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14.06.2016 Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland

Die 25 führenden Facility-Service-Anbieter (FS) steigerten ihren Inlandsumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um im Durchschnitt 8,0 Prozent. Mit einem Anstieg von 3,6 Prozentpunkten ist dies das stärkste Wachstum seit 2009. Sonderkonjunktureffekte trugen zu dieser Entwicklung bei. Neben einer stabilen Nachfrage und weiteren Übernahmen ist insbesondere der Bedarf an Catering- und Sicherheitsdienstleistungen für die Versorgung und Bewachung von Flüchtlingsunterkünften angestiegen. Der gesetzliche Mindestlohn seit dem 1.1.2015 hatte keine wesentlichen Effekte auf die Facility-Service-Anbieter, da die Vergütung in vielen Leistungsgebieten bereits vorher oberhalb dieser Lohnuntergrenze lag. Die 25 nach Inlandsumsatz führenden FS-Anbieter blicken auf eine im Mittel doppelt so starke Entwicklung zurück wie alle 70 in die Lünendonk®-Studie einbezogenen Anbieter (Vorjahr: 65), die eine Steigerung von 4,1 Prozent (2014: 3,5 Prozent) erreichten. Das sind Ergebnisse der Lünendonk®?Liste und -Studie 2016 „Facility?Service?Unternehmen in Deutschland“, die das Marktforschungsunternehmen Lünendonk, Mindelheim, in Frankfurt präsentierte. Das aktuelle Ranking steht auf www.luenendonk.de kostenfrei zur Verfügung.

Lünendonk®-Liste im Überblick

In die umfassende Lünendonk®-Studie 2016, die im Juli veröffentlicht wird, sind insgesamt 70 FS?Unternehmen einbezogen. Das Ranking ist traditionell nach Inlandsumsatz geordnet – bereinigt um Umsätze mit Service¬gesellschaften und Organschaften. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden nur diejenigen Dienstleister berücksichtigt, die mehr als zwei Drittel ihres Umsatzes mit infrastrukturellem und technischem Gebäude¬management sowie mehr als 66 Prozent des Geschäfts auf dem externen Markt erzielen.

Bilfinger und Wisag wachsen deutlich, Strabag hält Umsatz stabil

Der jüngst von EQT übernommene Marktführer Bilfinger baut seine Position an der Spitze aus. Mit nun 1.290,0 Millionen Euro Inlandsumsatz oder einem Zuwachs von 3,9 Prozent vergrößert das Unternehmen den Abstand zum Verfolgerfeld. Im Ausland steigerte Bilfinger die Leistung sogar um 23,5 Prozent von 801,0 Millionen Euro auf 989,0 Millionen Euro und kommt somit auf einen Gesamtumsatz von 2.279,0 Millionen Euro.

Auf Rang zwei liegt weiterhin Strabag Property and Facility Services, die ihren Umsatz um 3 Millionen Euro auf 1.018,0 Millionen Euro steigern konnte (2014: 1.015,0 Mio.). Die 2014 unterjährig übernommene ehemalige DIW ist bereits seit 2015 vollständig in die Kennzahlen der Strabag PFS für die Lünendonk®-Liste integriert.

Auf Rang drei folgt unverändert Wisag Facility Service, die ihre Leistung um 7,0 Prozent oder 59,5 Millionen Euro auf 911,5 Millionen Euro steigerte. 29.411 Mitarbeiter trugen zu diesem Ergebnis bei – mehr als bei jedem anderen Gebäudedienstleister in Deutschland.

Dussmann Service ist mit einem geschätzten Umsatz von 870,0 Millionen Euro (2014: 830,0 Mio.) weiter auf Rang vier des Rankings platziert. Der Gesamtumsatz des Unternehmens stieg von 1.571,0 auf 1.659,0 Millionen Euro. Die Dussmann Group, die zusätzlich die Kursana und das Kulturkaufhaus in Berlin beinhaltet, übersprang erstmals die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro (2015: 2.082,0 Mio.).

Mit geschätzten 700,0 Millionen Euro folgt Spie auf Rang fünf. Auch das Essener Unternehmen steigerte den Gesamtumsatz, der das Geschäft in Mittel- und Osteuropa beinhaltet, deutlich von 787,0 Millionen Euro auf 901,0 Millionen Euro.

