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11.11.2016 Verzögerungen bei Baugenehmigungen - Gründe, Folgen, Lösungen

Der BFW Landesverband NRW stellte in einer Pressekonferenz am Donnerstag die Studie „Verzögerungen in Baugenehmigungsverfahren - Gründe, Folgen und Lösungsansätze“ vor. Erstellt wurde die Studie in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftspolitik (iwp) an der Universität zu Köln.

„Unsere Mitglieder beklagen die lange Dauer von Baugenehmigungsverfahren in NRW seit einigen Jahren. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden dieses wichtige Thema wissenschaftlich aufzuarbeiten.“ begrüßte RA´in Elisabeth Gendziorra, Geschäftsführerin des BFW NRW, die Anwesenden und hob hervor, dass die Studie insbesondere dazu beitragen soll Lösungsansätze aufzuzeigen.

Martin Dornieden, Vorsitzender des BFW Landesverbandes NRW, machte deutlich: „Als Bauträger haben wir immer häufiger mit langen Baugenehmigungszeiten zu kämpfen. Eine Tatsache, die den Bau von dringend notwendigen Wohnraum verlangsamt und verteuert. Der Wohnungsbedarf in NRW bis 2020 liegt bei 400.000 neuen Wohnungen. 2015 wurden jedoch insgesamt nur knapp über 49.000 Wohnungen zum Bau freigegeben. Unter den langen und bürokratischen Prozessen leidet am Ende besonders der Verbraucher. Deshalb braucht NRW effizientere Baugenehmigungsverfahren.“ Die Studie zeige, so Dornieden weiter, dass sowohl die Verwaltung als auch die Immobilienwirtschaft unter den komplexen Regelungen des Baurechts zu leiden habe.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse der Studie von Autor, Dr. Oliver Arentz, stellv. Geschäftsführer des Instituts für Wirtschaftspolitik (iwp) Köln. Dr. Arentz betonte: „Die Dauer der Baugenehmigungsverfahren behindert den dringend benötigten Neubau von Wohnraum. Immobilienwirtschaft und öffentliche Verwaltung leiden unter der Komplexität der baurechtlichen Vorschriften. Die Politik muss hier dringend auf allen Ebenen gegensteuern. Auch Immobilienwirtschaft und öffentliche Verwaltung können mit einfachen Mitteln wie persönlicher Kommunikation, konstruktivem Umgang miteinander und transparenteren Verfahren vor Ort gemeinsam zur Beschleunigung der Baugenehmigungsverfahren beitragen. Die kommunale Politik muss der Verwaltung dabei deutlich signalisieren, dass der Wohnungsbau ganz oben auf der Agenda steht und dass Entscheidungsspielräume im Zweifel zugunsten des Neubaus zu nutzen sind. Auf Landesebene können den Bauämtern Best-Practice-Beispiele an die Hand gegeben werden, damit aus guten kommunalen Lösungen ein landesweiter Standard wird. Das gilt insbesondere auch für die Hebung der Potenziale, die die Digitalisierung bietet.“

„Der BFW NRW hofft mit dieser Studie die Diskussion mit Sachlichkeit und Daten zu begleiten“, so Dornieden abschließend.


Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört.

Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

Der BFW NRW vertritt die Interessen von 180 Mitgliedern und ist als Unternehmerverband der Ansprechpartner für wohnungs-wirtschaftliche und wohnungs-politische Fragestellungen.




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