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03.11.2017 Weiter positives Umfeld für Anleiheinvestoren

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management bleibt am Anleihenmarkt das Basisszenario „Wachstum über Trend“ bestehen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario schätzt das Team rund um Robert Michele, Chief Investment Officer und Head of the Global Fixed Income, Currency & Commodities Group bei J.P. Morgan Asset Management, weiterhin mit 65 Prozent ein. Die Wahrscheinlichkeit für ein „Wachstum unter Trend“ liegt bei 25 Prozent. „Das globale Wachstum hat sich in den vergangenen Monaten sogar noch verstärkt und liegt damit auf dem höchsten Niveau seit 2010“, betont Michele. „Nicht nur in den großen Vier, also USA, Europa, Japan und China, fällt das Wachstum überdurchschnittlich aus. Der Umstand, dass 80 Prozent der Volkswirtschaften stärker wachsen als vor einem Jahr, ist ein überzeugendes Signal für unser Basisszenario“, so der Anleihenexperte.

Zyklische Inflation könnte zulegen

Neben dem Anstieg des BIP-Wachstums könnte nach Ansicht der Experten auch die zyklische Inflation zulegen. Hier sollten Impulse insbesondere vom zuletzt schwachen Dollar und der geringen Arbeitslosigkeit in den USA ausgehen. „Bei der strukturellen Inflation erwarten wir dagegen in absehbarer Zeit keine Steigerung. Technologische Investitionen dürften hier eher dazu führen, dass die Preise sogar sinken“, erklärt Michele. Auch aus diesem Grund hat das Anleihenteam seine Einschätzung für die Wahrscheinlichkeit des „Wachstums über Trend“ nicht noch weiter erhöht. Weiterhin sprechen einige Frühindikatoren dafür, dass die derzeitige Entwicklung in den Jahren 2018 bis 2019 in eine Gegenbewegung münden könnte. Das Anleiheteam behält daher die bestehende Einschätzung bei.

Zwar bewerten die Experten rund um Robert Michele Risiken wie eine mögliche Wirtschaftsabkühlung in China oder einen Einbruch am Ölmarkt als weniger wahrscheinlich als noch vor einem Quartal, doch birgt insbesondere der weltweite Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik Risiken. „Ein solches Ereignis hat bislang nicht stattgefunden. Aus diesem Grund sehen wir die Zentralbanken vor einer großen Herausforderung“, so Michele, der in den USA mit einem moderaten Anstieg der Zinsen rechnet.

US-Hochzinsanleihen, Bankkapital und Schwellenlandanleihen in Lokalwährung interessant

Für die Anleihestrategie bei J.P. Morgan Asset Management bedeutet die aktuelle Markterwartung, relatives Wertpotenzial zu identifizieren. In diesem Zusammenhang bleiben US-Hochzinsanleihen eine attraktive Alternative. Trotz geringer Renditen sieht das Team die Anlageklasse wegen unverändert niedriger Ausfallraten als vielversprechend an. „Im aktuellen Umfeld gibt es wenige Alternativen. Wir sind uns bewusst, dass wir quasi Kleingeld vor einer fahrenden Dampfwalze aufsammeln – wer aber zu lange auf seinem Geld sitzen bleibt, dem kann es passieren, dass er den Anschluss verliert. Wir wollen nicht gegen die Fed spekulieren“, betont Michele. Weitere Anlagechancen hat das Team von J.P. Morgan Asset Management bei europäischem Bankkapital (alternative Tier-1-Wertpapiere) und Schwellenländeranleihen in Lokalwährung identifiziert. An diesem Markt überzeugten nach Ansicht von Robert Michele in erster Linie die positiven Realrenditen. „Wir finanzieren diese Investments in der Regel aus einem Korb renditeschwacher Industrieländerwährungen“, erklärt Michele.

Auf vielfältige Möglichkeiten der Anleihenmärkte setzen

Angesichts der Herausforderungen, die durch das Ende der lockeren Geldpolitik durch die Notenbanken zu erwarten sind, sollten laut Michele alle Anleihenmarktsegmente in die Allokation einbezogen werden. Mittels eines benchmarkunabhängigen Ansatzes lässt sich dann von möglichst vielen Chancen aus dem gesamten Anlageuniversum profitieren. Seit fast fünf Jahren nutzt der JPMorgan Funds – Global Bond Opportunities Fund, den Robert Michele gemeinsam mit Nicholas Gartside und Iain Stealey managt, eine solche Strategie. Das breit diversifizierte Portfolio kombiniert dynamisch alle Anleihenmarktsegmente. Eine klassische Benchmark nutzt das Management nicht, sondern setzt auf aktives Durationsmanagement, um die Sensibilität des Portfolios gegenüber Zinsänderungen anzupassen und auf Veränderungen im Wirtschaftsumfeld und in den Marktbedingungen einzustellen. Hinzu kommt ein mehrdimensionaler Ansatz für das Risikomanagement: Das Portfolio wird einerseits breit diversifiziert und gleichzeitig wird die Korrelation im Hinblick auf verschiedene Faktoren wie Veränderung der Marktzinsen, Wechselkurse und Kreditspreads kontrolliert.







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