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08.04.2016 Kommt die Hausse am Frankfurter Bürovermietungsmarkt?

Der Frankfurter Bürovermietungsmarkt ist erfreulich ins Jahr 2016 gestartet. Die Quartalsbilanz kann sich auf jeden Fall sehen lassen: gemessen an den entsprechenden Vergleichszeiträumen kann mit rund 131.000 m² das höchste Umsatzvolumen seit vier Jahren bilanziert werden. Das Vorjahresvolumen ist um glatte 50 %, der 5-Jahres- und 10-Jahres-Schnitt immerhin noch um über ein Drittel getoppt. Das erste Quartal 2016 gehört damit zu den drei besten ersten Quartalen der letzten 10 Jahre in Mainhattan überhaupt.

„Kommt nach der Baisse nun die Hausse? Alles in allem ist die Stimmung auf dem Frankfurter Büromarkt fraglos im Aufwind“, so Christian Lanfer, bei JLL Team Leader Office Leasing Frankfurt. Und weiter: „Die Player zeigen sich aktiver als in den letzten Jahren, es ist Bewegung im Markt.“ So habe zum Beispiel die Anzahl der Deals insgesamt zugelegt: ein Plus von 17 %.

Wieder deutlich mehr Deals wurden dabei in den „mittleren“ Flächensegmenten 2.500 - 5.000 m² und 5.000 – 10.000 m² registriert. Deren Umsatzvolumen hat sich im Vergleich zu Q1 2015 in der Summe mehr als vervierfacht - auf beachtliche 61.000 m². Damit basiert die Hälfte des Umsatzvolumens der ersten drei Monate auf diesen beiden Größenklassen. Entsprechend sind auch die Top 10 der Flächenumsätze von Abschlüssen in diesen Größenklassen geprägt. Einzige Ausnahme bildet die größte Anmietung der ersten drei Monate durch die Europäische Zentralbank: 17.800 m² im Japan Center. Lediglich ein Deal unter den zehn größten wurde nicht auf Frankfurter Stadtgebiet abgeschlossen: die von JLL vermittelte Anmietung von SAP mit rund 9.000 m² in einem projektierten Gebäude in Eschborn. Gemeinsam mit der erstplatzierten Bankenlage (32.000 m², mehr als verdoppelt gegenüber dem Vorjahr) und dem Zweitplatzierten Niederrad (18.000 m², fünfmal so viel wie in Q1 2015) bildet Eschborn mit 14.600 m² bei gleichzeitiger Verdreifachung des Umsatzvolumens die Spitze bei den Teilmärkten: insgesamt rund die Hälfte des Umsatzvolumens schlägt hier zu Buche. Aber auch der Teilmarkt Ost (+96 %) zählt im 1. Quartal 2016 im Jahresvergleich zu den Gewinnern. Nicht zuletzt aufgrund der Projektentwicklungen auf dem ehemaligen Raab Karcher Areal an der Hanauer Landstraße / Lindleystraße sieht Lanfer diesen Teilmarkt als attraktiven, weil im stadtweiten Vergleich noch günstigen Standort mit Zukunft.

Auf das gesamte Marktgebiet bezogen hat sowohl die Spitzenmiete (+ 2,8 % auf 36,50 Euro/m²/Monat) als auch die gewichtete Durchschnittsmiete (um 1,5 % auf 19,09 Euro/m²/Monat) zugelegt. Bis zum Ende des Jahres wird eine stabile Entwicklung der Spitzenmiete erwartet.

Um knapp 40 % deutlich zugelegt hat auch die durchschnittliche Dealgröße. „Größere Flächengesuche sind im Kommen, können in vielen Fällen angesichts eines eklatanten Mangels an großen zusammenhängenden Flächen allerdings nicht bzw. noch nicht bedient werden“, betont Lanfer. Denn die Fertigstellung von Projektentwicklungen, die für ein großflächiges spekulatives Flächenangebot sorgen werden, wird erst für 2019 erwartet. Zu nennen sind dabei vor allem das unter „Hochhaus mit dem Knick“ bekannte Projekt in der Große Gallusstraße 16-18 und der „Marienturm“ in der Taunusanlage 9-10. Beide Bürohäuser entstehen komplett spekulativ. „Daher wird der Trend zu Anmietungen in Lagen nahe des Frankfurter CBD, also Messe / Mainzer Landstraße und City-West, aber auch am Flughafen, in den kommenden Jahren anhalten“, so Lanfer. Viele anmietungswillige Nutzer haben diese Lagen als – teilweise auch nur vorübergehenden – Ausweichstandort im Visier ihres Interesses. In den ersten drei Monaten 2016 wurden beispielsweise in den beiden Bürotürmen am Platz der Einheit (Kastor und Pollux) Flächen in einer Größenordnung von 4.000 – 5.000 m² angemietet.

Mit 8,9 % liegt die Leerstandsquote noch einmal 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorquartal, damit im Jahresvergleich um 1,3 Prozentpunkte rückläufig. Das Leerstandsvolumen lag Ende März bei 1,057 Mio. m², 13 % niedriger als ein Jahr zuvor „ein sensationeller Rückgang“, so Lanfer.






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