Die Compass Group aus Eschborn bei Frankfurt am Main wuchs nach einer Stagnation im Vorjahr nun von 647,3 Millionen Euro auf 661,2 Millionen Euro. Mit nun 536,1 Millionen Euro setzte auch die Engie Deutschland Gruppe mehr um als im Vorjahr (2014: 528,0 Mio.). Bis zum 8. Juni 2016 trat das Unternehmen als Cofely am Markt auf. Sodexo mit Sitz in Rüsselsheim überschritt in 2015 erstmals die Marke von 500 Millionen Euro. Inklusive der Umsätze mit Service-Gesellschaften und Organschaften generierte die deutsche Gesellschaft des französischen Konzerns 599,0 Millionen Euro.

Kötter erstmals in Top 10

Kötter aus Essen ist in 2016 das erste Mal in den Top 10 der Lünendonk®-Liste vertreten. Das Unternehmen wächst sowohl organisch als auch durch die anteilige Konsolidierung der im zweiten Halbjahr 2014 übernommenen OSD Schäfer und eines Teils der Sicherheitssparte der ISS auf nun 502,0 Millionen Euro – nach einem Vorjahresumsatz von 418,0 Millionen Euro. Erstmals erbringen somit neun Unternehmen eine Leistung von mehr als einer halben Milliarde Euro.

Piepenbrock aus Osnabrück setzt das stabile organische Wachstum der Vorjahre fort, kommt nun auf einen Umsatz von 462,0 Millionen Euro. Nicht enthalten sind die Umsätze mit Industrieservices, die in der separat erscheinenden Lünendonk®-Liste Industrieservice ausgewiesen werden. Würden diese eingerechnet, lägen alle zehn Top-10-Unternehmen jenseits der Marke von 500 Millionen Euro Umsatz in 2015.

Die Unternehmen der Top 10 erwirtschafteten in 2015 zusammen 7,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von rund 300 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Auch Gegenbauer aus Berlin (2,8%) und Klüh aus Düsseldorf (5,9%) steigerten ihre Leistungen. Klüh generierte erstmals mehr als 400 Millionen Euro. Inklusive des Auslandsumsatzes und der Service-Gesellschaften kommt der Düsseldorfer Dienstleister auf 685,3 Millionen Euro.

ISS wächst auch dank großem Outsourcing

ISS verbesserte sich um einen Platz auf Rang 13. Das Unternehmen übernahm in einem der größten Outsourcings der letzten Jahre die Vattenfall Service Gesellschaft von dem schwedischen Energieunternehmen. Zusammen mit der organischen Entwicklung entspricht dies einer Umsatzsteigerung von 31,7 Prozent auf nun 326,5 Millionen Euro.

Vinci Facilities mit Sitz in Mannheim vollendete in 2015 die Umstrukturierung im Konzernverbund. Diese ist aktuell mit einem weiteren Umsatzrückgang verbunden. Das Geschäftsjahr 2015 schloss das Unternehmen mit einem Ergebnis von 215,0 Millionen Euro ab (2014: 221,9 Mio.).

Caverion behauptet mit einem Anstieg von knapp zehn Millionen Euro auf nun 184,2 Millionen Euro Umsatz mit Facility Services Listenplatz 16 im Ranking. Sauter, das den starken Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen konnte, tauschte den Rang mit CBRE und ist nun auf Platz 17 gelistet. CBRE übernahm die Gebäudedienstleistungssparte Global Workplace Solutions von Johnson Controls und befindet sich nun auf Listenplatz 18.

RGM verbesserte sich auf Rang 19. Das Dortmunder Unternehmen setzt den ebenfalls starken Wachstumskurs der vergangenen Jahre fort, der sowohl auf organisches Wachstum als auch Übernahmen zurückzuführen ist. Der Dortmunder Anbieter konnte den Rückgang des Vorjahres, in dem sich das Unternehmen von einem unrentablen Großauftrag trennte, vollständig kompensieren.

b.i.g. und Stölting steigen neu in Lünendonk®-Liste ein

Lattemann & Geiger sowie Clemens Kleine behaupteten auch in 2015 den knappen Unterschied im Ranking, der bereits 2014 bestand. Beide Unternehmen verteidigen ihre Listenplätze gegen die b.i.g.-Gruppe aus Karlsruhe, die nach einem Jahr Pause wieder im Ranking der Top 25 einsteigt. Das Unternehmen wächst auch dank Sondereffekten um 38,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und verweist die Dr. Sasse AG auf Rang 24. Das Münchner Familienunternehmen erwirtschaftete in 2015 121,0 Millionen Euro. Der Auslandsumsatz wuchs ebenfalls, so dass die Gesamtleistung nun bei 151,0 Mio. Euro liegt.

