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22.02.2018 Logistikimmobilien: Knapper Platz – Deutliche Mietpreissteigerung

Sie sind das häufig unterschätzte Rädchen im Getriebe der Wirtschaft: Logistikimmobilien und Lagerhallen. Ohne große Hallenflächen wären die moderne Logistik und Produktion nicht zu stemmen. Das Beratungsunternehmen IndustrialPort zeigt nun erstmals in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) systematisch in einem Index, wie sich die Mieten bei diesen Industrieimmobilien entwickelt haben.

Produkte werden zunehmend online bestellt, Unternehmen kämpfen um immer kürzere Lieferzeiten. Dafür brauchen sie möglichst innenstadtnahe Lager-, Logistik- und Produktionsflächen. Doch die werden hierzulande langsam knapp und teuer – trotz großer Kapazitäten: Die Gesamtfläche aller deutschen Hallen für Lager, Logistik und Produktion liegt bei rund 600 Millionen Quadratmetern, wobei in der Erfassungssystematik) von IndustrialPort nur Flächen ab 1.000 Quadratmeter berücksichtigt werden.

Das Hallenangebot ist heiß begehrt, die Mieten sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen: von durchschnittlich 2,81 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2012 auf 3,75 Euro im abgelaufenen Jahr – ein Plus von 33 Prozent. Dabei gibt es jedoch Unterschiede, je nachdem, wie die Fläche genutzt wird.

Beheizte Logistikhallen sind besonders teuer: die Durchschnittsmiete lag 2017 bei 4,05 Euro je Quadratmeter! Dagegen sind reine Lagerhallen sowie Produktionshallen mit 3,65 bzw. 3,53 Euro günstiger. „Die deutliche Steigerung bei den Durchschnittsmieten für Logistikhallen liegt auch daran, dass es in diesem Segment keine Mietpreisbremse gibt, die Branche Logistik boomt, die Nachfrage sehr hoch, das Angebot überschaubar und die Kostenentwicklung überdurchschnittlich ist,“ erklärt Peter Salostowitz, Geschäftsführer von IndustrialPort.

Der neu entwickelte Preisindex (kurz IWIP) von IndustrialPort und IW, in dem neben der Miete auch spezifische Qualitätsmerkmale der Immobilie – unter anderem Lage, Ausstattung, Heizung, Tore – berücksichtigt werden, bestätigt diesen Befund. Industrieimmobilien werden nach Lager-, Logistik- und Produktionsflächen differenziert. „Der Index zeigt erstmals einheitlich und systematisch die rasante preisliche Entwicklung in diesem wichtigen wirtschaftlichen Segment auf“, sagt IW-Wissenschaftler Ralph Henger Generell gilt: Je näher eine Halle an der Innenstadt, desto höher die Mieten. „Investoren müssen die Vor- und Nachteile der Standorte abwägen. In der Stadt ist der Platz teuer, auf dem Land fehlen unter Umständen die Fachkräfte“, erläutert Henger.

Für den neuen Industrieimmobilien-Index (IWIP) wurden Daten von rund 11.500 Immobilien mit 100 Millionen Quadratmetern Hallenfläche für den Zeitraum 2012 bis 2017 ausgewertet. Der Anspruch des Indexes ist es, kurz- bis mittelfristig ein neuer und allgemein anerkannter Branchenstandard zu werden. Grundsätzlich ist es möglich, den Index für eigene, kommerzielle Zwecke zu erwerben und in Absprache mit IndustrialPort zu nutzen.








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