News RSS-Feed

07.10.2016 Büroimmobilienmarkt: Produktknappheit bremst Investoren

In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 14,9 Milliarden Euro in deutsche Büroimmobilien investiert. Damit hat diese Assetklasse einen Anteil von 45,5 Prozent am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen und bleibt die stärkste Assetklasse im Gewerbesegment. Alleine im dritten Quartal wurden gut 7,2 Milliarden Euro investiert – fast das Doppelte des Ergebnisses des zweiten Jahresviertels. Im Vergleich zu dem sehr starken Vorjahresergebnis sank das Transaktionsvolumen der ersten neun Monate um zehn Prozent oder knapp 1,7 Milliarden Euro ab. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

„Die Nachfrage nach Büroimmobilien übersteigt weiterhin das Angebot. Insbesondere deutsche Büroimmobilien sind als Assets aufgrund der derzeit niedrigen Zinsen für Alternativinvestments und der Unsicherheiten infolge des Brexit-Votums noch beliebter. Zudem weist die deutsche Wirtschaft ein stetiges Wachstum bei steigenden Erwerbstätigenzahlen auf“, so Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Starker Büroflächenumsatz beflügelt Investments

Insbesondere der starke Büroflächenumsatz sowie das steigende Mietniveau in den Topstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München beflügelt weiterhin Investments in Bürohäuser.

Auf die fünf Topstandorte entfielen mit gut 10,2 Milliarden Euro knapp 69 Prozent des bundesweiten Volumens. „Gerade im Bürosegment konzentrieren sich die Anleger weiterhin auf die transparenteren Investmentzentren“, sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. „Allerdings weichen manche Investoren auch innerhalb dieser Assetklasse durch die deutlich gesunkenen Renditen für Core-Produkte in den sekundären Lagen in den Investmentzentren aus. Daneben rücken Regionalzentren und B-Standorte ebenfalls verstärkt in den Fokus“, so Klein. Zudem ist das weiterhin stark nachgefragte Core-Produkt in den großen Märkten nach wie vor nur sehr eingeschränkt verfügbar. Dementsprechend sank das Transaktionsvolumen in den Top 5-Märkten im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2015 um rund 17 Prozent, während in anderen Standorten zehn Prozent mehr investiert wurde als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

28 Transaktionen über 100 Millionen Euro

Die bundesweite Portfolioquote lag mit gerade einmal 14 Prozent noch niedriger als vor einem Jahr (19 Prozent). Insbesondere in den Top-Standorten wurde selektiv in Einzelassets investiert, darunter auch der Commerzbank Tower, der als größte Einzeltransaktion im bisherigen Jahresverlauf an asiatische institutionelle Investoren veräußert wurde. Insgesamt wurden 28 Transaktionen (Einzelassets sowie Portfolios) mit einem Volumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro registriert (zum Vergleich: Q1-Q3 2015 waren es 40 Transaktionen in dieser Größenordnung). Zehn davon gingen an ausländische Investoren, die insbesondere nach großvolumigen Anlagemöglichkeiten suchen, um ihr Portfolio im deutschen Markt auszubauen.

Institutionelle und einheimische Akteure investieren besonders aktiv
Besonders aktiv zeigten sich, wie auch am gesamtgewerblichen Markt, institutionelle Investoren, die sich nach wie vor einem sehr hohen Anlagedruck gegenüber sehen und ihre Renditeanforderungen und Mittelzuflüsse steuern müssen.

Ausländische Investoren zeigten sich etwas zurückhaltender als im Vorjahreszeitraum. Sie investierten rund 35 Prozent des Gesamtvolumens. Das Interesse ausländischer Investoren ist dennoch hoch – sie treffen allerdings auf eine sehr starke heimische Investorenschaft und liefern sich um die knappen Investitionsmöglichkeiten Bietergefechte.

Renditen weiter unter Druck

Die Nettoanfangsrenditen für Büroimmobilien gaben infolge der ungebrochen starken Nachfrage in fast allen Topstandorten nach. Durchschnittlich wird in den Top 5-Büromärkten aktuell eine Spitzenrendite von 3,73 Prozent aufgerufen. Auch in den sekundären Lagen der Investmentzentren gingen die Renditen weiter zurück. Besonders stark zeigte sich diese Entwicklung im Vergleich zum Vorquartal in Münchens peripheren Lagen (-0,25 Prozentpunkte) und Berlins Cityrandgebieten (-0,20 Prozentpunkte).

Prognose: Transaktionsumsatz von über 20 Milliarden Euro
„Für das Gesamtjahr 2016 rechnen wir aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage und der starken Performance der Bürovermietungsmärkte mit einem Transaktionsvolumen von deutlich über 20 Milliarden Euro“, sagt Klein.




Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!