Die Stölting Service Group aus Gelsenkirchen ist ebenfalls neu im Ranking der führenden Dienstleister vertreten und belegt Rang 25. Stölting profitiert ebenfalls von Sonderkonjunktureffekten und steigerte die Leistung um 35,1 Prozent.

„Die deutliche Umsatzsteigerung der 25 nach Inlandsumsatz führenden Unternehmen ist zu einem Teil auf Sondereffekte zurückzuführen und wird sich in 2016 voraussichtlich nivellieren“ kommentiert Thomas Ball, Consultant bei Lünendonk, die neue Lünendonk®-Liste. „Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Marktkonsolidierung in kommenden Jahren wieder stärker sichtbar werden.“

Anbieter erwarten tiefgreifende Änderungen durch Digitalisierung

Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren auch im professionellen Gebäudemanagement spürbare Auswirkungen entfalten. Die begleitend zur Lünendonk®-Liste erscheinende Studie enthält in diesem Jahr hierzu ein Sonderkapitel. Alle befragten Studienteilnehmer arbeiten derzeit an Produkten, die die Vorteile der Digitalisierung nutzen. Angesichts der disruptiven Mechanismen sehen die FS-Anbieter einerseits die Gefahr, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell erodiert. Andererseits erwarten sie positive Auswirkungen auf die Professionalität und das Image der Branche.

Studienbezug

Die detaillierte Lünendonk®-Studie über den deutschen Facility-Service-Markt, in die 70 Unternehmen einbezogen wurden, legt Lünendonk im Juli 2016 zum Preis von 1.800,- Euro vor (zzgl. Mehrwertsteuer, inkl. Versand als PDF-Datei). Am Jahresende 2015 komplettierte Lünendonk mit den erstmals erstellten Studien über die FM-Märkte Österreich und Schweiz die Marktübersicht für den gesamten deutschsprachigen Raum.

Die Lünendonk®-Studien und Publikationen gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-Elementen „Strategic Roadmap Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Beratungskunden von der Entwicklung der strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderlichen Informationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.

Stimmen zur Lünendonk®-Liste 2016:

„Wir sehen die Entwicklung von Piepenbrock sehr positiv. Als waschechtes Familienunternehmen gehören wir zu den zehn umsatzstärksten Facility-Management-Anbietern in Deutschland. Es ist uns gelungen, ein gesundes Wachstum von 2,5 Prozent aus eigener Kraft und ohne Zukäufe zu erzielen. Das bestärkt uns darin, dem eingeschlagenen Wachstumskurs mit Augenmaß weiter zu folgen.“
Arnulf Piepenbrock, Geschäftsführender Gesellschafter, Piepenbrock Unternehmensgruppe

„Die FM-Branche steht durch Servicerobotik, Automatisierung und Digitalisierung vor massiven Veränderungen ihrer Märkte. Durch Kooperationen mit Technologieführern und der sukzessiven Einführung von Innovationen wie Machine Learning im Property Management und Wearables im Technischen Facility Management richtet STRABAG PFS schon heute sein Geschäftsmodell an die Kundenanforderungen im Jahr 2030 aus.
Innovationen machen immer dann Sinn, wenn wir dadurch effizienter werden und damit unsere Kunden zufriedener machen.“
Martin Schenk, Vorsitzender der Geschäftsführung, Strabag PFS

„Die größte Herausforderung besteht für uns Facility-Services-Anbieter mehr denn je darin, auf einem großteils leergefegten Arbeitsmarkt in ausreichendem Maß gute Mitarbeiter zu finden und sie zu binden. Hier sind innovative und kreative Wege gefragt. Die berufliche Integration von Flüchtlingen ist für unsere Branche daher eine große Chance.“
Ralf Hempel, Vorsitzender der Geschäftsführung, WISAG Facility Service Holding



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