News RSS-Feed

08.01.2016 Hervorragender Flächenumsatz auf dem Essener Büromarkt

Mit einem Flächenumsatz von 130.000 m² erzielt der Essener Büromarkt zum Jahresende das beste Ergebnis seit 2008. Das eher mäßige Resultat von 2014 wird damit um knapp 29 %, der langjährige Durchschnitt um 14 % übertroffen. Dies ergibt der Büromarkt-Report 2016, den BNP Paribas Real Estate Mitte Februar veröffentlichen wird.

Dabei gestaltete sich der Jahresverlauf durchwachsen: Sowohl das erste (13.000 m²) als auch das dritte Quartal (16.000 m²) zeigten sich vergleichsweise ruhig“, sagt Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Essener Niederlassungsleiter. Umso erfreulicher waren die Entwicklungen im zweiten (67.000 m²) und vierten Quartal (34.000 m²). Einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis haben gleich vier Abschlüsse über 10.000 m² geleistet. Für den größten ist die Funke Medien Gruppe (22.500 m²) verantwortlich, des Weiteren schlossen die Brenntag GmbH (18.500 m²), ein IT-Unternehmen (15.000 m²) und die ista GmbH (10.400 m²) neue Verträge ab.

In Rüttenscheid/Bredeney wurde mit 45.000 m² am meisten Fläche umgesetzt (gut 35 %) und damit das Ergebnis aus dem Vorjahr fast verdreifacht. Der Teilmarkt profitiert zum einen von mehreren Großabschlüssen, zum anderen auch von Verträgen im mittleren Flächensegment. Auf dem zweiten Rang folgt der Citykern mit 38.400 m², auf den gut 30 % des Umsatzes entfallen. Da hier die Funke Medien Gruppe eine neue Zentrale errichtet, konnte diese Lage ihr Vorjahresresultat mehr als verdoppeln. Im 2014 noch führenden Südviertel wurde ein fast stabiler Umsatz von 23.300 m² verzeichnet (18 %). Das Südostviertel musste hingegen einen leichten Rückgang auf 10.600 m² hinnehmen und erreicht gut 8 %. Auf dasselbe Ergebnis kommen die unter Nebenlagen summierten Zonen, die 2014 noch rund ein Drittel zum Umsatz beigetragen haben.

Die außergewöhnlich vielen Großabschlüsse über 10.000 m² spiegeln sich sehr deutlich in der Verteilung nach Größenklassen wider. So wird diese von der größten Kategorie dominiert (gut 51 %), wohingegen 2014 keine vergleichbaren Verträge registriert wurden. Entsprechend büßen fast alle weiteren Segmente Anteile ein. Auf jeweils gut 14 % kommen sowohl Abschlüsse zwischen 1.000 und 2.000 m² als auch zwischen 2.000 und 5.000 m². Letztere haben im Vorjahr noch über ein Viertel zum Umsatz beigetragen. Die übrigen Klassen liegen bereits im einstelligen Bereich: Verträge von 500 bis 1.000 m² kommen nahezu unverändert auf 9,5 %. Deutlich weniger (-11 Prozentpunkte) wurde hingegen in der Kategorie zwischen 200 und 500 m² abgeschlossen (knapp 9 %). Unbesetzt bleibt das zweitgrößte Segment von 5.000 bis 10.000 m² (2014: 27 %).

Handelsunternehmen knapp an der Spitze – Leerstand deutlich gesunken

Der Flächenumsatz nach Branchen wird mit knapp 22 % von den Handelsunternehmen angeführt, die im Vorjahresvergleich ein Plus von über 13 Prozentpunkten verzeichnen. Dicht dahinter mit gut 20 % folgen sonstige Dienstleistungen, die ebenfalls zulegen konnten (+6 Prozentpunkte). Den größten Sprung (+17 Prozentpunkte) machen jedoch Medien und Werbung auf Platz drei, die für 19 % des Umsatzes verantwortlich zeichnen. Auch Informations- und Kommunikationstechnologien erreichen noch einen zweistelligen Anteil (knapp 14 %), mussten allerdings leichte Einbußen hinnehmen. Damit generierten die führenden vier Branchen knapp drei Viertel des gesamten Umsatzes. Die übrigen Sektoren erreichen vergleichsweise geringe Anteile. So liegen die Verwaltungen von Industrieunternehmen bereits bei knapp unter 10 %.

