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06.02.2018 Studie: Analysten erwarten ein gutes Jahr für Immobilien-Aktien

Die Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG hat deutsche Immobilien-Analysten nach ihrer Einschätzung zur Kursentwicklung deutscher Immobilien-Aktien befragt. Die Untersuchung wurde zum zweiten Mal durchgeführt und umfasst die kurz- und mittelfristige Entwicklung von deutschen Immobilien-Aktien. Dabei werden die beiden Segmente „Wohnen“ und „Gewerbe“ gesondert untersucht. Die Auswertung berücksichtigt die Antworten von 14 Immobilienanalysten in Deutschland. Damit verzeichnete der „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“ erneut eine sehr gute Resonanz.

Die befragten Analysten blicken demnach optimistisch in das neue Jahr. Die Grundstimmung erreichte 21,4 Punkte auf einer Skala von –100 bis +100. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber der Erhebung von September 2017 mit 9,1 Punkten. Wie im Vorjahr zeigte sich ein großer Unterschied bei der Betrachtung der einzelnen Asset-Klassen. Zwar werden die Aussichten für Wohnen mit 12,5 Punkten besser beurteilt als bei der letzten Erhebung (2017: 4,5 Punkte), aber der Abstand zu Gewerbe bleibt groß. In diesem Segment werden die Entwicklungsaussichten mit 37,5 Punkten (2017: 29,5 Punkten) dreimal so positiv eingeschätzt.

Gewerbeimmobilien-Aktien aktuell mit besserer Performance

Die Umfrageergebnisse passen in das Bild, das sich am Kapitalmarkt bei Immobilien-AGs zeichnet. Immobilien-Aktien zeigen sowohl kurzfristig als auch langfristig eine positive Entwicklung. In den vergangenen drei Jahren sind die Aktien der zehn größten deutschen börsennotierten Immobilienbestandshalter um durchschnittlich 59 Prozent gestiegen. Auch das Plus von 16 Prozent in den vergangenen sechs Monaten bestätigt die gute operative Entwicklung der Unternehmen. Immobilienbestandshalter profitierten in den letzten Jahren von einer starken Konjunktur, steigenden Mieteinnahmen, höheren Immobilienwerten und niedrigen Finanzierungskosten. Dabei zeigt der Gewerbeinvestment-Markt aktuell die stärkste Dynamik. „Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt erwarte ich ein leichtes Wachstum in den Bereichen Büro und Logistik“, bestätigt auch Immobilienanalyst Ellis Acklin von First Berlin die Ergebnisse. Aktien von Unternehmen mit Fokus auf Gewerbeimmobilien sind um 18 Prozent gestiegen in den vergangenen 6 Monaten.

Analysten optimistisch bei der Entwicklung deutscher Immobilien-Aktien

Die befragten Analysten zeigen sich optimistisch hinsichtlich der Entwicklung deutscher Immobilien-Aktien. Insgesamt überwiegen klar die positiven Faktoren, sodass die befragten Analysten bei Bestandshaltern weiter steigende Immobilienwerte und Mieterlöse erwarten, wenn auch mit verlangsamtem Tempo im Vergleich zu den beiden Vorjahren. „Die Angebotsknappheit am Häusermarkt und der sehr gute Arbeitsmarkt bleiben die dominierenden Preistreiber“, konkretisiert Stefan Scharff, Geschäftsführer und Immobilienanalyst bei SRC Research.

Das kurzfristige Szenario bildet die Analystenerwartungen für die nächsten drei Monate ab. Insgesamt werden die Entwicklungsperspektiven positiver eingeschätzt als im Vorjahr. Das zeigt sich auch beim Stimmungsindikator, der sich gegenüber dem Vorjahr auf 21,4 Punkte mehr als verdoppelt hat (2017: 9,1 Punkte). Dabei gehen 50 Prozent (2017: 36 Prozent) der befragten Analysten von leicht steigenden Kursen aus. Lediglich sieben Prozent (2017: 18 Prozent) erwarten sinkende Kurse.

Das mittelfristige Szenario umfasst einen Zeitraum von zwölf Monaten. Auch hier erreicht der Stimmungsindikator 21,4 Punkte und konnte gegenüber dem Vorjahr (2017: 9,1 Punkte) deutlich zulegen. Auffallend ist, dass sich kaum ein Unterschied zum kurzfristigen Szenario zeigt.

Leicht positiver Ausblick bei deutschen Wohnimmobilien-Aktien

In der letzten Umfrage nahmen die befragten Analysten eine eher neutrale Position bei der Entwicklung deutscher Wohnimmobilien-Aktien ein (2017: 4,5 Punkte). Mit 12,5 Punkten sind die Einschätzungen im ersten Quartal 2018 deutlich besser ausgefallen. Das Ergebnis erläutert Thomas Neuhold, Immobilienanalyst bei Kepler Cheuvreux: „Die Wachstumsstory bleibt auch bei Wohnimmobilien-Aktien aufgrund der guten Fundamentaldaten attraktiv. Ich erwarte einen weiteren Anstieg der Mieterlöse und Mieteinnahmen der börsennotierten Wohnimmobilienbestandshalter.“

Im kurzfristigen Szenario erreichen Wohnimmobilien-Aktien 14,3 Punkte (2017: 0 Punkte). Dabei spielen sicherlich auch die überwiegend für die Monate März und April angekündigten Geschäftszahlen 2017 eine Rolle, die angesichts der positiven Branchenentwicklung überwiegend positiv ausfallen dürften. Im mittelfristigen Szenario schneiden Wohnimmobilien-Aktien mit 10,7 Punkten schlechter ab. Ein Unsicherheitsfaktor für das kommende Jahr bleibt jedoch die Mietpreispolitik der neuen Regierung.

Analysten zeigen sich sehr optimistisch bei deutschen Gewerbeimmobilien-Aktien

In den Top 10 der deutschen Immobilien-Aktiengesellschaften befinden sich vier Unternehmen, die ihren Fokus auf das Gewerbe-Segment legen. Im Mittel weisen diese Gesellschaften einen Abschlag auf den NAV auf, während Bestandshalter mit dem Fokus auf Wohnimmobilien mit einem Aufschlag von rund 16 Prozent gehandelt werden. Diese Einschätzung bestätigt der „Kirchhoff Stimmungsindikator Immobilien-Aktien“, der bei Gewerbeimmobilien-Aktien seinen starken Wert von 37,5 Punkten aufweist. „Trotz nachfragebedingter Preissteigerungen waren die Bewertungsanpassungen der Portfolien und damit NAV-Steigerungen moderater ausgeprägt als bei den Wohnimmobilien-Unternehmen. Daraus ergibt sich meines Erachtens Aufholpotenzial“, sagt Andre Remke, Immobilienanalyst bei der Baader Bank.

Sowohl im kurzfristigen Szenario als auch im mittelfristigen Szenario erwartet eine breite Mehrheit der befragten Immobilienanalysten (79 Prozent bzw. 64 Prozent) steigende Immobilienkurse von +5 Prozent bis +15 Prozent. Damit ist die Marktentwicklung bei Gewerbeimmobilien deutlich dynamischer als bei Wohnimmobilien. Die Gewerbeimmobilien-Aktien würde ihren Wachstumskurs der vergangenen zwölf Monate weiter fortsetzen und zum hohen Bewertungsniveau von Wohnimmobilien-Aktien weiter aufschließen.




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