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14.02.2018 Innenentwicklung als Chance für urbanes Wohnen

Die Urbanisierung schreitet weiter voran. In Deutschland lebt bereits jeder Dritte in Großstädten mit mehr als hunderttausend Einwohnern – Tendenz steigend. Vor dem Hintergrund der deutlich wachsenden Stadtbevölkerung und dem erkennbaren Mangel an verfügbaren Freiflächen rückt die innere Verdichtung immer mehr in den Fokus stadtplanerischer und immobilienwirtschaftlicher Betrachtungen.

Der aktuelle Quantum Focus No. 26 „Innenentwicklung als Chance für urbanes Wohnen“ nähert sich zunächst aus verschiedenen Perspektiven dem Begriff Innenentwicklung und stellt Chancen und Herausforderungen bei deren Umsetzung gegenüber. Dabei werden anhand von Beispielen klassische Bereiche der Nachverdichtung, von der Dachaufstockung über den Baulückenschluss bis hin zur städtebaulichen Umnutzung von Konversionsarealen diskutiert.

Die Analyse der Quantum Research Unit zeigt, dass eine hohe Bevölkerungsdichte durch unterschiedlichste Bautypologien erreicht werden kann, beispielsweise durch Wohnhochhäuser oder dichte Blockstrukturen mit Hinterhofbebauung. Um den zunehmenden Bedarf an Wohnraum abzudecken, setzt derzeit auch in deutschen Städten mit angespannten Wohnungsmärkten ein Umdenken bezüglich Verdichtung ein. In öffentlichen Diskussionen werden dabei häufig Dachaufstockungen als ein Lösungsweg bewertet. Alleine für die angespannten Wohnungsmärkte ergäbe sich demnach ein Potenzial von bis zu 1,1 Millionen zusätzlichen Wohnungen. Aufgrund der hohen Herstellungskosten und vielfältiger Regularien werden bislang jedoch nur schätzungsweise rund 10.000 Wohneinheiten jährlich durch Aufstockungen fertiggestellt. Ein weiteres Element der Nachverdichtung ist das Schließen von Baulücken. Während die Bebauung einer Lücke im Blockrand im Sinne der „Stadtreparatur“ aufgrund der visuellen Aufwertung eines Straßenbildes meist allgemein begrüßt wird, stößt die Bebauung eines Blockinnenbereichs oder die zusätzliche Verdichtung bereits bebauter Grundstücke häufiger auf Ablehnung der Bewohner. Für institutionelle Investoren sind Baulücken in der Regel erst ab einer bestimmten Größe attraktiv, da die Baukosten bei kleineren Projekten proportional höher sind als bei Großprojekten. Äußerst interessant und zudem bedeutsam für die Entwicklungsperspektiven wachsender Kommunen sind dagegen Konversionsareale wie ehemalige Industrie-, Bahn-, Hafen- oder Militärflächen, auf denen sich neue Quartiere zum Wohnen, Arbeiten und Leben entwerfen lassen. Die Schätzungen für das gesamte Flächenpotenzial reichen bis zu 176.000 Hektar deutschlandweit.

Dr. André Scharmanski, Leiter Quantum Research: „Gerade bei Quartiersentwicklungen auf brachliegenden Flächen bieten sich Chancen für institutionelle Investoren zum Kauf größerer Neubauprojekte in attraktiven, meist innenstadtnahen Lagen. Aufgrund des meist langen Entwicklungshorizonts und der damit verbundenen Unsicherheiten erfordern diese von den beteiligten Akteuren gleichzeitig ein gewisses Maß an Pioniergeist.“




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