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11.09.2017 Zinshausmarkt: Weitere Umsatzrekorde trotz sinkender Kauffälle

Mit einem Anstieg von rund vier Prozent betrug der Gesamtumsatz von Zinshäusern in Deutschland zuletzt insgesamt 15,9 Milliarden Euro. Berlin blieb mit 4,2 Milliarden Euro Transaktionsvolumen mit Abstand die umsatzstärkste Stadt. Zwar ist die Gesamtzahl der Transaktionen in den vergangenen zwei Jahren von 11.973 auf 11.464 gesunken. Durch den Preisanstieg legte der Gesamtumsatz dennoch zu. Das berichtet der Immobilienverband IVD in seinem neuesten Zinshausmarktbericht 2017.

"Die Zahlen belegen einerseits die herrschende Angebotsknappheit, andererseits aber auch, dass Zinshäuser weiter eine attraktive Kapitalanlage darstellen", kommentiert Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD. Der IVD-Zinshausmarktbericht 2017 analysiert die Grundstücksmarktberichte der örtlichen Gutachterausschüsse aus den 50 größten Städten in Deutschland. Das Umsatzvolumen von Mehrfamilienhäusern ist demnach 2016 um 603 Millionen Euro oder vier Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. "Mit einem Zuwachs von mehr als 85 Prozent (7,42 Milliarden Euro) in den vergangenen sieben Jahren verzeichnen die Zinshausmärkte Rekordzahlen", ergänzt Schick.

B- und C-Städte gewinnen an Bedeutung

Eine deutliche Trendwende auf dem Zinshausmarkt ist im Hinblick auf die Städteverteilung erkennbar. Verzeichneten in den vergangenen Jahren primär die Top-7-Städte das höchste Umsatzwachstum, so zogen die B- und C-Städte 2016 kräftig nach. "Kleine und mittlere Großstädte gewinnen durch ihre stabilen wirtschaftlichen Verhältnisse und attraktiven Lebensbedingungen bei Investoren an Bedeutung. Beispielsweise erleben die Städte Münster und Lübeck ein Umsatzplus von weit über 50 Prozent", sagt Schick.

Trotzdem machen die drei größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München) mit 6,73 Milliarden Euro auch immer noch fast die Hälfte des ermittelten Gesamtumsatzes aus. Berlin bleibt darunter mit Abstand die umsatzstärkste Stadt und vereint 26 Prozent des Gesamtvolumens. "Die weiterhin anhaltende Zuwanderung in die Bundeshauptstadt trägt die hohe Nachfrage auf Investorenseite. Trotz deutlichem Angebotsmangel bleibt die Kaufdynamik auf hohem Niveau", berichtet Schick. Auf Berlin folgt Hamburg mit einem Umsatz von 1,54 Milliarden Euro vor München mit 988 Millionen Euro. Dresden rückt mit einem Plus von 7,5 Prozent und 955,83 Millionen Euro auf Platz vier und drängt damit die Stadt Köln auf den fünften Rang, welche mit 770,75 Millionen Euro Umsatzvolumen eine Einbuße von 18 Prozent erlitt.

Umsatzanstieg trotz gesunkener Kauffälle

Die Anzahl der Kauffälle ist bundesweit gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent auf 11.464 Vertragsabschlüsse gesunken. Der Umsatzanstieg ist daher vor allem eine Folge der Wertsteigerungen. Die Städte Berlin (1.155 Abschlüsse), Köln (611 Abschlüsse) und Leipzig (594 Abschlüsse) verzeichnen dabei in entsprechender Reihenfolge die meisten Kauffälle. Ein deutlich gestiegener Wert bei Kauffallzahlen zeigt sich in Hamburg mit 438 Abschlüssen. "Durch die hohe Nachfrage und eine zunehmende Bautätigkeit erfuhr die Hansestadt einen Zuwachs von 19 Prozent bei abgeschlossenen Zinshauskaufverträgen", erläutert Schick. Der größte Anstieg der Transaktionszahlen wurde in den Städten Nürnberg und Mainz verzeichnet: im Vorjahresvergleich je um fast 40 Prozent.

Wie bereits in den vergangenen Jahren herrschte in der Stadt München das höchste Preisniveau bei Kaufpreisen von Zinshäusern mit einem durchschnittlichen Wert von 6,22 Millionen Euro. Seit 2014 stiegen die Preise um rund 6,4 Prozent. Potsdam erlebte mit einem Anstieg von 30 Prozent auf 4,34 Millionen Euro den größten Sprung der Durchschnittspreise von 2014 bis 2016. Die brandenburgische Landeshauptstadt konnte in den vergangenen Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum verzeichnen. Potsdam profitiert dabei von der Nähe und der guten Anbindung nach Berlin. Hinzu kommt, dass unbebaute Flächen im Stadtgebiet kaum noch vorhanden sind, was die Grundstückspreise in die Höhe treibt.







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