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12.10.2016 Hotels händeringend gesucht – Hohe in- und ausländischen Nachfrage

Mit über 50 Transaktionen summiert sich das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Hotelmarkt* in den ersten neun Monaten auf 2,75 Mrd. Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem leichten Rückgang von etwa 5%. Der 5-Jahresdurchschnitt (jeweils Q1 – Q3) wurde um 70% übertroffen, der 10-Jahresschnitt mehr als verdoppelt. Nach einem guten Jahresauftakt mit 720 Mio. Euro, einem äußerst starken zweiten Quartal (1,26 Mrd. Euro), bedingt durch den Ankauf des Interhotel Portfolios, blieben die Akteure in den Sommermonaten weiter sehr zielstrebig und investierten noch einmal 770 Mio. Euro in Hotelimmobilien. Allerdings sei auch erwähnt, dass ein Jahr zuvor das dritte Quartal doppelt so hoch ausfiel. Auch damals spielte das Interhotel Portfolio eine entscheidende Rolle, als Blackstone die Interhotels an ein Joint Venture aus Starwood Capital und Brookfield veräußerte. „Das 2016 bis dato erzielte Ergebnis hätte zweifelsohne noch höher ausfallen können. Vor allem institutionelle Anleger mit einem Anteil von 70% am Transaktionsvolumen, aber auch Hotelbetreiber und Privatpersonen suchen händeringend nach adäquatem Angebot. Nicht zuletzt die Null-Zinspolitik der EZB sowie die gegenüber den anderen Assetklassen relativ attraktiven Renditen lassen Anleger nach Möglichkeiten Ausschau halten, Kapital in Hotelimmobilien unterzubringen. Neben Hotelprojekten rücken daher auch im Hotelsegment B- und C- Standorte vermehrt in den Fokus“, so Sheima Salloum, Head of Capital Markets der JLL Hotels & Hospitality Group, Germany.

Von Januar bis Ende September wurden 44 Einzeltransaktionen mit einem Gesamtvolumen von rund 1,30 Mrd. Euro sowie 10 Portfoliotransaktion und vier Hotels im Rahmen von gemischt genutzten Portfoliotransaktionen mit einem Gesamtvolumen von rund 1,45 Mrd. Euro notiert. Auf das dritte Quartal entfielen dabei 17 Einzeltransaktionen mit einem Volumen von rund 500 Mio. Euro, darunter in Düsseldorf der Verkauf des Deutsch-Japanischen Centers mit dem dazugehörigen Nikko-Hotel (386 Zimmer) an Art-Invest und der Erwerb des Hyatt Regency (303 Zimmer) durch den europäischen Hotelfonds Primotel Europe. Mit einem Verkaufspreis von jeweils über 100 Mio. Euro stellten beide Hotels mit Abstand die größten Transaktionen der vergangenen neun Monate dar. „Dass entsprechendes Angebot im Bestand nicht überall vorhanden ist, wird durch das schon seit geraumer Zeit konstant hohe Interesse an Hotelprojekten deutlich. In 2016 waren es im ersten Dreivierteljahr immerhin 14 solcher Transaktionen mit einem Volumen von knapp 500 Mio. Euro, insbesondere in Hamburg und Frankfurt“, so Sheima Salloum. Zum Beispiel erwarben Union Investment das sich im Bau befindliche Holiday Inn Hotel Hamburg City Nord (300 Zimmer) und die Commerz Real das zweite Novum Style Projekt (179 Zimmer) in Frankfurt.

Portfoliotransaktionen blieben im dritten Quartal mangels Angebot sehr rar und eher kleinvolumig. Auf 270 Mio. Euro summierten sich drei Transaktionen, darunter der Kauf durch den französischen Immobilienkonzern Foncière des Régions von fünf Hotels (Düsseldorf, Frankfurt, Nürnberg, Oberhausen und Stuttgart) der Marke NH für umgerechnet 125 Mio. Euro. Der Versicherungskonzern Ergo hat sich von der Hotelgruppe Seminaris getrennt. Die Transaktion umfasste ebenfalls fünf Hotelimmobilen (in Potsdam, Bad Boll, Bad Honnef und Lüneburg).

Sheima Salloum abschließend: „Die Hotelimmobilie hat ihre Bedeutung als Assetklasse gefestigt und ist aus den Portfolien vieler nationaler und internationaler Anleger nicht mehr wegzudenken. Deutsche Investoren dominierten in den vergangenen neun Monaten mit 37 Transaktionen den Markt, beim Volumen toppen die ausländischen Anleger die 50% Marke, basierend auf dem Kauf des Interhotel Portfolio durch den französischen Investor Foncière des Régions. Trotz zahlreicher Neueröffnungen zeichnen sich die meisten deutschen Hotelmärkte durch Stabilität in den Performancezahlen aus. Vor dem Hintergrund weit fortgeschrittener Verhandlungen, auch großvolumiger Deals mit internationalen Interessenten, ist ein Transaktionsvolumen auch deutlich jenseits der zum Jahresanfang prognostizierten 3,5 Mrd. Euro möglich. Im Langfristvergleich das zweithöchste Ergebnis.“




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