Zum Jahresende summiert sich der Umfang leerstehender Flächen auf 169.000 m², was einem Rückgang um fast 16 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht. Weiterhin befindet sich mit gut 28 % der meiste Leerstand im Citykern, obwohl auch hier ein leichter Rückgang um knapp 9 % auf 47.800 m² registriert wurde. Besonders deutlich hat sich zudem der Anteil modern ausgestatteter Flächen am Gesamtleerstand reduziert, der mittlerweile nur noch bei knapp 19 % liegt – dies ist der bundesweit niedrigste Wert unter den großen Bürostandorten. Absolut betrachtet sind insgesamt lediglich 32.000 m² mit dieser Ausstattungsqualität kurzfristig am Markt verfügbar. Die meisten davon (gut 45 %) befinden sich im Teilmarkt Rüttenscheid/Bredeney. Die Leerstandsquote ist auf 4,6 % gesunken.

Zum Ende des vierten Quartals 2015 befinden sich mit 70.000 m² deutlich mehr Flächen im Bau als noch im Vorjahr (2014: 30.000 m²). Auch der längerfristige Rückblick bis 2009 zeigt, dass die Bautätigkeit einen neuen Höchstpunkt erreicht hat. Mit 31.000 m² (44 %) entstehen die meisten neuen Flächen im Teilmarkt Rüttenscheid/Bredeney, wobei diese allerdings dem Markt nicht mehr zur Verfügung stehen. Ähnlich verhält es sich mit den Neubauflächen innerhalb des Citykerns, die sich auf 26.000 m² summieren. Lediglich in den Nebenlagen sind noch 7.000 m² ohne Nutzer, was den gesamten verfügbaren Flächen im Bau entspricht. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot (Leerstand plus verfügbare Flächen im Bau) hat sich somit um knapp 13 % auf 176.000 m² reduziert.

Trotz des regen Marktgeschehens liegt die Spitzenmiete unverändert bei 14 €/m². Sie wird weiterhin für modern ausgestattete Flächen in den Top-Lagen des Citykerns erzielt. Ebenso bleibt Rüttenscheid/Bredeney, wo bis zu 13,50 €/m² anzusetzen sind, die zweitteuerste Lage. Allerdings ist hier die Spitzenmiete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas gesunken (-1,5 %). Leichte Veränderungen der Mietniveaus konnten auch in den meisten der übrigen Teilmärkte registriert werden. Im Südviertel liegt die Höchstmiete zum Jahresende bei 12 €/m² (-8 %) und auch im übrigen Stadtgebiet (11,50 €/m²; -8 %) sowie im Nordviertel (10,50 €/m², -5 %) wurden Rückgänge verzeichnet. Leicht gestiegen hingegen ist das Mietniveau in der Weststadt (11 €/m², +2 %), während es im Südostviertel stabil bei ebenfalls 11 €/m² geblieben ist.

Stabile Entwicklung für 2016 zu erwarten

„Nach dem hervorragenden Ergebnis im Jahr 2015 sind die Aussichten für 2016 auf dem Essener Büromarkt positiv. Bezüglich des Flächenumsatzes erwarten wir in den kommenden zwölf Monaten eine annährend vergleichbare Performance wie im vergangenen Jahr, sodass am Ende ein Ergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts möglich sein sollte. Dennoch bleibt zu beachten, dass es sich bei Essen um einen vergleichsweise kleinen Büromarkt handelt, der sehr stark von Großverträgen beeinflusst wird. Bezüglich des Leerstands erwarten wir eine stabile Entwicklung auf dem aktuellen Niveau. Ähnliches gilt für den bereits jetzt geringen Umfang der verfügbaren Neubauflächen. Hintergrund hierfür ist die sinkende Tendenz der Bautätigkeit, da es hier bisher nur wenige Projektierungen gibt. In Anbetracht der angenommenen Marktentwicklung wird die Spitzenmiete vermutlich zunächst unverändert bleiben“, so Christoph Meszelinsky.




Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!