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07.02.2017 Saarland mit bundesweit stärkstem Wachstum bei Immobilienumsätzen

Die deutsche Immobilienwirtschaft boomt weiterhin: Auf den hiesigen Immobilienmärkten sind im vergangenen Jahr 240,5 Milliarden Euro investiert worden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Transaktionsvolumen-Erfassungen 1988. Gegenüber 2015 ist dies ein Anstieg um rund 21 Milliarden Euro beziehungsweise 9,6 Prozent. Die daraus resultierenden Zusatzeinnahmen aus der Grunderwerbsteuer belaufen sich auf 12,4 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverbands Deutschland IVD auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens. Bei Betrachtung der drei im IVD West organisierten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland ist das Ergebnis ebenfalls durchweg positiv.

„Der Staat sahnt ab“

In zehn Bundesländern sind die Immobilienumsätze mehr oder minder deutlich gestiegen. Das stärkste Umsatzwachstum hat es im Saarland (+38,5 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro) gegeben – was umso bemerkenswerter ist, da an der Saar im Vorjahr noch leichte Verluste zu verzeichnen waren. Nordrhein-Westfalen liegt mit einer Steigerung von 16,3 Prozent auf 45,34 Milliarden Euro knapp hinter Bayern bundesweit auf Platz zwei im Ranking der Bundesländer mit den höchsten Immobilienumsätzen. Um immerhin 7 Prozent wuchs das Transaktionsvolumen in Rheinland Pfalz (auf 9,2 Milliarden Euro). Der Staat profitiert gleichzeitig vom immer weiter steigenden Grunderwerbsteueraufkommen. Allein die letzten Erhöhungen haben den Bundesländern 2016 ein Einnahmeplus von 10,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro verschafft. „Vor diesem Hintergrund ist es umso weniger gerechtfertigt, dass immer mehr Bundesländer absahnen und die Grunderwerbsteuer auf den im Saarland und in NRW schon geltenden Höchstsatz von 6,5 Prozent anheben. Das erschwert gerade Schwellenhaushalten den Zugang zu selbstgenutztem Wohneigentum und somit zu einer wirksamen Altersvorsorge“, sagt dazu der Vorsitzende des IVD West, Burkhard Blandfort.

„Für ein beispielhaftes Einfamilienhaus zum Preis von 400.000 Euro liegt der Steueranteil bei 26.000 Euro. Bei solchen Summen werden genau diejenigen vom Immobilienerwerb abgehalten, die wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet sind, wie zum Beispiel junge Familien.“ Dies wirke wie ein Hohn angesichts der Tatsache, dass die großen Parteien im laufenden Landtagswahlkampf im Saarland und in NRW ein Thema besonders fokussieren: die so genannte soziale Gerechtigkeit. „Davon kann zumindest beim Thema Wohnen keine Rede sein. Hier wären steuerliche Entlastungen das Mittel der Wahl sowie geeignete Fördermaßnahmen wie eine Wiederbelebung der Eigenheimzulage“, fordert Blandfort.

Zur Methodik

Das Immobilientransaktionsvolumen beziehungsweise der Immobilienumsatz umfasst sämtliche private und gewerbliche Immobilientransaktionen, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten ist. Da die überwiegende Zahl der Transaktionen – mit Ausnahme der Fälle, bei denen Erbschafts- und Schenkungssteuer anfallen, sowie Share-Deals – dieser besonderen Umsatzsteuer unterliegen, ist diese Statistik ein probates Mittel, die jährlichen Immobilienumsätze zu erfassen.







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