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25.08.2016 Mieten in Nordrhein-Westfalen flächendeckend gestiegen

In Nordrhein-Westfalen sind die Wohnungsmieten in allen 54 kreisfreien Städten und Landkreisen gestiegen. Die durchschnittliche Kaltmiete, die zwischen April 2015 und März 2016 bei Mietangeboten verlangt wurde, erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent auf 6,38 Euro pro Quadratmeter und Monat. Die Mieten für das teuerste Zehntel aller angebotenen Wohnungen legten mit einem Plus von 3,8 Prozent überdurchschnittlich stark auf 11,98 Euro pro Quadratmeter und Monat zu. Mieterhaushalte auf der Suche nach einer neuen Wohnung im günstigsten Zehntel aller Angebote mussten hingegen mit einem Plus von 1,6 Prozent einen geringeren Preisanstieg in Kauf nehmen. Wohnungen der unteren Preisklasse kosteten durchschnittlich 4,44 Euro pro Quadratmeter und Monat. Die Entwicklung der Einkommensverhältnisse lässt die durchschnittlichen Wohnkosten pro Haushalt jedoch weiter sinken. Das ergab der LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2016, eine Untersuchung der Wohnungsmärkte aller 864 Postleitzahlgebiete Nordrhein-Westfalens, die seit 2010 zum sechsten Mal im Auftrag des Wohnungsunternehmens LEG in Kooperation mit dem Immobilienberatungsunternehmen CBRE durchgeführt wurde.

„Mit der regelmäßigen Untersuchung des nordrhein-westfälischen Wohnungsmarkts trägt die LEG zu mehr Transparenz in der Branche bei und stellt den beteiligten Akteuren detaillierte Informationen zur Verfügung, um künftige unternehmerische Entscheidungen auf eine verlässliche Basis zu stellen“, sagte Thomas Hegel, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien AG, bei der Vorstellung des 6. LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2016. „Der LEG dienen die Marktdaten als Basis für die Ableitung maßgeschneiderter Lösungen im Portfoliomanagement, bei Modernisierungen, Nachverdichtungen und im Quartiermanagement“, so Thomas Hegel weiter.

Der neue Wohnungsmarktreport untermauert die These der LEG und der wohnungswirtschaftlichen Verbände, dass regulatorische Eingriffe seitens der Politik nicht marktfördernd sind. Die im Juli 2015 eingeführte Mietpreisbremse zeigt beispielsweise bislang keine Wirkung. So liegen Aachen (plus 3,6 Prozent) und Düsseldorf (plus 3,4 Prozent) trotz Regulierung an der Spitze der Mietpreisentwicklung. Anstelle einer weiteren Verschärfung des Mietrechts ist die Politik gefordert, Entbürokratisierungen vorzunehmen und Investitionshemmnisse abzubauen, auch um die Rahmenbedingungen für den notwendigen Wohnungsneubau zu verbessern.

Höchste Mieten in Köln

Die Steigerungsrate der Angebotsmieten von 2,1 Prozent war wieder etwas dynamischer als in den beiden vorangegangenen Jahren mit 1,6 und 1,7 Prozent. Von den zehn teuersten nordrhein-westfälischen Postleitzahlgebieten lagen neun in Köln. Das Düsseldorfer Postleitzahlgebiet 40545 mit den Stadtteilen Oberkassel/Niederkassel schaffte es mit einer durchschnittlichen Angebotsmiete von 12,23 Euro pro Quadratmeter und Monat als einziges Gebiet außerhalb von Köln unter die teuersten zehn Standorte (Rang 3). Die Preisspanne der Angebotsmieten reichte innerhalb der zehn teuersten Postleitzahlgebiete von 11,53 bis 12,33 Euro pro Quadratmeter und Monat. Weitere Details zu allen Marktsegmenten finden Sie im beigefügten Data-Sheet.

Wohnkostenbelastung erneut gesunken

Der prozentuale Anteil der Warmmiete an der Haushaltskaufkraft entspricht der Wohnkostenbelastung bzw. der Wohnkostenquote. Beeinflusst wird diese durch das Mietniveau, die Wohnungsgröße und durch die Haushaltskaufkraft. 2015 lag die durchschnittliche Haushaltskaufkraft in NRW bei 3.752 Euro pro Monat und damit rund 100 Euro höher als ein Jahr zuvor. Trotz der moderat gestiegenen Mietangebotspreise reichte dies aus, um die Wohnkostenquote im Bundesland erneut sinken zu lassen, und zwar von im Schnitt 18,7 Prozent im Jahr 2014 auf 18,2 Prozent in 2015.

Im Fünf-Jahres-Rückblick überdurchschnittliche Mietsteigerungen in den Großstädten

In den zwölf größten Städten sind die Mieten in den letzten fünf Jahren im Vergleich zu den 42 kleineren Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens überdurchschnittlich gestiegen. Mit Aachen, Köln und Düsseldorf verteuerten die Angebotsmieten sich zwischen 2010 und 2015 in drei der zwölf größten Städte um mehr als 20 Prozent. Unter den 42 kleineren Städten und Kreisen erreichte nur der Kreis Paderborn mit plus 21,3 Prozent vergleichbare Steigerungen.

Wohneigentum verteuerte sich erneut

Die geforderten Preise für Eigentumswohnungen in den Top-12-Standorten stiegen im Schnitt um 5,6 Prozent auf 1.583 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr 1.499 Euro). Die teuersten Märkte für Eigentumswohnungen waren Düsseldorf (3.000 Euro pro Quadratmeter), Münster (2.940 Euro pro Quadratmeter) und Köln (2.889 Euro pro Quadratmeter). Die Kaufpreise der angebotenen Mehrfamilienhäuser wiesen mit einem durchschnittlichen Plus von ebenfalls 5,6 Prozent auch eine höhere Steigerungsrate als im Vorjahr (3,8 Prozent) auf. Sie erreichten einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 899 Euro (Vorjahr 851 Euro pro Quadratmeter). An der Spitze auch hier, Köln (2.297 Euro pro Quadratmeter), Düsseldorf (2.182 Euro pro Quadratmeter) und Münster (2.007 Euro).

Bauaktivität ebenfalls angestiegen

Der Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren deutlich belebt. Im Jahr 2009 wurde nach mehrjährigem Rückgang der Tiefststand von 31.916 fertiggestellten Wohnungen (inklusive Umbaumaßnahmen) verzeichnet. Bis 2014 stieg diese Zahl auf 46.262 Wohnungen. Die Zahl der Baugenehmigungen hatte bereits 2008 ihren Tiefststand von 34.451 Wohnungen erreicht. Bis 2015 erhöhte sie sich um fast zwei Drittel auf 55.805.




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