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03.08.2018 Schwächste Wachstumsrate für gehobene Wohnimmobilien seit 2012

Laut des Prime Global Cities Index hat der Preisanstieg im Luxussegment der weltweit führenden Wohnimmobilienmärkte deutlich nachgelassen. Der Index, den das internationale Immobilienberatungsunternehmen Knight Frank vierteljährlich erhebt, verzeichnete mit +2,6 % die schwächste Wachstumsrate innerhalb von zwölf Monaten seit 2012. „Prime Immobilien“ beziehen sich auf die oberen 5 % des Wohnungsmarktes der jeweiligen Stadt, sofern nicht anders angegeben. Der Index wird vierteljährlich von Knight Frank zusammengestellt und basiert auf Daten aus den rund um den Globus verteilten Büros und Marktforschungsteams.

„Der Rückgang der Gesamtindex-Performance ist nicht darauf zurückzuführen, dass die Anzahl der Städte zunimmt, die einen jährlichen Rückgang verzeichnen – sondern dass die leistungsstärksten Städte langsamer wachsen“, kommentiert Kate Everett-Allen, International Residential Research bei Knight Frank. Im Q1 2018 verzeichneten noch sieben Städte ein zweistelliges jährliches Preiswachstum, in diesem Quartal sind es hingegen nur noch drei: Guangzhou (11,9 %), Singapur (11,5 %) und Madrid (10,3 %).

„Der Abstand zwischen der stärksten und der schwächsten Stadt ist im letzten Quartal von 33 auf 20 Prozentpunkte geschrumpft“, so Kate Everett-Allen weiter. Der moderatere Preisanstieg ist der Einführung neuer und gestärkter bestehender Immobilienmarktregulierungen geschuldet sowie steigenden Finanzierungskosten und einem gewissen Maß an politischer Unsicherheit.

Auf der Rangliste der chinesischen Städte folgen hinter Guangzhou auf Platz 10 bzw. 22 Peking (7,3 %) und Shanghai (3,3 %). Die kürzlich getroffene Entscheidung der chinesischen Behörden, ein größeres Wohnungsbauförderungsprogramm zurückzufahren, dürfte das Absatzvolumen in zweit- und drittrangigen Städten dämpfen. Aber die Spitzenpreise in den Städten ersten Ranges dürften im kommenden Jahr stetig steigen.

Singapur liegt im Gesamtranking auf dem zweiten Platz. Entwickler bezahlen deutlich mehr für Grundstücke, was sich in höheren Marktpreisen für Neubauten niederschlägt. In einem Versuch, die Preisinflation einzudämmen, kündigten die Behörden im Juli weitere Erhöhungen der Stempelsteuer Additional Buyer Stamp Duty (ABSD) an. Dazu zählen höhere Steuern für ausländische Käufer (20 %) und für Entwickler (30 %) sowie verschärfte Kreditvergaberegeln. Zudem hat Hongkong hat mit der neuen Steuer für Leerstand eine weitere Maßnahme zur Abkühlung eingeführt: Danach wird den Entwicklern eine Vertragsstrafe in Höhe von 200 % des jährlichen Mietpreises berechnet, wenn neue Wohnungen für sechs Monate oder länger unverkauft und leer bleiben.

Die Vorreiter in den USA sind San Francisco (9,5 %) und Los Angeles (7,8 %). Die US-Wirtschaft läuft auf Hochtouren und die Nachfrage nach Wohnraum wurde durch einen lebhaften Arbeitsmarkt angekurbelt.

Die zwei Hauptmärkte, in denen sich der Preisanstieg für gehobene Wohnimmobilien in den letzten sechs Monaten abgeschwächt hat, sind Kapstadt und Dublin – allerdings aus ganz anderen Gründen. Die jährliche Wachstumsrate der Kaufpreise in Kapstadt hat sich in den letzten sechs Monaten von 19,9 % (Dez 16- Dez 17) auf 8,2 % halbiert (Juni 17-Juni 18). Die Dürre und die Ungewissheit bezüglich des Prozesses der entschädigungslosen Grundstücksenteignung haben die Verkaufstätigkeit geschwächt. Allerdings haben sechs Wochen mit viel Niederschlag sowie neue Regeln der Regierung für Grundstücke diese Sorge gemildert und der Absatz nimmt wieder zu.

Im Gegensatz dazu führen in Dublin (0 %) strengere Kreditvergabebestimmungen, ein zunehmendes Angebot an Luxusimmobilien und ein Rückgang der Käufer, die in Pfund Sterling bezahlen, zu einem moderateren Preisanstieg.








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