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29.11.2017 Euphorische Erwartungen signalisieren starken Jahresausklang

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt für das Schlussquartal 2017 erneut ein außerordentlich kräftiges Wachstum an: Der Indexstand klettert auf 113 Punkte. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach mit gut 0,8 Prozent im vierten Quartal weiterhin überdurchschnittlich zulegen. „Bei der Interpretation der in den letzten beiden Monaten geradezu euphorischen Stimmungsindikatoren ist Vorsicht geboten“, warnt allerdings DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Nach der Wahl dürften viele Unternehmen mit spürbaren Impulsen der Wirtschaftspolitik gerechnet haben – und ob das nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierung noch gilt, bleibt abzuwarten.“ Indikatoren, die die aktuelle Lage widerspiegeln, haben zudem etwas nachgegeben; auch die Industrieproduktion war zuletzt rückläufig.

Positive Signale kommen insbesondere aus dem verarbeitenden Gewerbe, das von der derzeit breit angelegten Aufwärtsbewegung der Weltwirtschaft profitiert. Aber auch der Dienstleistungssektor dürfte nach DIW-Einschätzung, angekurbelt vom spürbaren Anstieg des privaten Konsums, weiter zulegen. Der anhaltende Beschäftigungsaufbau und anziehende Löhne schieben die verfügbaren Einkommen an. Lediglich die ebenfalls etwas höhere Inflation dämpft die Kaufkraft der Verbraucher.

„Es haben sich in jüngster Zeit einige Risiken aufgelöst, die die Ausgabefreude der Unternehmen vermutlich belastet haben“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. „Die Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich haben nicht zu Erfolgen europakritischer Parteien geführt, trotz gegenteiliger Befürchtungen hat sich die chinesische Wirtschaft zuletzt stabilisiert, protektionistische Maßnahmen haben nicht überbordend zugenommen und die Brexit-Entscheidung wirkt sich – zumindest bislang – kaum dämpfend auf die Weltkonjunktur aus.“ Im Zuge dieser Entwicklungen haben die Unternehmensinvestitionen weltweit merklich Auftrieb gewonnen und dies beflügelt derzeit auch die heimische Investitionstätigkeit.






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