News RSS-Feed

05.09.2016 Hotelmarkt: Berlin spielt in europäischer Top-Liga

Berlin nimmt als Wirtschaftsstandort immer mehr Fahrt auf und wird seiner Hauptstadtfunktion zunehmend gerecht. Zu dieser sehr positiven Entwicklung trägt der Tourismus einen wichtigen Teil bei. Sowohl steigende Übernachtungszahlen als auch über 105 Mio. Tagesgäste bescheren Berlin erhebliche Einnahmen. Da verwundert es nicht, dass Berlin bei den Gästezahlen mit Abstand an der Spitze aller deutschen Metropolen steht. Dies ergibt der neue „City Report Hotelmarkt Berlin“ von BNP Paribas Real Estate. Der Immobilienberater veröffentlicht ab sofort jährliche Hotelmarktberichte zu den Top 8 Standorten in Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart).

„Mit über 30 Mio. Übernachtungen hat sich Berlin neben London und Paris als Top-3-Ziel in Europa etabliert. Die deutschlandweiten Spitzenwerte bei den Touristenzahlen sind in den vergangenen Jahren kräftig angestiegen”, erläutert Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. So sind seit 2010 allein rund 37 % mehr Ankünfte und 45 % mehr Übernachtungen registriert worden. Bei den Gästen handelt es sich mit 61 % überwiegend um Inländer. Mit etwa 39 % liegt der Anteil ausländischer Besucher aber im bundesweiten Vergleich relativ hoch. Zu den stärksten internationalen Gästegruppen gehören US-Amerikaner, Briten, Italiener, Niederländer und Spanier. Aber auch aus Asien (insbesondere China) und dem Nahen Osten (Israel) verzeichnet die Hauptstadt wachsende Besucherzahlen. Grundsätzlich lässt sich in den vergangenen Jahren ein leichter Aufwärtstrend beim Anteil ausländischer Gäste feststellen.

Im Vergleich zum Vorjahr konnten 2015 über 1,5 Mio. zusätzliche Übernachtungen in Berlin registriert werden, ein Anstieg von mehr als 5 % auf über 30 Mio.. Die Hauptstadt belegt souverän den ersten Platz unter den großen deutschen Standorten und verzeichnete mehr Übernachtungen als München und Hamburg zusammen, die auf den Plätzen zwei und drei folgen. Auch die übrigen vier Städte, die noch zu den sogenannten Big Seven gezählt werden, kommen zusammen auf weniger Übernachtungen als die Hauptstadt alleine. Erfreulich ist aber, dass mit Ausnahme von Düsseldorf alle Standorte steigende Zahlen aufweisen. Aber Berlin zieht nicht nur die meisten Gäste an, hier bleiben sie auch am längsten. Mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,4 Tagen setzt sich Berlin auch bei dieser Kennzahl an die Spitze und profitiert dabei nicht zuletzt von der Hauptstadtfunktion und der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten.

In Berlin ist die Zahl der Hotels zwischen den Jahren 2010 und 2015 um rund 6 % auf insgesamt 531 angestiegen. Gleichzeitig wuchs die Bettenanzahl im selben Zeitraum um knapp 24 % auf den bisherigen Spitzenwert von fast 113.000. Damit sind die Bettenzahlen über den betrachteten Zeitraum viermal so stark gestiegen wie die Zahl der Hotels. Dies weist auf eine höhere Zimmeranzahl in den neuen Häusern hin; durchschnittlich sind in der jüngeren Vergangenheit rund 192 Zimmer pro eröffnetem Hotel hinzugekommen. Entscheidend zu dieser Entwicklung hat auch die starke Expansion der Budget-/Economy-Hotellerie beigetragen. Positiv zu werten ist auch, dass das Hotel- und Bettenangebot weniger stark zugenommen hat als die Übernachtungszahlen. Dies spiegelt sich nicht nur in guten Performance-Zahlen der Hotels wider, sondern zeigt auch, dass kein ungesundes Überangebot aufgebaut wird. Ein Ende der positiven Entwicklung zeichnet sich bislang nicht ab: Aktuell sind 25 neue Hotels mit über 5.300 Zimmern (bei einer Fertigstellung bis Ende 2018) geplant bzw. im Bau.

Hotel-Investments mit Spitzenwert – Berlin auf Platz 1

Mit einem Investitionsvolumen von rund 647 Mio. € hat der Berliner Hotel-Investmentmarkt 2015 das Vorjahresergebnis um knapp 85 % übertroffen und gleichzeitig einen neuen Rekord aufgestellt. Nach einem Rückgang im Jahr 2013 ist das Transaktionsvolumen kontinuierlich angestiegen und liegt aktuell deutlich über dem langjährigen Schnitt. Im ersten Halbjahr 2016 hat sich diese Entwicklung mit weiter gestiegener Dynamik fortgesetzt. Mit investierten 562 Mio. € wurden bereits 87 % des letztjährigen Gesamtergebnisses erfasst. Bemerkenswert ist vor allem der hohe Anteil ausländischer Käufer, der in den ersten sechs Monaten bei rund 89 % lag, wovon der Großteil allerdings auf einen anteilig eingerechneten Portfolioverkauf entfällt. Das außergewöhnliche Resultat wurde stark vom Verkauf des sogenannten Interhotel-Pakets getrieben, sodass der Portfolioanteil im ersten Halbjahr bei ungewöhnlich hohen 79 % liegt. Aufgrund der insgesamt sehr positiven und dynamischen Entwicklung der Hauptstadt dürfte Berlin auch zukünftig einer der wichtigsten und begehrtesten Standorte für Hotelinvestoren sein. Aktuell spricht alles dafür, dass der Rekordumsatz aus 2015 im laufenden Jahr noch einmal übertroffen werden kann.

An den sogenannten Big-Seven-Standorten belief sich die Hotel-Investitionsvolumen im ersten Halbjahr auf gut 1,3 Mrd. €. Damit konnte das bereits sehr gute Vorjahresergebnis um ein Drittel übertroffen werden. Eindeutiger Spitzenreiter unter diesen Top-Standorten war Berlin mit 562 Mio. €, das sich damit vor Frankfurt (317 Mio. €) und Hamburg (188 Mio. €) platzieren konnte. Ein Ergebnis im dreistelligen Millionenbereich erzielte außerdem noch München, wo 145 Mio. € umgesetzt wurden. An den übrigen Standorten fällt der Umsatz dagegen bislang eher moderat aus. Auch im zehnjährigen Durchschnitt des Transaktionsvolumens hat die Hauptstadt damit ihren knappen Vorsprung vor den drei anderen großen Metropolen erneut bestätigen können.

Ausblick

“Wir erwarten auch weiterhin steigende Besucher- und Übernachtungszahlen in der Hauptstadt. Insbesondere bei jungen Touristen steht Berlin hoch im Kurs. Berlin hat sich damit als drittgrößtes Städtereiseziel Europas nach London und Paris etabliert und verströmt internationales Flair. Vor diesem Hintergrund hat auch der Hotelmarkt in den vergangenen Jahren eine äußerst positive Entwicklung durchlebt. Dies zeigt sich auch an den spürbar gestiegenen Performance-Zahlen. Die gut gefüllte Hotel-Pipeline wird auch zukünftig neue Konzepte auf den Markt bringen, die an verschiedenste Kundenwünsche angepasst sind. Deshalb deutet alles darauf hin, dass der Berliner Hotelmarkt seine Erfolgsstory auch in den Folgejahren fortsetzen wird”, fasst Alexander Trobitz zusammen.





Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!