News RSS-Feed

29.06.2016 Studie: Jeder dritte Deutsche denkt über einen Umzug nach

Wohnungswechsel in Deutschland liegen im Trend: 30 Prozent der Bundesbürger befassen sich gerade damit, umzuziehen. Und das, obwohl 88 Prozent im Grunde mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind. Umzugstreiber sind externe Faktoren, wie familiäre Veränderungen und ein neuer Job. Jeder fünfte Deutsche möchte sich wohnungstechnisch verbessern und plant deshalb einen Umzug, idealerweise in die eigenen vier Wände. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Wohneigentum und Baufinanzierung". Das IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung befragte im April 2016 im Auftrag der PSD Bank Nord 1.000 Deutsche ab 18 Jahren.

Speziell jüngere Menschen in Ballungsgebieten stellen sich aufgrund häufiger Arbeitgeberwechsel auf mehrere Umzüge in ihrem Leben ein. Gleichzeitig haben sie weniger Bedenken gegenüber dem Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses. Nur 32 Prozent der 25- bis Unter-35-Jährigen fürchten, durch eine Immobilie nicht flexibel genug zu sein. Bei den 45- Unter-55-Jährigen sind es 47 Prozent.

Altersübergreifend möchte jeder zweite Deutsche am liebsten mit seiner Familie oder dem Partner in einem eigenen Heim leben. Während bereits ein Großteil der Bevölkerung (44 Prozent) dieses Ziel erreicht hat, plant derzeit etwa jeder zehnte Bundesbürger, in den kommenden zwölf Monaten selbst zu bauen oder ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen.

Immobilienkauf ist Lebenstraum der Deutschen

Die Entscheidung der Deutschen für Wohneigentum hat mehrere Auslöser:
Drei Viertel (76 Prozent) denken renditeorientiert: Sie sind davon überzeugt, dass die Kaufpreise für Immobilien auch in Zukunft weiter steigen werden. 84 Prozent der Bundesbürger rechnen mit höheren Kosten für Baugrundstücke und wollen deshalb schnell zuschlagen.

Darüber hinaus glaubt jeder fünfte Mieter (21 Prozent), viel zu viel für seine Wohnung zu zahlen. Dies empfindet vor allem die Altersgruppe der 25- bis 45-jährigen, wie die Studie zeigt. Fast drei Viertel Drittel der Befragten (73 Prozent) erhoffen sich deshalb durch den Erwerb einer eigenen Immobilie Unabhängigkeit vom Vermieter und ein mietfreies Wohnen, 66 Prozent verbinden mit Eigentum einen Zuwachs an Lebensqualität, Geborgenheit und Unabhängigkeit.

Der finanzielle Spielraum für den Kauf einer Immobilie ist vorhanden:
Mehr als jeder zweite Deutsche (56 Prozent) sieht sich vom Einkommen und Vermögen her in der Lage, eine eigene Wohnung oder ein Haus anzuschaffen. Rund jeder Dritte rechnet für die Finanzierung mit einer Eigenkapitalquote von 30 Prozent.

Angst vor Arbeitslosigkeit und Reparaturkosten hemmen Kreditaufnahme

Trotz des generellen Wunsches nach einem eigenen Heim und der guten
Rahmenbedingungen: Zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) haben auch Bedenken bei der Immobilienfinanzierung. 43 Prozent hält die Angst vor etwaiger Arbeitslosigkeit von einer Kreditaufnahme ab. 21 Prozent würden nur dann einen Kredit aufnehmen, wenn sie sich mit einer speziellen Versicherung gegen mögliche Ausfälle ihrer Ratenzahlungen schützen können. Als weiteren Grund gegen den Erwerb einer Immobilie nennen die Befragten die Sorge, sich um Reparaturen und Instandhaltung kümmern zu müssen sowie die hohe finanzielle Belastung. Für 44 Prozent sprechen die vielen unkalkulierbaren Nebenkosten eine Rolle, sich gegen den Bau oder Erwerb einer Immobilie zu entscheiden.

"Diese Überlegungen und Bedenken nehmen wir sehr ernst. Gerade für junge Paare und Familien lohnt sich bei den anhaltend niedrigen Zinsen die Finanzierung eines Eigenheims", sagt Dieter Jurgeit, Vorsitzender der PSD Bank. "Die Aufgabe an die Finanzbranche besteht in Zukunft darin, noch stärker als bisher flexibel auf sich ändernde Bedingungen der Kunden zu reagieren, beispielsweise durch Zahlungspausen, wenn ein Partner in Elternzeit ist und weniger verdient", so Jurgeit.

Immobilienmarktbericht bestätigt günstige Rahmenbedingungen

Fest steht: Wer sich jetzt für ein Eigenheim entscheidet, ist gut
beraten: Anleger profitieren vor allem von als sicher geltenden Preissteigerungen von Wohnimmobilien in Städten und städtischen Kreisen. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht 2015 der amtlichen Gutachterausschüsse in Deutschland in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.

"Besonders die Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser haben an Anziehungskraft gewonnen. Die Preisentwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt dürfte sich daher aus unserer Sicht weiter fortsetzen. Für Städte und Regionen mit steigenden Bevölkerungszahlen erwarten wir weiter steigende Preise", sagt Siegmar Liebig, Sprecher des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse. Rund 900.000 Immobilien im Wert von 191 Milliarden haben im Jahr 2014 den Besitzer gewechselt - womit das Investitionsvolumen den höchsten Stand seit 2007 in diesem Marktsegment erreicht hat.

Flexible Kreditoptionen sichern Risiken ab

Vor diesem Hintergrund dürften vor allem flexible Finanzierungsoptionen dazu beitragen, in Zukunft mehr Mieter als bisher zu Wohneigentümern zu machen. Am ehesten überzeugen ließen sich 63 Prozent der Befragten durch einen garantierten Niedrigzins über die gesamte Laufzeit, 57 Prozent favorisieren flexible Tilgungs- und Sondertilgungsmodelle. Jeder vierte Deutsche zwischen 35 und 45 Jahren würde gern eine Baufinanzierung mit einem Eigenkapitalanteil von zehn bis 20 Prozent kalkulieren.

"Mit einer kühlen Rechnung im Rahmen der Finanzierungsberatung können wir sicher die größten Vorbehalte ausräumen", so Dieter Jurgeit.

Werden beispielsweise die monatliche Instandhaltungsrücklage von vorn herein einkalkuliert, erhöhe dies erfahrungsgemäß das Gefühl von Sicherheit. "Wichtig ist, dass Kunden das Gefühl haben, die Finanzierung im Griff zu haben und am Ende einen bleibenden Wert für sich und ihre Familie zu schaffen."





Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!