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31.07.2015 Leerstandsrate für Büroflächen in Central London sinkt drastisch

Hohe Vermietungsumsätze und zu wenig Projektentwicklungen haben die Leerstandsquote für Büroflächen in Central London stark nach unten gedrückt. Die Neubauvolumina, die kurzfristig auf den Markt kommen, liegen unter den langjährigen Vermietungsleistungen. Mit 4,8 Prozent stehen per Ende des ersten Halbjahres 2015 in Central London so wenig Büroflächen leer wie zuletzt vor vierzehn Jahren. Damals herrschte die Dotcom-Ära, begleitet von einem Boom im Investment-Banking. Zwischen dem zweiten Quartal 2000 und dem ersten Quartal 2001 sorgte eine extrem hohe Nachfrage für rapide sinkende Flächenangebote. „Die aktuelle Situation ist damit allerdings nicht vergleichbar“, kommentiert James Roberts, Chef-Volkswirt bei der internationalen Immobilienberatung Knight Frank. „Die Nachfrage liegt heute zwar über dem langjährigen Durchschnitt, erreicht aber keinesfalls die Rekorde von 2000/2001. Die Angebotsverknappung geht vielmehr auf fehlende Entwicklungen zurück.“ Die Eurokrise hat Baustarts zwischen 2010 und 2012 verzögert. Zudem waren Finanzierungen in diesem Zeitraum nur eingeschränkt verfügbar.

Im ersten Halbjahr 2015 ist die Zahl der Flächen im Bau ohne Vorvermietungen um rund 230.000 Quadratmeter gestiegen. Doch 78 Prozent der neuen Flächen werden erst 2017 beziehungsweise 2018 auf den Markt kommen. 2016 sollen 330.000 Quadratmeter nicht vorvermietete Büroflächen fertiggestellt werden. Dem steht ein Vermietungsumsatz von fast 590.000 Quadratmetern in Neubauten und sanierten Flächen in Central London in den letzten zwölf Monaten gegenüber. Und die Neubauvolumina für 2017 (140.000 Quadratmeter) und 2018 (120.000 Quadratmeter) sind auch nicht sehr hoch.

Im West End ist die Vermietungsleistung im zweiten Quartal 2015 sprunghaft angestiegen. Mieter unterzeichneten Verträge über insgesamt fast 110.000 Quadratmeter. Das ist ein Plus von 39 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2015 und liegt im langjährigen Durchschnitt. Die Leerstandsquote in diesem Teilmarkt ist auf rund 350.000 Quadratmeter respektive 4,1 Prozent zurückgegangen. Damit ist das Angebot in den letzten zwölf Monaten um 20 Prozent gefallen und unterschreitet den langjährigen Mittelwert um 32 Prozent. In den nächsten drei Jahren sollen im West End circa 200.000 Quadratmeter neuer noch nicht vorvermieteter Flächen auf den Markt kommen. Die Spitzenmieten betragen unverändert 140 Euro pro Quadratmeter und Monat. Knight Frank rechnet im Laufe des Jahres mit steigenden Mieten.

In der City haben sich Mieter im zweiten Quartal 2015 rund 185.000 Quadratmeter Büroflächen gesichert. Dieser Wert übersteigt das vorige Quartal um 4 Prozent und den langjährigen Schnitt um 15 Prozent. Die Leerstandsrate ist innerhalb des Quartals weiter um fast 10 Prozent von circa 630.000 Quadratmeter auf rund 575.000 Quadratmeter gesunken. Damit liegt die Quote in der City bei 5,2 Prozent. Das ist das niedrigste Niveau seit dem zweiten Quartal 2001. Von den knapp 575.000 Quadratmetern nicht vorvermieteter Büroflächen im Bau stehen rund 185.000 Quadratmeter kurz vor dem Abschluss eines Vorvertrages. Auch in der City sind Top-Mieten für beste Flächen im zweiten Quartal 2015 stabil geblieben. Nach einem Anstieg im ersten Quartal betragen sie aktuell 80 Euro pro Quadratmeter und Monat. Wie im West End sieht Knight Frank auch in der City Potenzial für anziehende Mieten im Jahresverlauf.

Das Investmentvolumen im West End summierte sich im zweiten Quartal 2015 auf mehr als 2,3 Milliarden Pfund. Das ist mehr als doppelt so viel wie im ersten Quartal 2015 und weit über dem langjährigen Quartalsdurchschnitt von 1,2 Milliarden Pfund. Die Renditen für beste Flächen sind mit 3,5 Prozent stabil geblieben.

Auch in der City hat das Investmentvolumen zugelegt. Mit einem Umsatz von mehr als 3 Milliarden Pfund überschreitet es die Summe des ersten Quartals (2,3 Milliarden Pfund) um 33 Prozent und überflügelt den mehrjährigen Mittelwert (1,8 Milliarden Pfund) weit. Die Renditen für Top-Büros betragen unverändert 4 Prozent.




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