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31.07.2018 Logistik- und Industrieinvestments: Handelspolitik dämpft die Euphorie

Die Rahmenbedingungen am deutschen Markt für Logistik- und Industrieimmobilien befinden sich im Wandel. Während das Umfeld zum Jahresbeginn noch äußerst gut war, könnten sich die handelspolitischen Auseinandersetzungen der USA mit China und Europa negativ auswirken. Einige konjunkturelle Frühindikatoren haben sich bereits eingetrübt. Zwar ist die Euphorie aus dem letzten Jahr deshalb verflogen, doch schlagen sich die politischen Unstimmigkeiten noch nicht spürbar auf das Marktgeschehen am Immobilieninvestmentmarkt nieder. Das Transaktionsvolumen belief sich im ersten Halbjahr 2018 auf 3,15 Mrd. Euro – ein Rückgang von 45 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, der angesichts der Rekordumsätze im Jahr 2017 jedoch zu erwarten war. In den Top-7-Logistikregionen, wo immerhin knapp die Hälfte des Transaktionsvolumens erwirtschaftet wurde, nahm der Umsatz demgegenüber lediglich um 14 % ab. „Obwohl die handelspolitischen Verwerfungen zwischen den USA einerseits und China sowie Europa andererseits über kurz oder lang wohl auch die deutsche Exportwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen dürften, ist am Logistikimmobilienmarkt von einer getrübten Stimmung bislang nichts zu spüren. Der E-Commerce-Boom befeuert hingegen die Flächennachfrage und die Mieten gleichermaßen und das lockt immer mehr Investoren ins Logistiksegment“, konstatiert Matthias Pink, Director / Head of Research Germany bei Savills.

Die Kernaussagen im Überblick:

• Verschärfte handelspolitische Auseinandersetzungen der USA mit China und Europa sorgen für eine Verschlechterung der Frühindikatoren
• E-Commerce wirkt der leicht getrübten Stimmung entgegen
• Mehrheit der Objekte wurde in den Top-7 gehandelt
• 10 % aller Transaktionen im ersten Halbjahr entfielen auf Projektentwicklungen

Begründet liegt die Abnahme insbesondere im Rückgang der Transaktionen bei Logistikimmobilien (- 58 %), wohingegen die Umsätze bei Industrieimmobilien (+ 27 %) und speziell bei Gewerbeparks (+ 153 %) zunahmen. Auch hier wurden die Objekte überwiegend in den Top-7-Regionen gehandelt. Im Fokus der Investoren standen dabei fast ausnahmslos Produkte mit hoher Qualität in guten Makrolagen. So entfielen knapp 10 % des gesamten Transaktionsvolumens im ersten Halbjahr 2018 auf Projektentwicklungen. „Trotz der sehr guten Marktlage und des damit verbundenen Angebotsmangels in den Logistikregionen gibt es kaum Nachfrage nach Objekten in der logistischen Peripherie. Das Geld fließt vor allem in jene Lagen, in denen die Bevölkerungs- und Industriedichte am höchsten sind“, sagt Peter Salostowitz, Geschäftsführer beim Beratungsunternehmen IndustrialPort, das den Logistik- und Industrieinvestmentmarkt in Deutschland gemeinsam mit Savills analysiert.

Diese Verteilung der Aktivitäten ist primär auf die anhaltende Risikoaversion der Investoren zurückzuführen. „Angesichts des durch die politischen Umstände getrübten Umfeldes gehen wir davon aus, dass die Investoren risikoavers bleiben. Da zugleich von langfristig steigenden Mieten auszugehen ist, dürften die Spitzenrenditen in den kommenden Quartalen noch leicht zurückgehen“, so die Prognose von Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills zum weiteren Marktgeschehen. Aktuell liegen diese bei 4,7 %.









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