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24.08.2015 Neue Technologien verändern Industrie- und Logistikimmobilien

Innerhalb der nächsten drei Jahre wird insbesondere der E-Commerce erheblichen Einfluss auf die Nutzung von Industrie- und Logistikimmobilien haben. Dies sagen rund 50 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE auf seiner Industrie- und Logistikimmobilienkonferenz "The Power of Three". Insgesamt wurden dabei mit der Technologie, der Globalisierung und der Demographie drei Trends identifiziert, die die Immobilienmärkte zukünftig am stärksten beeinflussen werden.

"Insbesondere die technologischen Innovationen haben einen großen Einfluss auf die Zukunft der Märkte für Industrie- und Logistikimmobilien", sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE. "Die Umfrage hatte das Ziel aufzuzeigen, wie die Veränderungen genau aussehen und wo diese spürbar sein werden." So wurden die anwesenden Gäste im Rahmen der Konferenz befragt, wie sich Produktions- und Vertriebsstandorte sowie die Anforderungen und Rollen von Industrie- und Logistikimmobilien über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg möglicherweise verändern werden.

Neue unternehmerische Anforderungen als Innovationstreiber

Vor allem aufgrund des herrschenden Wettbewerbsdrucks und neuen unternehmerischen Anforderungen werden technologische Innovationen künftig verstärkt in den Fokus rücken. Diese spielen demnach auch dann eine Rolle, wenn Unternehmen über die Nutzung von Industrie- und Logistikimmobilien entscheiden. Auf die Frage, welche Technologie in den nächsten drei Jahren den größten Einfluss auf solche Entscheidungen haben wird, antwortete daher die Hälfte der Teilnehmer mit E-Commerce, gefolgt vom Internet der Dinge (33 Prozent).

Innovationen im Bereich der Fertigung und Produktion spielen für 47 Prozent der Befragten insbesondere dann eine Rolle, wenn Kundenbedürfnisse erfüllt werden sollen. Weitere 25 Prozent gaben an, technologische Innovationen vor allem zum Zwecke der Kostensenkung voranzutreiben.

Um die durch den E-Commerce veränderten Kundenbedürfnisse zu befriedigen, ist es für 58 Prozent der Teilnehmer am Wichtigsten, durch Innovationen einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Dieser sollte darauf abzielen, auf Marktveränderungen beispielsweise mit marktnäheren Logistikzentren schnell reagieren zu können. Auf der anderen Seite halten 22 Prozent der Teilnehmer geringere Produktions- und Supply-Chain-Kosten sowie eine stärkere Individualisierung der Produkte für wichtige Innovationstreiber - beides spricht für eine stärkere regionale Zentralisierung der gesamten Wertschöpfungskette.

Standortwahl zwischen Größenvorteilen und neuen Kundenanforderungen

84 Prozent der Teilnehmer stimmten der Aussage zu, dass technologische Innovationen in den nächsten fünf Jahren zu wesentlichen Veränderungen in der Wahl von Produktionsstandorten führen werden. "Der zunehmende Fokus auf die sich ändernden Kundenbedürfnisse führt zu einer höheren Nachfrage nach Produktions- und Vertriebsstandorten, die sich näher am Kunden befinden. Betriebskosten sind jedoch weiterhin ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor, der im Gegenteil mehr Zentralität zur Realisierung von Größenvorteilen verlangt", so Koepke. "Über die gesamte Supply-Chain betrachtet, verschärfen sich damit bereits bestehende Zielkonflikte zwischen der Senkung von Arbeits- und Mietkosten sowie zwischen der Verkürzung von Lieferzeit gegenüber der Senkung von Transportkosten."

Spezialisierte Immobilienentwickler spielen immer wichtigere Rolle

96 Prozent der Teilnehmer erwarten, dass Nutzer von Industrie- und Logistikimmobilien zukünftig Mietobjekte gegenüber Eigentum bevorzugen werden, was höhere Anforderungen an die operative Flexibilität zum Ausdruck bringt. Die Antwort auf die Frage, ob Mieter zukünftig insgesamt mehr oder weniger Gebäude benötigen, ergab hingegen kein eindeutiges Ergebnis. Alle Experten gehen jedoch davon aus, dass spezialisierte Immobilienentwickler in Zukunft eine wichtige Rolle in der Bereitstellung neuer Objekte spielen werden, um die sich verändernden Anforderungen der Nutzer zu erfüllen. Sowohl in der Entwicklung von Produktions- als auch von Logistikimmobilien ist für die Mehrheit der Befragten der Weg über von Entwicklern finanzierte "build-to-suit"-Lösungen der effizienteste.

Ausblick: Neues Marktumfeld verlangt angepasste Objektwahl

Im Rahmen der aktuellen Anpassung der Supply-Chains an gegenwärtige Trends wie den Anstieg des E-Commerce müssen auch Entscheidungsprozesse der Standort- und Objektwahl überholt werden. Dabei wird sich die Dichotomie zwischen großen Logistikzentren und kleineren Einrichtungen, die sich näher am Markt - oder konkret: in Stadtnähe - befinden, noch verstärken. Für Objekte und Standorte zwischen den beiden Extremen lässt das einen Anstieg der Leerstände und Wertverluste befürchten. "Mit einer rasant fortschreitenden Technologie besteht in jedem Fall dauerhafter Bedarf, stattfindende Veränderungen zu antizipieren und auf die sich daraus ergebenden Änderungen der Kundenbedürfnisse und Objektspezifikationen zu reagieren", sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE.



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