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25.01.2016 RICS: Trendwende auf europäischen Immobilienmärkten

Der aktuelle RICS-Report zu den Prognosen für die europäischen Immobilienmärkte spiegelt die Trendwende der europäischen Wirtschaft wider. Dabei sind Spanien, Portugal und Irland bei der Erholung im Euroraum führend. Der Report fokussiert sich auf die zuletzt verbesserten Rahmenbedingungen und die neuen Marktentwicklungen und richtet den Blick auf dieses Jahr und die darüber hinausreichenden Perspektiven.

Frankfurt am Main, 25. Januar 2016 – Nach einer längeren Phase von Umstellungen und Anpassungen sind die drei Länder Spanien, Portugal und Irland, die häufig als „kranke Staaten Europas“ betitelt wurden, aktuell die Leistungsträger bei der wirtschaftlichen Gesundung des Euroraums. Ihr Wirtschaftswachstum ist ein positives Signal in der insgesamt vergleichbar schwachen Eurozone – vor allem angesichts der Bedenken bei der Entwicklung der Weltwirtschaft.

Nach Angaben der RICS hat sich das Blatt für Portugal, Spanien und Irland teils aufgrund deutlicher Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder gewendet.

Die relativ deutliche Erholung in diesen drei europäischen Märkten zieht inzwischen auch die Aufmerksamkeit internationaler Investoren an, die für eine Neubelebung der jeweiligen Immobilienmärkte sorgen.

In der gewerblichen Immobilienwirtschaft nahmen die Investitionen in jedem dieser Märkte in den letzten zwei Jahren fast um das Fünffache zu. Zugleich ging das Angebot an zum Verkauf stehenden Immobilien laut RICS in Irland und Portugal zurück. Auch in Spanien wächst der Leerstand inzwischen nicht mehr weiter an und hat sich stabilisiert. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass Gewerbeimmobilien starke Renditen und ein weiteres Wachstum der Kapitalwerte (vor allem im Bürosegment) erwirtschaften und die Mieten in allen Märkten in den kommenden 12 Monaten steigen werden.

Im Wohnsegment ist auf dem portugiesische Markt eine Wende zu verzeichnen: Die Marktaktivität verbessert sich hier kontinuierlich, nachdem es über beinahe vier Jahre hinweg große Turbulenzen gab. Laut der RICS-Umfrage zu diesem Markt werden in Portugal Verkäufe und Preise mittelfristig mit beständigem Tempo steigen. Diese Umkehr ähnelt der in Spanien, wo der amtliche Preisindex darauf hindeutet, dass sich die Preise in den nächsten 12 Monaten langsam aber sicher erholen werden. Die RICS geht aber auch davon aus, dass in beiden Märkten weitere Maßnahmen am Arbeitsmarkt erforderlich sind und die sich die Weltwirtschaft weiter erholen muss, um diese Entwicklung zu festigen.

Im Gegensatz dazu ist der Wohnungsmarkt in Irland vorgeprescht, so dass Ängste vor einer erneuten Überhitzung geschürt wurden. Seit 2013 sind die Wohnimmobilienpreise hier um 33 Prozent gestiegen. Dennoch hat das jährliche Wachstum in den letzten zwei Quartalen nachgelassen und liegt aktuell bei neun Prozent. Von einer weiteren Abschwächung ist auszugehen.

Tarrant Parsons, RICS Economist: „Die drei Volkswirtschaften Spanien, Portugal und Irland haben ohne Zweifel einen weiten Weg zurückgelegt, seit sie nach der großen Rezession um Finanzhilfen nachsuchen mussten. Die deutliche Trendwende sind teilweise auf die Wirtschaftsreformen zurück zu führen, die im Angesicht des Beinahe-Kollapses des Bankensystems umgesetzt wurden, die zugleich aber die Staatsverschuldung nach oben katapultiert und die Arbeitsmärkte schwer in Mitleidenschaft gezogen haben. Daher können diese Länder nun als Botschafter für genau die Strukturreformen gelten, von denen viele meinen, sie seien in der gesamten Währungszone erforderlich, um die Erholung zu festigen.

Der Aufschwung zeichnet sich immer stärker in der gesamten Immobilienwirtschaft ab, nachdem es zuvor lange und schmerzhafte Abwärtsbewegungen gegeben hat. Investoren werden von diesen Märkten angezogen, da der starke Rückgang der Immobilienpreise für eine gute Bewertung der Investments sorgt. Auch die verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die im Vergleich zum restlichen Euroraum überdurchschnittlich gute Entwicklung spielen dabei eine Rolle. Die Steigerungen erfolgen allerdings von einem niedrigen Niveau aus und den Regierungen stellen sich noch etliche Herausforderungen. Wenn diese angegangen werden, wird das dafür sorgen, dass der Fortschritt auch langfristig erhalten bleibt.“





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