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06.05.2016 „Sell in May and go away” könnte sich bewahrheiten

Vor dem Hintergrund fundamental positiver Rahmenbedingungen ist der April seinem Ruf als – gemessen am Dax – historisch betrachtet zweitbester Börsenmonat gerecht geworden. Die Frage ist: Wird nun auch der Mai seinem Ruf als zweitschlechtester Börsenmonat gerecht? Wird sich einmal mehr die Börsenweisheit „Sell in May and go away“ bestätigen? Tatsächlich spricht derzeit einiges dafür.

„Nach der jüngsten Rallye sind die teils bereits ambitioniert bewerteten Aktienmärkte etwas ‚überkauft‘. Wir haben uns charttechnischen Widerständen in vielen Indizes genähert und dürfen auch Risiken á la Brexit nicht vergessen. Andererseits sind Rezessionsängste größtenteils verflogen und die Deflationsängste nehmen dank stabilerer Makrodaten und Rohstoffpreise ab. Auch China sieht wieder besser aus”, so Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck & Co, im „Marktkompass Mai 2016“. Die Bank erwartet eine weiterhin solide Quartalssaison auf Unternehmensseite. Den Dax sähe sie daher im Mai erst einmal stabiler als dies die alte Börsenregel nahelege. Mit zunehmendem Monatsverlauf könnten aber Spekulationen über Ereignisse im Juni die Märkte belasten: Hier seien vor allem eine mögliche US-Leitzinsanhebung bei der Fed-Sitzung am 15. Juni und das Brexit-Referendum am 23. Juni zu nennen.

Jüngste Entwicklungen: überwiegend überzeugende Konjunkturdaten

Seit März überwiegen überzeugende Konjunkturdaten. Dies gilt vor allem in Euroland, überwiegend auch in den USA und in Schwellenländern – inklusive China. Zwei prominente Aus- nahmen gibt es: In Japan bleibt eine nennenswerte Erholung nicht in Sicht, und in Großbritannien wirft das Brexit-Referendum mit einer Eintrübung der der Datentrends seine Schatten voraus.

Aktien: positive Fundamentaldaten geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus/Anleihen: Zinskurve etwas steiler

Die Aktienmärkte profitieren von einem stabilisierten volkswirtschaftlichen Umfeld. So ist die Zahlensaison auf Basis zuvor deutlich gesunkener Prognosen für das erste Quartal sowohl in den USA wie in Europa solide angelaufen. Innerhalb einer neutralen Gewichtung ist die Münchner Privatbank für europäische Aktien etwas optimistischer als für US-Titel.

An den Bondmärkten verläuft die Zinskurve sowohl in Deutschland (zehnjährige Bundrendite) wie in den USA (zehnjährige Treasuries) wieder etwas steiler. Nach der Ankündigung des EZB-Kaufprogramms haben sich die Zinsaufschläge für Unternehmensanleihen eingeengt. Da eine weitere Einengung zu erwarten ist, sollten entsprechende Titel guter Bonität bevorzugt werden.

Der US-Dollar wird im Verhältnis zum Euro in den kommenden sechs Monaten unverändert in einer Seitwärtsbandbreite von 1,00 bis 1,15 erwartet. Die Rohstoffpreise haben sich im April weiter erholt. Trotz der gescheiterten Verhandlungen von Doha über Förderbegrenzungen gilt dies auch für Öl. Der Preis für die Sorte Brent dürfte sich zwischen 30 und 50 US-Dollar stabilisieren.





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