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24.03.2016 Deutsche Wirtschaft mit kräftigem Jahresauftakt

Die deutsche Wirtschaft dürfte mit einem kräftigen Plus in das Jahr gestartet sein: Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) signalisiert für das erste Vierteljahr 2016 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Der Indexstand des Barometers ist im Vergleich zum Februar um fast zwei Punkte gestiegen und liegt mit nun 103 Punkten klar über dem Schwellenwert von 100 Punkten, der ein durchschnittliches Wachstum der Wirtschaftsleistung anzeigt.

„Die Industrie hat ihre Produktion zum Jahresbeginn außergewöhnlich stark ausgeweitet und dürfte die Schwächephase der zweiten Jahreshälfte 2015 nun überwunden haben“, sagt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Allerdings wird die deutsche Wirtschaft das derzeit überdurchschnittliche Wachstumstempo im weiteren Jahresverlauf nicht ganz halten können.“ Denn die Stimmung in der Industrie hellt sich nur allmählich auf, die Auftragseingänge sind allenfalls verhalten aufwärts gerichtet und auch die Exporte haben – nach einem leichten Abwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte 2015 – zuletzt nur stagniert.

Zudem laufen die kaufkraftsteigernden Effekte der gesunkenen Ölpreise aus, die im Auftaktquartal dem privaten Verbrauch zusätzlichen Schub gegeben haben dürften. Nichtsdestotrotz: „Der Konsum bleibt eine Stütze des Wachstums – der Beschäftigungsaufbau setzt sich fort und auch die Löhne legen spürbar zu. Hinzu kommen die Ausgaben für die Geflüchteten, die sich in diesem Jahr auf etwa 15 Milliarden Euro belaufen werden und damit ebenfalls merkliche Impulse liefern“, sagt Simon Junker, Experte für die Konjunktur in Deutschland.

Die Weltwirtschaft wird sich in den kommenden Quartalen erholen, wenngleich eher schleppend. Dennoch dürften die Exporte wieder steigen und bei mehr und mehr ausgelasteten Kapazitäten auch die Investitionen wieder etwas stärker zunehmen. Die deutsche Wirtschaft dürfte dann in etwa dem Produktionspotential entsprechend wachsen – dieses wird allerdings durch die verhaltene Investitionstätigkeit gedämpft. Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung bestehen in politischen Differenzen, die zu einem Auseinanderdriften der Europäischen Union führen könnten. Geht die Restrukturierung der chinesischen Wirtschaft – anders als vom DIW Berlin prognostiziert – doch mit größeren Verwerfungen einher, würde dies besonders die stark international verflochtene deutsche Wirtschaft belasten.



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