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06.07.2018 Geschäftshäuser geben dem Retail-Investmentmarkt mehr Dynamik

Nach einem eher abwartenden Jahresbeginn nimmt der deutsche Retail-Investmentmarkt nun Fahrt auf. Zu 1,72 Mrd. Euro im ersten Quartal kamen jetzt 2,76 Mrd. Euro Transaktionsvolumen im zweiten Quartal hinzu. Der Rückstand im Vergleich zum Vorjahr konnte so von 23 % auf 7 % reduziert werden. Mit nun insgesamt 4,5 Mrd. Euro Transaktionsvolumen macht Einzelhandel aktuell 18 % des deutschen gewerblichen Investmentmarktes aus und liegt damit wieder deutlich vor der Assetklasse Logistik mit 11 %.

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Die aktuelle Dominanz der Geschäftshäuser zeigt die höhere Verkaufsbereitschaft von Investoren in Top 1A Lagen das über die letzten Jahre signifikant gestiegene Preisniveau mitzunehmen und Gewinne zu realisieren. Nach wie vor ist die Nachfrage nach den sonst im aktuellen Marktumfeld dominierenden Fachmärkten und Fachmarktzentren sehr hoch, so dass wir zum Jahresende noch eine Vielzahl an Fachmarkttransaktionen sehen werden.“

Denn mit 50 % Marktanteil und 2,25 Mrd. Euro Transaktionsvolumen führen die Geschäftshäuser die Objektarten mit großem Vorsprung an. Hierzu haben einige große Transaktionen beigetragen. Im Vergleichszeitraum 2017 hatte deren Volumen noch lediglich 1,54 Mrd. Euro betragen. Auf dem zweiten Rang liegen Fachmarktzentren, die im Jahresvergleich einen Rückgang von 1,4 Mrd. Euro auf 788 Mio. Euro hinnehmen mussten und nun 18 % Marktanteil haben. Dahinter folgen Fachmärkte/Supermärkte mit zusammen 16 % Marktanteil und 890 Mio. Euro nach nur 548 Mio. Euro im Vorjahr. Shopping-Center (467 Mio. Euro) und Warenhäuser (88 Mio. Euro) komplettieren mit einem deutlich gesunkenen Anteil das Feld.

Stärker als zuletzt sind Transaktionen in den Big 7 im ersten Halbjahr verzeichnet worden: 1,33 Mrd. Euro Transaktionsvolumen sind ein Plus von 56 % nach 850 Mio. Euro im Vorjahr. Im Städtevergleich wurde das größte Volumen zu Jahresbeginn auf dem Berliner Markt beobachtet. Mit einem Plus beim Volumen um 117 % auf 634 Mio. Euro setzte sich die Hauptstadt vor Hamburg (263 Mio. Euro/plus 281 %) an die Spitze. Dahinter folgt München, das diesmal 215 Mio. Euro (minus 11 %) erzielte. Erst mit deutlichem Abstand folgen Stuttgart (155 Mio. Euro) und Frankfurt (52 Mio. Euro).

Spezialfonds und Versicherungen gehören zu den aktivsten Akteuren

Auf der Verkäuferseite nutzten Asset/Fonds Manager und private Investoren weiterhin das hohe Preisniveau, um sich von Objekten zu trennen. Mit rund 1,86 Mrd. Euro lagen die Asset/Fonds Manager bei einem Anteil von 42 % nach 49 % im Vorjahr. Spezialfonds verkauften Objekte für 735 Mio. Euro und stellten damit 16 % des Transaktionsvolumens. Der Anteil der Entwickler ging indes von 13 % auf 9 % zurück.
Auch bei den Käufern dominieren Asset/Fonds Manager mit 1,57 Mrd. Euro und 35 % den Markt. Auffällig aktiv waren hier zudem Versicherungen, die ihren Anteil von 1 % auf nun 8 % steigerten, indem sie für rund 353 Mio. Euro einkauften.

Der Anteil ausländischer Käufer lag im ersten Quartal des Jahres bei 28 % und fällt auf Verkäuferseite mit 49 % erneut deutlich höher aus. Per Saldo haben internationale Investoren ihre Bestände um 950 Mio. Euro reduziert.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet Sandra Ludwig, dass der positive Trend anhalten wird: „Die Pipeline ist gut gefüllt und wir gehen davon aus, dass der Markt in den kommenden Monaten noch mehr Dynamik entfalten wird.“










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