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07.09.2017 Geopolitik bereitet Institutionellen die größten Sorgen

Geopolitik ist weltweit das Sorgenkind Nr. 1 für institutionelle Anleger. Dies hat die jährliche RiskMonitor-Umfrage von Allianz Global Investors (AllianzGI) ergeben. Von den global 755 befragten Institutionellen, die rund 34 Billionen US-Dollar an Vermögen verwalten, gaben 44 Prozent an, in geopolitischen Risiken eine erhebliche Gefahr zu sehen. Auf den Plätzen zwei und drei der Top-Risiken folgten ein globaler Wirtschaftsabschwung (41 Prozent) und ein Zinsanstieg (32 Prozent).
Was den Wirkungskanal auf die Investment-Portfolien betrifft, so schlägt sich dies derart nieder, dass seit der letztjährigen RiskMonitor-Umfrage Ereignisrisiken („Event Risks“) und Aktienmarktrisiken deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Weltweit sehen jeweils etwa neun von zehn Investoren hierin Gefahren für ihre Investmentziele (Ereignisrisiken 91 Prozent, Aktienmarktrisiken 90 Prozent). Unter „Event Risks“ versteht man Einzelereignisse, die erhebliche Finanzmarktauswirkungen nach sich ziehen.

Neil Dwane, Global Strategist bei AllianzGI, kommentiert: „Die Ergebnisse unseres RiskMonitors unterstreichen, wie stark die geopolitische Unsicherheit auf den Investmententscheidungen unserer Kunden lastet. Und die Spannungen um Nordkorea haben sich seit Durchführung der Umfrage noch verstärkt. Finanzmärkte operierten zwar noch nie im luftleeren Raum. Die Geopolitik scheint jedoch derzeit einen größeren Einfluss auf Investmententscheidungen zu haben als je zuvor in der jüngeren Geschichte. Dies wird umso deutlicher, wenn man hinzunimmt, dass 31 Prozent der Befragten auch in der US-Politik ein Investmentrisiko sehen. Trotz fester Börsen stehen die Anleger daher vor einem Rendite-Risiko-Rätsel und vor der Frage, ob die Märkte sämtliche Risiken eingepreist haben. Ihnen ist bewusst, dass sie im anhaltenden Niedrigzinsumfeld nur durch das Eingehen von Risiken Erträge generieren können. Gleichwohl erkennen sie auch, dass es sehr wichtig ist, auf Neubewertungen von Assets schnell reagieren zu können und über eine Absicherung nach unten zu verfügen.“

Deutschland: Weltweit die größte Furcht vor Ereignisrisiken, Suche nach Absicherungsstrategien

In Deutschland ist die Furcht vor Ereignisrisiken besonders stark ausgeprägt: 97 Prozent der Befragten sehen hierin eine Gefahr für Ihre Portfolio-Performance. Im Gegenzug machen sich die Profianleger hierzulande weltweit am wenigsten Sorgen um Rohstoffpreis-, Kredit- und Kontrahenten-Risiken: Jeweils 60 bis 70 Prozent sahen hierin kein oder allenfalls ein geringfügiges Risiko. Hierin spiegelt sich vermutlich die gute Verfassung der deutschen Wirtschaft wider.

Angesichts der erhöhten politischen Unsicherheit verwundert es nicht, das für mehr als die Hälfte der deutschen institutionellen Anleger (54 Prozent) das Thema Risikomanagement an Bedeutung gewonnen hat. 62 Prozent der deutschen Institutionellen sehen aufgrund volatiler Märkte einen erhöhten Bedarf an Absicherungsstrategien nach unten. Jeder Zweite hat nach vorne schauend die Portfolio-Ertragserwartungen reduziert.

Für drei von vier institutionellen Investoren hierzulande (77 Prozent) spielen in diesem Umfeld aktiv gemanagte Investments eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang werden auch Vorteile alternativer Assetklassen gesehen, in die zwei von drei Profianleger investieren. Diversifizierungsaspekte und die geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen werden dabei als Hauptgründe genannt.






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