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06.07.2017 Investmentmarkt für Handelsimmobilien unterstreicht starke Form

Investmentmarkt für Handelsimmobilien in Deutschland hat im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 4,8 Mrd. Euro umgesetzt und erneut an Dynamik gewonnen: Zu den 2,25 Mrd. Euro aus dem ersten Quartal sind nun nochmals 2,57 Mrd. Euro im zweiten hinzugekommen. Der Markt hat seine von Jahresbeginn an starke Form sogar noch ausgebaut und liegt nun 20 % vor dem Vorjahreswert. Einer der Gründe für die starke Performance ist, dass es im ersten Halbjahr elf Transaktionen mit mehr als 100 Millionen Euro gab, die sich auf ein Transaktionsvolumen von 2,3 Mrd. Euro summieren. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt zwei Deals und 850 Mio. Euro weniger.

„Trotz des starken Transaktionsvolumens konnte der Einzelhandel seinen angestammten zweiten Platz unter den investitionsstärksten Assetklassen diesmal nicht verteidigen und wurde erstmals durch Logistikimmobilien auf den dritten Platz verwiesen. Während Einzelhandelsimmobilien 19 % des Gesamtvolumens beisteuerten, waren es bei Logistik 22 %. Primus bleibt Office mit 40 %“, beschreibt Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany, die aktuelle Marktlage.


Internationale Investoren dominieren die Verkäuferseite im ersten Halbjahr

Ausländische Investoren sehen Deutschland nach wie vor als sicheres Investitionsland, nutzen derzeit aber auch die große Nachfrage im Markt, um ihre Bestände zu verkaufen und ihre Gewinne zu realisieren. Die Zahlen des ersten Halbjahres spiegeln das deutlich wider: Während internationale Akteure auf der Verkäuferseite 65 % ausmachten, waren sie auf Käuferseite nur zu 32 % beteiligt. Per Saldo reduzierten sie ihre Bestände seit Jahresbeginn um 1,6 Mrd. Euro. Bei den fünf größten Transaktionen – vier Portfoliodeals und dem Shopping Center Nova Eventis bei Leipzig – waren Ausländer auf der Verkäuferseite beteiligt.

Fachmärkte und Fachmarktzentren waren unter den Objektarten zwar erneut mit 37 % Anteil am Transaktionsvolumen am stärksten gefragt, aber längst nicht mehr mit solcher Dominanz wie im ersten Quartal, als sie 56 % ausmachten. Vor einem Jahr hatten sie bei 41 % gelegen. Deutlich zugelegt haben hingegen Geschäftshäuser, die zum Halbjahr 2017 knapp ein Drittel des Volumens auf sich verbuchen, nachdem es vor einem Jahr nur 17 % waren. Shopping Center legten ebenfalls zu – von 21 % auf 26 %. Supermärkte (4 %) und Warenhäuser (1 %) büßten hingegen an Bedeutung ein. Vor einem Jahr hatten sie noch bei 7 % beziehungsweise 14 % gelegen.

„Die außergewöhnliche Marktperformance von Geschäftshäusern hängt mit den jüngsten Portfoliodeals zusammen, darunter der Kauf von 90 bundesweit verteilten Immobilien durch die Bayerische Versorgungskammer von Corestate Capital. Erfahrungsgemäß wird sich dieser aktuell sehr hohe Anteil im Laufe des Jahres wieder zugunsten anderer Objektarten normalisieren“, erklärt Sandra Ludwig die aktuelle Verschiebung bei den Objektarten.

Große Dynamik entwickelten die Retail-Investmentmärkte in Berlin und Köln: Die Hauptstadt legte von 112 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 292 Mio. Euro zu. Die rheinische Millionenstadt verbuchte 232 Mio. Euro, nachdem es im ersten Halbjahr 2016 keine signifikanten Abschlüsse gegeben hatte. Rückgänge mussten indes München (403 Mio. Euro auf 242 Mio. Euro), Hamburg (309 Mio. Euro auf 69 Mio. Euro) und Düsseldorf (32 Mio. Euro auf 14 Mio. Euro) hinnehmen.

Auf der Verkäuferseite waren Asset/Fonds Manager mit einem Anteil von 48 % und Entwickler mit 13 % besonders aktiv. Als Käufer waren Asset/Fonds Manager (34 %), Spezialfonds (20 %) und diesmal auch Pensionskassen (14 %) prägend für den Markt.







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