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03.05.2016 Büroflächen für Startup-Unternehmen werden in Berlin zur Mangelware

Auf dem Berliner Büromarkt werden die Flächen knapper. Dies bekommen vor allem Startup-Unternehmen zu spüren. Für diese Gruppe wird es immer schwieriger, die gewünschten Flächen individuell anzumieten. Bislang mieteten Startups typischerweise in den Altbau-Gewerbehöfen in zentralen Lagen. Dies wird in Zukunft nicht mehr im bisherigen Umfang möglich sein, da diese Flächen mittlerweile kaum noch verfügbar sind. Der Mietmarkt für Jungunternehmen wird künftig vielmehr von großen Betreibergesellschaften dominiert werden, die Flächen für mehrere Startups (Startup-Cluster) parallel anbieten. Die Startups müssen mit ihren Flächenanforderungen diesem Wandel folgen. Die Alternative ist, nach günstigen Büroflächen in anderen Städten zu suchen. Für Berlin hätte das negative Folgen: Der deutschen „Startup-Hauptstadt“ könnte der Verlust ihrer europaweiten Spitzenposition für junge Unternehmen der digitalen Wirtschaft drohen. Dies sind die Kernergebnisse der Tagung „Startups, PropTechs und FinTechs auf dem Büroimmobilienmarkt“, zu der die gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. in Kooperation mit der Berliner Volksbank und der UNDKRAUSS Bauaktiengesellschaft nach Berlin geladen hatte.

Risiken für Berlins Führungsstellung

„Der Markt für die bislang von den Startups bevorzugten zentral gelegenen und flexibel nutzbaren Flächen ist gesättigt. Damit entfällt ein wesentlicher Faktor der bisherigen Ausnahmestellung Berlins in der Startup-Branche“, sagt Andreas Laule, Geschäftsführer der Berliner Volksbank Ventures. Zwar nahm Berlin im vergangenen Jahr mit direkten Risikokapitalinvestitionen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro einen europaweiten Spitzenplatz ein. Jedes zweite deutsche Startup-Unternehmen ist in Berlin beheimatet. Doch knappe Flächen und gestiegene Lebenshaltungs- und Wohnkosten stellen eine Gefahr für die Spitzenstellung der Hauptstadt dar.

Alternative: Betreibergesellschaften und Startup-Cluster

Weiteres Wachstum sollte durch den Aufbau von Betreibergesellschaften möglich sein, die Startups unter einem gemeinsamen Dach vereinen. „Professionelle Betreiber können eine Brücke zwischen Kleinmieter und Investor bilden. Sobald Startups in eine gewisse Größe hineinwachsen, greifen sie dabei auch wieder auf klassische Büroelemente zurück: Der Kicker weicht der Teeküche, wenngleich sich diese heute Lounge Area nennt“, so Niclas Karoff, Vorstand der TLG IMMOBILIEN AG. Eine andere Option stellen so genannte Startup-Cluster dar. Auf einer gemeinsamen Fläche bündeln Startup-Unternehmer, IT-Fachleute, akademische Institutionen und etablierte Firmen ihre Kompetenzen und Fachkenntnisse.

„Wir sind froh, mit unserem gif-Forum eine Plattform für den Austausch zwischen Startups und der Immobilienwirtschaft geschaffen zu haben. Es ist dringend erforderlich, dass auch andere Branchen ihre Kenntnisse über die Startup-Branche als Zukunftsindustrie vertiefen“, fordert gif-Vorstandsmitglied Andreas Schulten. „Die Immobilienbranche muss von sich aus attraktive Flächenangebote für die Startup-Branche schaffen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Innovationskraft der Digital Economy weiterhin in Deutschland entfalten kann“, ergänzt Thorsten Krauß, CEO der UNDKRAUSS Bauaktiengesellschaft.







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