetzt.

Die Spitzenmiete liegt nach wie vor bei 5,00 €/m² und wird für modernste Logistikflächen erzielt. Auch die Durchschnittsmiete ist stabil bei 4,10 €/m² geblieben. Durch den verschärften Flächenmangel stehen die Mieten allerdings besonders in den stark nachgefragten Lagen Frechen, Hürth, Kerpen und Troisdorf unter Druck. Großflächige Gesuche ab 5.000 m² können weiterhin überwiegend nur durch Neubauprojekte abgebildet werden. Daran ändert grundsätzlich auch die leicht gestiegene spekulative Bautätigkeit nichts, durch die sowohl im Logistikpark Kerpen als auch in Köln Niehl bis 2016 zusätzliche Flächen geschaffen werden.

Perspektiven

„Für die kommenden Quartale ist trotz angespannter Angebotssituation mit einer leichten Belebung des Markts zu rechnen. Aufgrund auslaufender Mietverträge werden voraussichtlich in geringem Umfang Bestandsflächen auf den Markt kommen, die für etwas mehr Flächenumsatz sorgen werden. Ebenso ist von weiteren built-to-suit-Neubauprojekten auszugehen. Zusätzliche Nachfrage resultiert teilweise auch daraus, dass einzelne Branchen sich aufgrund veränderter Markt- und Verbraucherstrukturen im Wandel befinden, woraus zum Teil neue Flächenansprüche resultieren. Ein Beispiel hierfür sind die neuen Aufgaben und Anforderungen von Lebensmittellieferdiensten. Bezüglich der Spitzenmiete ist ein Anziehen aufgrund der dargestellten Marktsituation nicht ausgeschlossen“, sagt Hans-Jürgen Hoffmann.


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