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02.08.2017 Kapital chinesischer Investoren dominiert weltweite Immobilienmärkte

In den letzten Jahren haben asiatische Immobilieninvestoren die Weltbühne betreten und sich zu einem der weltweit wichtigsten Exporteure von Kapital entwickelt. Laut der Marktforschungsanalyse „Active Capital Report“ von Knight Frank war chinesisches Kapital die treibende Kraft bei den weltweiten Immobilientransaktionsvolumen, insbesondere in den Metropolen.

Trotz der weltweiten geo-wirtschaftlichen Untersicherheiten in der letzten Zeit sieht es so aus, dass das Interesse von chinesischen Investoren an Mega-Deals ungebrochen ist. Allerdings fühlen sich bereits einige Standorte unwohl und beginnen damit, die Nachhaltigkeit chinesischer Investments vor dem Hintergrund der letzten Kapitalverkehrsbeschränkungen und Krisenprävention der eigenen Wirtschaft zu hinterfragen.

Die Zweifel bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Gesundheit des Landes haben jedoch die letzten chinesischen BIP-Wachstumszahlen von 6,9% im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal dieses Jahres ausgeräumt. Einige der früheren Befürchtungen, wie die Schwemme an der Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt, verblassen im Vergleich zu den Auswirkungen unerwarteter Entwicklung externer Art wie dem Brexit und dem Ergebnis der US-Wahl. Sogar diese Schocks haben die Märkte mittlerweile verdaut dadurch dass Investoren den Vorteil von Wechselkursschwankungen mitgenommen haben.

Insgesamt war chinesisches Kapital für 29,6 Mrd. Euro aller Cross-Border-Immobilientransaktionen verantwortlich, was fast 40% des gesamten asiatischen Investmentkapitals entspricht.

Andrew Sim, Head of Global Capital Markets, Knight Frank, kommentierte: „Es ist gerade einmal ein paar Jahre her, dass der Weltmarkt mit Namen großer chinesischer Versicherungsfirmen, großen Projektentwicklern und staatlicher Unternehmen überfüllt war. Seit 2015 erleben wir jedoch den Vormarsch – und in manchen Märkten sogar die Dominanz – von privat geführten Konzernen bzw. Projektentwicklern wie HNA, Fosun und R&F.“

„Diese Gruppe von Investoren und Entwicklern ist wendiger als die staatlichen Konzerne und kann Entscheidungen deutlich schneller treffen. Statt einen koordinierten nationalen Ansatzes zu verfolgen haben sie viel differenziertere Strategien und Kalkulationen für Projekte aufgelegt. Wir erwarten, dass dadurch der Wettlauf um Trophy-Immobilien abnimmt und weiter entwickelte Marktteilnehmer methodischere Ansätze verfolgen werden.“

Anthony Duggan, Head of Capital Markets Research, Knight Frank, kommentierte: „Für Firmen, die noch keine ausländischen Aktivitäten aufgebaut haben oder deren Hauptgeschäft sich nicht um Immobilien dreht, wird es schwierig bleiben, von den Behörden die Genehmigung für ausländische Finanztransaktionen zu erhalten, wenn die chinesischen Kapitalverkehrsbeschränkungen bestehen bleiben.“

„Unternehmen oder ihre Tochtergesellschaften, die in Hongkong oder Singapur gelistet sind, haben es geschafft, Fonds aufzulegen bzw. ihre Angebote an diesen Finanzplätzen zu platzieren“, so Anthony Duggan weiter. „Trotzdem werden wir kurzfristig erleben, dass in einigen Märkten die Transaktionsvolumen aus China abnehmen werden. Dieses kann vorrübergehend sein, weil wir davon ausgehen, dass Kapitalverkehrskontrollen vor dem Hintergrund der Erholung des Wechselkurses und eines stabileren Entwicklung des BIP bald gelockert werden.

Die später in diesem Jahr anstehende Regierungskonferenz wird erneut den Expansionskurs des Landes bestätigen. Es gibt sogar schon Anzeichen, dass dieses aktuell passiert. Bereits im April wurde berichtet, dass die von Finanzinstituten geforderte Balance von Investitionszu- und -abflüssen durch internationale Renminbi-Zahlungen quasi aufgehoben wurde.“

Die Kernmärkte auf die sich chinesische Investoren konzentrieren sind die sogenannten Gateway Cities, d.h. jene mit großen Seehäfen, interkontinentalen Flughäfen, Messe- und Ausstellungsstädte, kulturelle Zentren. Zu diesen zählen London, New York und andere weltweite Metropolen, die sich durch Stabilität und gute Fundamentaldaten auszeichnen. Andere wichtige Standorte auf der Seidenstraße wie z.B. Singapur und südostasiatische Knotenpunkte werden ebenfalls für wichtige Investoren ebenfalls interessanter werden.







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