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24.05.2016 Atempause für Gewerbeimmobilieninvestitionen im ersten Quartal

Europäische Investitionen in Gewerbeimmobilien haben im ersten Quartal dieses Jahres eine Atempause eingelegt. Dies zeigt der jüngste Marktbericht von Cushman & Wakefield: Die europäische Investitionstätigkeit belief sich im ersten Quartal 2016 insgesamt auf 46,5 Mrd. Euro, was 14 % unter dem ersten Quartal 2015 und 15 % unter dem Quartalsdurchschnitt von drei Jahren liegt. Das Volumen auf rollierender jährlicher Basis betrug Ende des ersten Quartals 2016 insgesamt 276,5 Mrd. Euro – 6 % weniger als im vierten Quartal 2015. Nach dem Rekordjahr 2015 schwächt sich der Markt aktuell ab. „Trotz eines enttäuschenden ersten Quartals nimmt die Investitionstätigkeit in Europa insgesamt von Jahr zu Jahr jedoch zu. Dabei zieht Großbritannien nach wie vor das meiste Volumen auf sich. Aber es ist zu merken, dass Investoren vermehrt nach neuen Standorten suchen", erklärt Nigel Almond, Director Capital Markets Research bei Cushman & Wakefield.

Brexit sorgt für Verunsicherung auf dem britischen Markt

Ein Grund für die niedrigere Investitionstätigkeit in Großbritannien ist der mögliche Brexit. Das Quartalsvolumen im Vereinigten Königreich sank im Vergleich zum ersten Quartal 2015 um 30 % auf 13,9 Mrd. Euro, doch liegt es im Bereich des langfristigen Quartalsdurchschnitts der letzten zehn Jahre. In Frankreich war das Volumen nach einem starken ersten Quartal 2015 mit 3 Mrd. Euro in diesem Quartal um 47 % niedriger. Mit Investitionen in Höhe von 7,9 Mrd. Euro ging das deutsche Investitionsvolumen im gleichen Zeitraum um 18 % zurück. Der anhaltende Immobilienappetit der Investoren und eine gut gefüllte Transaktionspipeline deuten jedoch auf einen Ausgleich der Investitionsdelle in den nächsten Monaten.

Sowohl nationale als auch internationale Investoren investierten im ersten Quartal 2016 weniger als zwölf Monate zuvor. Dabei gab es den größten Einbruch bei den nicht-europäischen Kapitalquellen – sie investierten mit 9,6 Mrd. Euro um 29 % weniger als im ersten Quartal 2015. Die europäischen grenzüberschreitenden Investitionen sind um 11 % zurückgegangen, während die inländischen Investitionen um 9 % gesunken sind. „Auch wenn im ersten Quartal ein Rückzug der nicht-europäischen Investorengelder vom Markt zu verzeichnen war, können wir weiterhin eine allmähliche Diversifizierung der Zielregionen feststellen: weg von Großbritannien und hin zum restlichen Europa. Die ungewisse Position Großbritanniens in der EU dürfte einer der Gründe dafür sein“, so Nigel Almond. Das geringere Transaktionsvolumen ist aber auch darauf zurückzuführen, dass nicht genug Objekte im Markt verfügbar sind und weniger großvolumige Transaktionen ab 500 Mio. Euro getätigt werden.

„Trotz des langsamen Starts in das Jahr bleiben wir hinsichtlich der Aussichten für den Markt optimistisch“, fügt Jan-Willem Bastijn, Leiter EMEA Capital Markets bei Cushman & Wakefield hinzu. „Kontinentaleuropa profitiert von den Brexit-Befürchtungen. Sollte Großbritannien für den Verbleib stimmen, erwarten wir für die zweite Jahreshälfte einen starken Marktimpuls, der das europäische Volumen um 5 bis 10 % über das Rekordniveau von 2015 anheben wird.“

Großes Wachstum abseits der Kernmärkte

Außerhalb der Kernmärkte Frankreich, Deutschland und Großbritannien nahm das Investitionsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal 2015 bereits jetzt um 15 % auf 21,6 Mrd. Euro deutlich zu. Beachtliches Wachstum gibt es insbesondere in Italien (+43 % auf 1,5 Mrd. Euro), den Niederlanden (+43 % auf 2,5 Mrd. Euro) und Spanien (+22 % auf 3,4 Mrd. Euro). Auf den nordischen Märkten Schweden und Finnland lagen die Investitionen im ersten Quartal 2016 über dem Vorjahr (22 % bzw. 285 %).

Büro- und Industrieflächen weiter attraktiv

Büroflächen bleiben die attraktivsten Objekte für Investoren. Ihr beträchtlicher Anteil am Investitionsvolumen ist im Vergleich zum ersten Quartal 2015 relativ stabil geblieben. Ähnlich solide bleiben Investitionen in Industrieobjekte, sie sind nur um 8 % zurückgegangen. Nach einem sehr starken Jahr 2015 waren die Investitionen in Einzelhandelsflächen vom Innehalten des Marktes am stärksten betroffen und sind um 46 % auf 8,3 Mrd. Euro gesunken, vor allem weil es weniger Käufe von Shoppingcentern gab. Grund dafür war das unzureichende Angebot an attraktiven Objekten. Dies wird sich in den kommenden Monaten jedoch ändern, denn es werden mehr hochwertige inner- und außerstädtische Objekte auf den Markt kommen. Die Investitionen im Hotel- und Freizeitsektor sind hingegen um 130 % gestiegen, woran sich zeigt, dass Investoren ihr Portfolio sowohl nach geografischer Lage als auch nach Objekttypen weiter diversifizieren.






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