News RSS-Feed

26.10.2015 Logistikmarkt Ruhrgebiet: Flächenumsatz noch unterdurchschnittlich

Mit einem Flächenumsatz von 175.000 m² durch Abschlüsse ab 5.000 m² bleibt der Lager- und Logistikflächenmarkt in den ersten neun Monaten noch unter dem Vorjahresniveau (-17 %). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Dies ist jedoch weniger Indiz für eine nachlassende Nachfrage, sondern vielmehr auf einen Mangel an modernen Flächen in den beliebtesten Lagen zurückzuführen“, betont Hans-Jürgen Hoffmann, Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Zusätzlich wurden weniger Großabschlüsse verzeichnet; insgesamt liegt der Umsatz im Segment ab 20.000 m² mehr als 35 % unter dem Vorjahresniveau. Hinsichtlich der Anzahl der registrierten Verträge konnte dahingegen sogar ein leichtes Plus verzeichnet werden. Nach einem hervorragenden Jahresauftakt und einem guten zweiten Quartal war das dritte vergleichsweise ruhig: In den Monaten Juli bis September wurden nur 13.000 m² Flächenumsatz registriert. Insgesamt konzentriert sich das Marktgeschehen vorwiegend auf das Neubausegment und hier insbesondere auf built-to-suit-Lösungen, während das Angebot in Bestandsimmobilien oft auf eine eher geringere Nachfrage stößt. Rund 38 % des Umsatzes entfallen auf Eigennutzer.

Logistikdienstleister Nachfrager Nr. 1 – Mieten gestiegen

Mit fast zwei Drittel des Flächenumsatzes belegen Logistikdienstleister zum Ende des dritten Quartals den ersten Platz. Sie zeichnen nicht nur für die meisten, sondern auch für einige größere Abschlüsse verantwortlich, unter ihnen Simon Hegele über 30.000 m² in Duisburg und ID Logistics über ebenfalls 30.000 m² in Dortmund. Auch Unternehmen aus dem Bereich Industrie und Produktion sorgten mit über 23 % für einen beachtlichen Umsatzanteil. Handelsunternehmen dagegen, die Ende 2014 noch die größte Gruppe stellten, sind bisher mit gerade einmal knapp 12 % eher unterrepräsentiert.

Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen gestaltet sich aktuell im Vergleich zum Vorjahr etwas homogener. Dabei liegen die beiden größten Kategorien mit Anteilen von 35 % (12.000-20.000 m²) bzw. gut 34 % (ab 20.000 m²) recht nah beieinander. Einen deutlichen Bedeutungszuwachs erfuhr jedoch die Kategorie zwischen 5.000 und 8.000 m². Hier wurde mehr als doppelt so viel Flächenumsatz wie im Vorjahreszeitraum verzeichnet, sodass ihr Anteil auf rund 25 % gestiegen ist. Verträge zwischen 8.000 und 12.000 m² halten derweil mit knapp 6 % den geringsten Beitrag.

Nach wie vor ist das Bestandsflächenangebot mit moderner Ausstattungsqualität im Ruhrgebiet begrenzt, sodass die Nachfrage oft nur in Neubauten oder built-to-suit-Lösungen abgebildet werden kann. Insgesamt entfallen mehr als drei Viertel des Flächenumsatzes auf moderne Flächen; auch im bundesweiten Vergleich ist dies ein sehr hoher Anteil. Durch diese Entwicklung hat die Spitzenmiete in den vergangenen zwölf Monaten um knapp 5 % zugelegt. Sie liegt aktuell bei 4,50 €/m² und wird unter anderem für Neubauobjekte in Duisburg erzielt. Aber auch bei der Durchschnittsmiete lässt sich die Präferenz für hochwertige Objekte und built-to-suit-Lösungen ablesen: Sie stieg im gleichen Zeitraum um 3 % auf 3,80 €/m².

„Auch wenn die Zwischenbilanz zum Ende des dritten Quartals noch vergleichsweise verhalten ausfällt, rechnen wir bis zum Jahresende mit einem regen Marktgeschehen, das zu einem guten Jahresergebnis führen dürfte. Durch die geringe Verfügbarkeit moderner Bestandsflächen sollte auch der Neubauanteil, der mit 73 % bereits ein hohes Niveau erreicht hat, weiterhin hoch bleiben. Das Flächenangebot dürfte sich derweil noch etwas weiter reduzieren. Inwieweit dies auf die weitere Mietpreisentwicklung Einfluss nehmen wird, bleibt jedoch abzuwarten“, so Hans-Jürgen Hoffmann.



Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!