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19.11.2018 Folgt der nächste Zinsschritt der Fed noch vor dem Jahresende?

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte auf ihrer jüngsten Zinssitzung auf das bekannte geldpolitische Programm. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) führt die nächste Zinserhöhung voraussichtlich auf der Sitzung kurz vor Weihnachten durch. Währenddessen zeigen sich die Bestzinsen für 10- und 15-jährige Baufinanzierungen unentschieden und pendeln auf niedrigem Niveau hin und her.

Der bisherige geldpolitische Kurs der EZB bleibt nach der Zinssitzung Ende Oktober bestehen: Das Anleihenkaufprogramm läuft bis Ende des Jahres aus, und die Leitzinsen werden bis mindestens über den Sommer 2019 hinweg – und damit möglicherweise bis zum Ende der Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi - nicht angehoben. Ökonomen gehen davon aus, dass die Zentralbank dann zunächst den Einlagenzins leicht erhöhen wird, der aktuell bei -0,40 Prozent liegt. Im Anschluss könnte die EZB minimal am Leitzins drehen. Mit größeren Zinsschritten wird im Vorfeld nicht gerechnet.

EZB spricht von allmählich steigendem Inflationsdruck

Die stärkere Inflationsentwicklung in der Eurozone setzt sich wie erwartet fort. Im Oktober stiegen die Verbraucherpreise noch einmal leicht auf vorläufige 2,2 Prozent – getrieben von den Energiepreisen. Zwar bewegt sich die Inflation inzwischen über den angepeilten knapp unter 2,0 Prozent. Die EZB spricht aber weiterhin nur von einem allmählich steigenden Inflationsdruck, weil die Kerninflation vergleichsweise niedrig bleibt (1,1 Prozent im Oktober). Vor dem Jahresende wartet nun die letzte geldpolitische Sitzung der EZB am 13. Dezember.

Fed bewahrte zuletzt Ruhe – folgt nun der nächste Zinsschritt?

Die Fed beließ den US-Leitzins auf der jüngsten Zinssitzung bei der Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent, die seit Ende September besteht. Diese Entscheidung wurde vom Markt bereits erwartet. Nun schaut man voraus auf die letzte geldpolitische Sitzung des Jahres (18./19.12.), auf der die Fed laut Prognosen die Zinsen noch einmal um einen viertel Prozentpunkt erhöhen wird. Das starke Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent im dritten Quartal spricht für die Zinserhöhung. Mit ihren zügigen Zinsschritten will die Fed die US-Wirtschaft vor der Überhitzung bewahren.

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die Bestzinsen für 10- und 15-jährige Baufinanzierungen blieben von Anfang Oktober bis Anfang November in Bewegung. Die 10-jährigen Zinsbindungen stiegen zunächst von 1,15 auf 1,23 Prozent und fielen dann Ende Oktober auf 1,07 Prozent. Bei den 15-jährigen Zinsbindungen ging es von 1,51 auf 1,57 Prozent und wieder zurück auf 1,51 Prozent.

„Die Zinsbewegungen erfolgen in einem Rahmen von 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten und sollten deshalb nicht überbewertet werden“, kommentiert der Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, Jörg Haffner. „Die leicht schwankende Seitwärtsbewegung der Zinsen setzt sich also fort. Auch die Produktgeber reagieren gerade nur in geringem Umfang.“

Die EZB habe zuletzt für Ruhe gesorgt: „Beim Thema Italien hat die EZB klare Kante gezeigt: Draghi machte deutlich, dass es nicht Aufgabe der Zentralbank ist, Staatsschulden zu finanzieren. Bei der wirtschaftlichen Analyse der Eurozone im Rahmen der Zinssitzung klang Draghi relativ entspannt. Die EZB hat zwar zuletzt einige Wirtschaftsdaten erhalten, die etwas schwächer ausfielen als erwartet. Sie sieht aber die Risiken bezüglich des Ausblicks weitgehend ausgewogen. Das spricht dafür, dass die Zentralbank ihren geldpolitischen Kurs beibehalten wird.“

Haffner ergänzt mit Blick in die USA: „Im neuen Jahr zeigt sich, ob dort die starke wirtschaftliche Entwicklung anhält. Die Steuerreform der Regierung hat in den letzten Monaten für kräftigen Rückenwind gesorgt – einige Experten gehen aber davon aus, dass die Positiveffekte im kommenden Jahr nachlassen werden. Und falls sich der Protektionismus fortsetzt, könnte er sich letztendlich negativ auf die US-Wirtschaft auswirken – das betonen Ökonomen immer wieder. Bisher werden für 2019 drei Zinsschritte vorhergesagt. Aber die Fed wird die konjunkturelle Entwicklung genau beobachten.“

Tendenz:
Kurzfristig: leicht schwankend seitwärts
Langfristig: leicht steigend







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