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05.04.2017 Einzelhandelsinvestmentmarkt startet mit signifikantem Umsatzsprung

Der Investmentmarkt für Handelsimmobilien in Deutschland hat im ersten Quartal des laufenden Jahres 2,25 Mrd. Euro umgesetzt. Das war nach dem schwachen Jahresauftakt 2016 ein deutliches Plus von 44 %. Langfristig gesehen liegt der Wert im Schnitt der jeweils ersten Quartale. „Der Markt hat den Schwung des überragenden Schlussquartals 2016 mit ins neue Jahr genommen. Aufgrund einer hohen Anzahl laufender Transaktionen in den letzten Tagen des alten Jahres wurden eine Reihe von Deals in das erste Quartal 2017 getragen, wobei die Nachfrage auch nach deren Abschluss unvermindert hoch bleibt“, erklärt Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany den deutlichen Zuwachs im Jahresvergleich.

Internationale Investoren sehen Deutschland weiterhin als sicheren Hafen für ihre Anlagen, dennoch nutzen sie die Gunst der Stunde der sehr hohen Nachfrage, um Gewinne zu realisieren. So verringerten sie ihre Bestände um rund 700 Mio. Euro. Auf Käuferseite bestritten ausländische Investoren 45 %, auf der Verkäuferseite hingegen mit 76 % mehr als drei Viertel der Transaktionen. Dass Asset/Funds Manager auf der Verkäuferseite ihren Anteil am Transaktionsvolumen von 21 auf 46 % steigerten und auch Corporates mit 15 % sehr deutlich zulegten, bestätigt diesen Trend. „Viele Investoren sehen in der ungebrochen hohen Nachfrage eine Opportunität, um mit Gewinn zu verkaufen“, erklärt Sandra Ludwig. Auf der Käuferseite sind Asset/Funds Manager mit 45 % dominierend. Dahinter folgen Spezialfonds (16 %) und private Investoren (11 %).

Erneut richtete sich der Blick der Akteure insbesondere auf Fachmärkte und Fachmarktzentren, die den anderen Objektarten erneut deutlich Anteile abknöpfen konnten und ihren Anteil von 39 % auf 56 % steigerten. Geschäftshäuser verlieren auf Jahresfrist 6 Prozentpunkte auf 22 %, Shopping-Center 4 Prozentpunkte auf 18 % Anteil am Transaktionsvolumen auf Jahresfrist. Einzelne Supermärkte (4%) spielten eine nachgeordnete Rolle. „Das enorme Interesse an Fachmarktzentren resultiert allerdings nicht nur aus der neugewonnen Attraktivität der Objekt-Klasse, sondern ebenso aus dem Produktmangel der anderen Kategorien“, sagt Ludwig. Einen weiteren Schub für das Gesamtvolumen der Fachmarktzentren war zudem der Verkauf von 25 Fachmarktzentren an Pradera (davon ein Großteil in Deutschland), die von JLL beraten wurden. Die Objekte sind neben Deutschland auf sieben weitere europäische Länder verteilt.

Insgesamt gab es im ersten Quartal 2017 sechs Retail-Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die sich auf über eine Milliarde Euro summieren. Das ist auf Jahressicht ein deutlicher Zuwachs, denn im ersten Quartal des Vorjahres gab es lediglich drei Transaktionen mit zusammengerechnet 460 Mio. Euro. „Die doppelte Anzahl der Großabschlüsse ist letztlich ein weiterer Faktor für den deutlichen Anstieg des Transaktionsvolumens“, so Ludwig.

Zu Jahresbeginn der dynamischste Markt war mit deutlichem Abstand die Hauptstadt Berlin, die ihr Transaktionsvolumen an Handelsimmobilien von 21 auf 103 Mio. Euro fast verfünffachte. Dabei wechselten ausschließlich Fachmarktzentren und einzelne Fachmärkte den Besitzer. Ebenso zu den Gewinnern zählt Köln, wo Transaktionen mit einem Volumen von 92 Mio. Euro abgeschlossen wurden, nach dem es im Vorjahreszeitraum keine einzige gegeben hatte. Leichte Rückgänge verzeichneten derweil München (143 auf 133 Mio. Euro), Hamburg (58 auf 34 Mio. Euro) und Düsseldorf (23 auf 14 Mio. Euro). Frankfurt und Stuttgart blieben wie im Vorjahr ohne Transaktion.







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