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15.09.2015 Europäischer Gewerbeimmobilienmarkt: 32 Prozent plus zum Vorjahr

Das Investitionsvolumen auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt lag im zweiten Quartal 2015 bei rund 65 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres. Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienberatungsunternehmens CBRE in einer aktuellen Analyse. Das zweite Quartal 2015 war damit das 13. Quartal in Folge, in dem das Investitionsvolumen in Gesamteuropa weiter angestiegen ist. Das Volumen im ersten Halbjahr 2015 beläuft sich somit europaweit auf rund 120 Milliarden Euro.

Deutschland und Großbritannien mit Gesamtvolumen von etwa 37 Milliarden Euro
Insbesondere Großbritannien und Deutschland machten mit einem Anteil von rund 25 Milliarden Euro (plus 9,2 Milliarden Euro oder 57 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2014) beziehungsweise 12 Milliarden Euro (plus 5 Milliarden Euro oder 72 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2014) den Großteil des Investitionsvolumens im abgelaufenen Quartal aus. Auch Spanien und Norwegen erreichten im zweiten Quartal jeweils ein hohes Volumen von 5,5 Milliarden beziehungsweise 3,8 Milliarden Euro. "Wir erleben weiterhin ein starkes Wachstum auf den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten", sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. "Europa ist für das Anlagekapital internationaler Investoren die erste Zielregion."

Drei deutsche Städte unter den ersten Top 5

Europaweit liegen traditionell London (17,4 Milliarden Euro) und Paris (5,5 Milliarden Euro) mit großem Abstand auf den ersten Plätzen hinsichtlich des Investitionsvolumens. Dahinter folgen mit München (2,8 Milliarden Euro), Frankfurt (2,7 Milliarden Euro) und Berlin (2,4 Milliarden Euro) drei deutsche Städte unter den Top 5. Auch Hamburg ist mit einem Investitionsvolumen von etwa 1,9 Milliarden Euro noch unter den zehn größten Investmentstandorten Europas.

Großteil des Volumens durch Investoren aus den USA

Grenzüberschreitend tätige Investoren waren mit etwa 59 Milliarden Euro für rund die Hälfte (48,5 Prozent) des gesamten Volumens im ersten Halbjahr 2015 verantwortlich. Im ersten Halbjahr des letzten Jahres lag dieser Wert noch bei 39 Milliarden Euro; im ersten Halbjahr 2013 bei 27 Milliarden Euro. Rund 20 Milliarden Euro dieser Investitionen tätigten im abgelaufenen ersten Halbjahr Investoren aus den USA, dahinter folgten mit großem Abstand asiatische Investoren, die insgesamt 5,9 Milliarden Euro investierten. Vor allem taiwanesische Investoren waren, gefolgt von Akteuren aus Singapur und China, die aktivste Käufergruppe auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt.

Überwiegend ausländische Investoren in Deutschland aktiv

Insbesondere in Deutschland waren ausländische Investoren aktiv und interessierten sich für großvolumige Einzelobjekte und Portfolios. Vom gesamten Investitionsvolumen in Höhe von rund 24 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr 2015, entfiel ein Anteil von etwa 57 Prozent oder 13,7 Milliarden Euro auf ausländische Investoren. Neben Käufern aus Nordamerika (5,5 Milliarden Euro oder 23 Prozent des Gesamtvolumens), Frankreich (2,5 Milliarden Euro oder gut zehn Prozent des Gesamtvolumens) und Großbritannien (2,4 Milliarden Euro oder ebenfalls zehn Prozent des Gesamtvolumens), waren auch Investoren aus Asien am Markt aktiv. Deren Anteil am Gesamtvolumen lag bei etwa vier Prozent. "Nach London und Paris ist Deutschland eine der ersten Anlaufstellen für internationale Immobilieninvestoren", so Klein. "Angesichts der vorherrschenden Pipeline in sämtlichen Assetklassen gehen wir davon aus, dass die Aktivität von internationalen Investoren in Deutschland hoch bleibt."

Spitzenrenditen unter Druck

Die Spitzenrenditen in der Region EMEA gerieten im zweiten Quartal 2015 indes weiter unter Druck. Während die Renditen für Industrieimmobilien ihren Rückgang aus dem ersten Quartal 2015 mit weiteren 15 Basispunkten im abgelaufenen Quartal fortsetzten, betrug die Verringerung sowohl im Einzelhandels- als auch im Bürosegment 13 Basispunkte. Bei Shopping Centern ging der Wert um 10 Basispunkte zurück. "Diese Renditekompression auf den gewerblichen Immobilienmärkten in Europa in Verbindung mit dem leichten Anstieg bei Staatsanleihen sorgt dafür, dass der Renditeabstand etwas zurückgeht", so Klein.

Investoren schauen auf B-Lagen in Deutschland

Mit Ausnahme von Düsseldorf gaben die Renditen bei Büroimmobilien in den Investmentzentren in allen Top-Standorten weiter nach. Der hohe Anlagedruck sorgte in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München für weiter sinkende Nettoanfangsrenditen. Das niedrigste Renditeniveau unter den Top 5-Büromärkten ist mit vier Prozent in München festzustellen. Durch das eingeschränkte Produktangebot bei Core-Immobilien in den zentralen Lagen legen Investoren ihren Fokus auch zunehmend auf B-Lagen in den Bürozentren, wodurch sich aber auch in diesem Segment für gut positionierte Immobilien ein teils signifikanter Renditerückgang feststellen lässt. "Auch wenn Investoren bei ihrer Immobilienallokation zunehmend ein höheres Risiko in Kauf nehmen und auch Investments tätigen, die außerhalb von CBD-Lagen liegen, so finden sie innerhalb Europas weiterhin die besten Voraussetzungen hierfür in Deutschland", sagt Klein.



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