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03.11.2016 Studie: Immobilien an der Börse - Acht gute Jahre

Auch im Jahr 2016 stehen die Zeichen für den börsennotierten Immobiliensektor weiter auf Wachstum. So legte die Marktkapitalisierung des Sektors gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf nunmehr 56 Milliarden Euro zu. Der Sektor hat sich dabei fest über der Schallmauer von 50 Milliarden Euro etabliert. Auch das Immobilienvermögen der börsennotierten Unternehmen legte um weitere 14 Prozent zu und hat nunmehr 90 Milliarden Euro erreicht. „Die Zahlen dieser nunmehr vierten Gemeinschaftsstudie von ZIA und Barkow Consulting belegen die hohe und wachsende volkswirtschaftliche Bedeutung des börsennotierten Immobiliensektors erneut eindrucksvoll“, sagt Alexander Dexne, Vorsitzender des Ausschusses Immobilienaktien beim ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.

Auch international immer wichtiger

Auch international spielen deutsche Immobilien AGs eine immer bedeutendere Rolle. So liegt der deutsche Anteil am europäischen Sektor erstmalig über 20 Prozent. Im Jahr 2013 betrug der entsprechende Anteil lediglich zehn Prozent. Deutschland konnte entsprechend seine Position als zweitwichtigstes Land im europäischen EPRA-Index ausbauen. Der Abstand zu Großbritannien als führendes Immobilienaktienland konnte gegenüber dem Vorjahr sogar um zwei Drittel reduziert werden und beträgt nur noch 17 Milliarden Euro. Zudem kommen mittlerweile zwei der drei größten europäischen Immobilien-AGs aus Deutschland.
„Der deutsche Sektor hat von der britischen Brexit-Entscheidung quasi doppelt profitiert“, so Peter Barkow von Barkow Consulting und Koautor der Studie. So hat sich der Anteil des britischen Sektors über den gesunkenen Wechselkurs reduziert, während der Anteil des deutschen Sektors aufgrund seines Charakters als sicherer Hafen und der überdurchschnittlichen Kursperformance anstieg.

Kein Börsengang, Anzahl der Unternehmen geht zurück

Überraschend ist allerdings, dass das Sektorwachstum erneut ohne Börsengänge erreicht werden konnte. Zudem ist die Emission von neuem Eigenkapital über die Börse im ersten Halbjahr deutlich um 78 Prozent gegenüber 2016 zurückgegangen. Der Anstieg der Marktkapitalisierung ist also im Wesentlichen auf steigende Kurse zurückzuführen. So konnte der EPRA Germany Index über die vergangenen zwölf Monate auch um 32 Prozent zulegen und damit sowohl den Europäischen Immobiliensektor (unverändert) als auch den MDAX deutlich (+3 Prozent) in der Performance deutlich hinter sich lassen. Letztlich hat der Trend zu größeren Einheiten im Sektor dazu geführt, dass die Anzahl der Immobilien-AGs gegenüber 2011 um 20 Prozent auf aktuell 62 zurückgegangen ist. Auch gegenüber dem Vorjahr hat der Sektor fünf Unternehmen eingebüßt.

Weiteres Wachstum durch Wohnen

Die Dominanz des Wohnsektors hat sich auch 2016 fortgesetzt und sogar noch leicht verstärkt. So repräsentieren Wohnimmobilien aktuell 79 Prozent des Immobilienvermögens des Sektors. Das bedeutet natürlich auch, dass Wirtschaftsimmobilien an der deutschen Börse nach wie vor unterrepräsentiert sind. „Auf dem Sektor der Wirtschaftsimmobilien ruht auch die Hoffnung für zukünftiges Wachstum“, so Sabine Georgi vom ZIA und Koautorin der Studie.




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