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18.08.2017 Logistikmarkt Leipzig: Fehlendes Angebot stoppt die Dynamik

Der Leipziger Lager- und Logistikflächenmarkt konnte seine Dynamik von 2016 im ersten Halbjahr 2017 nicht fortsetzen. Mit einem Flächenumsatz von 73.000 m² werden sowohl das hervorragende Vorjahresergebnis um fast 50 % als auch der langjährige Schnitt um gut 37 % verfehlt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Diese Entwicklung ist in erster Linie auf das mangelnde Flächenangebot im Kerngebiet zurückzuführen, sodass Nutzer gezwungen sind, auf das Umland auszuweichen. Die äußere Peripherie, beispielsweise Bitterfeld, profitiert von dieser Situation und konnte in der Größenklasse zwischen 1.000 und 5.000 m² zahlreiche Mietvertragsabschlüsse verbuchen“, erläutert Christopher Raabe, Head of Industrial Letting bei BNP Paribas Real Estate. Am stärksten zum Resultat beigetragen haben Eigennutzer, die mit dem Bau neuer Logistikflächen ihre Expansion weiter vorantreiben. Nennenswert sind in diesem Zusammenhang die Neubauten der Firma Finsterwalder Transport und Logistik in Halle (Saale) über 28.000 m² und der Internationalen Spedition Loth in Machern über 10.000 m².

Bei der Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen dominieren Logistikdienstleister eindeutig. Mit einem Anteil von gut 71 % gewinnen sie gegenüber dem Vorjahr fast 61 Prozentpunkte, sodass sie gleich zwei Plätze gut machen und damit ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen. Mit deutlichem Abstand schließen sich Handelsunternehmen mit anteilig rund 10 % an. Sie profitierten in der ersten Jahreshälfte nur von kleinteiligen Abschlüssen. Auf dem dritten Rang mit knapp 6 % folgt die Gruppe der Ver- und Entsorgung, worunter auch der Vertrag der Soex Group über 4.000 m² im Sunpark in Bitterfeld-Wolfen fällt. Lediglich 1 % steuern das Baugewerbe und Handwerk sowie knapp 12 % die Sammelkategorie Sonstige, in der sich alle übrigen Branchen befinden, bei.

Grundsätzlich besteht am Leipziger Lager- und Logistikflächenmarkt eine gute Nachfrage über alle Größenklassen. Jedoch zeigt die Analyse, dass aufgrund des fehlenden Angebots nicht alle Gesuchsgrößen am Markt bedient werden konnten. Der größte Anteil mit gut 38 % entfällt, dank des bereits genannten Großabschlusses, auf Verträge über 20.000 m². Am stärksten steigern konnten sich gegenüber dem Vorjahr kleinteilige Abschlüsse unter 3.000 m², sodass sie mit 25 % am Umsatz beteiligt waren. Die Kategorien zwischen 3.000 und 5.000 m² sowie zwischen 8.000 und 12.000 m² waren für knapp 23 % beziehungsweise fast 14 % des Flächenumsatzes verantwortlich.

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage hat sich auf die Spitzenmiete ausgewirkt. Mit 4,45 €/m² hat sie sich zum Ende 2016 leicht um gut 1 % gesteigert und erreicht damit einen neuen Höchstwert. Die Durchschnittmiete liegt hingegen unverändert bei 3,65 €/m². Der Eigennutzeranteil fällt gegenüber dem Vorjahr etwas geringer aus und beläuft sich auf rund 55 %. Darüber hinaus hat der Markt auf die bereits beschriebene Situation reagiert und die Neubautätigkeit hochgefahren. Aufgrund des begrenzten Angebots an Bestandsflächen weichen Unternehmen bei Gesuchen über 5.000 m² vermehrt auf Projektentwicklungen aus.

Perspektiven

„Der Leipziger Logistik- und Lagerflächenmarkt hat sich in der ersten Jahreshälfte nicht so dynamisch entwickelt wie ursprünglich erwartet. Durch die Realisierung einiger Projekte sollte sich die Situation am Markt zukünftig etwas entspannen. Beispielsweise schreiten im Umkreis des Flughafens die Vorbereitungen für einen Gewerbepark voran. Zudem entstehen innerhalb des Marktgebiets weitere Neubauentwicklungen, die mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2018 für die Nachfrage von regionalen Speditionen und Logistikdienstleistern im Bereich über 1.500 m² zur Verfügung stehen werden. Infolgedessen rechnen wir mit einem weiteren leichten Anstieg der Spitzenmiete“, so Christopher Raabe.







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