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18.05.2015 Büromarkt Paris: Schwacher Jahresstart durch fehlende Großabschlüsse

Der Büromarkt im Pariser Ballungsraum Ile-de-France ist laut BNP Paribas Real Estate verhaltener ins neue Jahr gestartet als in den vorangegangenen fünf Jahren. Mit einem Flächenumsatz von 373.000 m² verzeichnete er nicht nur ein Minus von 27 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014, sondern verfehlte auch deutlich den 10-Jahres-Durchschnitt von 549.000 m². Das schwache Ergebnis ist im Wesentlichen auf den Rückgang von Abschlüssen über 5.000 m² zurückzuführen, die im ersten Quartal um 54 % sanken. Hervorzuheben sind allerdings die Anmietung von PSA Peugeot im Objekt Art & Fact 2.0 in Rueil-Malmaison (15.000 m²), die Vermietung durch Richemont an Bucherer im Pariser Opernviertel (12.000 m²) sowie der Abschluss von Exane im Gebäude #cloud.paris (10.000 m²). Das Segment für kleine und mittelgroße Flächen zeigte sich insgesamt etwas robuster und büßte lediglich 7 % ein. Insbesondere der Flächenumsatz in der Größenklasse unter 2.000 m² legte um 4 % zu und bestätigte damit ihre Rolle als tragende Säule des Markts.

Am augenfälligsten war im vergangenen Quartal die Dominanz der Pariser Innenstadt, auf die 56 % des gesamten Flächenumsatzes entfiel. Während der CBD sein gutes Niveau behaupten konnte, legte die Vermietungsleistung außerhalb des CBD um 34 % zu. Erwähnenswert ist hier die Vermietung von 9.000 m² an Bredin Prat im 7. Arrondissement. La Défense verzeichnete zwar einen leichten Zuwachs (+ 13 %), blieb jedoch aufgrund fehlender Großabschlüsse unter dem zehnjährigen Durchschnitt. In allen anderen Büromarktzonen, insbesondere am nördlichen Seine-Ufer und in den nördlichen inneren Vororten, gingen die Flächenumsätze zurück. Die Ausnahme: Die südlichen inneren Vororte erreichten dank eines Zuwachses bei kleineren und mittleren Abschlüssen wieder den 10-Jahres-Schnitt.

Zum Ende des ersten Quartals standen dem Pariser Markt 4,94 Mio. m² Fläche zur Verfügung – das Angebot ist damit seit Ende 2013 nahezu unverändert. Allerdings ist das Angebot neuer Flächen seit Jahresbeginn 2015 gesunken, was an der geringen Anzahl von Baufertigstellungen in den vergangenen Monaten lag. Infolgedessen ist der Anteil von Neubauobjekten am gesamten Flächenangebot von 23 % zum Jahresende 2014 auf 21 % im ersten Quartal 2015 zurückgegangen. Die Leerstandsrate ist auf 7,6 % gestiegen (7,4 % im ersten Quartal 2014). Die meisten Flächen stehen weiterhin im Gebiet Croissant West im Westen von Paris (15 % in Péri-Défense) leer, die wenigsten nach wie vor in der Pariser Innenstadt (5 %).

Während sich mit nur 727.000 m² derzeit besonders wenig Flächen im Bau befinden, beläuft sich die Gesamtfläche genehmigter Projekte auf mehr als 1,9 Mio. m². Die meisten Entwickler bevorzugen vorvermietete Projekte, entsprechend erreichten spekulativ errichtete Bauten lediglich einen Anteil von 15 % – der niedrigste Stand der letzten zehn Jahre. Vor diesem Hintergrund könnte es 2016 in einigen Büromarktzonen, allen voran in der Pariser Innenstadt, zu Engpässen kommen.

Die schwachen Flächenumsätze zu Jahresbeginn 2015 sind eine direkte Folge der schlechten Wirtschaftslage des Vorjahres. Laut neuesten Umfragen zum Geschäftsklima gewinnt der Erholungsprozess jedoch zunehmend an Fahrt: Der fallende Ölpreis, die Abwertung des Euro und die quantitativen Lockerungen der EZB führten zu einer deutlichen Korrektur der Wachstumsprognosen nach oben. Nach einem schwachen Plus von lediglich 0,4 % zwischen 2011 und 2014 wird mit einem Wachstum von 1,2 % für die französische Wirtschaft für 2015 gerechnet. Dies könnte im weiteren Jahresverlauf zur Schaffung von etwa 15.000 neuen Stellen im Ballungsraum Ile-de-France führen.



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