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08.03.2019 Immobilienfirmen nehmen neue Ertragsquellen ins Visier

Immobilienunternehmen erschließen zunehmend neue Branchen und Zielgruppen, um zusätzliche Erträge zu generieren. In den vergangenen sechs Jahren stiegen die branchenübergreifenden Aktivitäten der führenden internationalen und deutschen Immobilienunternehmen um mehr als das Fünffache. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „New Entrants – New Rivals. How top real estate players are seeking new revenue sources“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für die die fünf größten internationalen Fondmanager nach Assets under Management sowie 40 der umsatzstärksten deutschen Immobilienunternehmen analysiert wurden.

Demnach erhöhte sich die Zahl der Produkteinführungen, M&A-Aktivitäten, Partnerschaften, Joint Ventures und Inkubator-Programme mit Start-ups jenseits der Real-Estate-Branche von neun im Jahr 2013 auf 49 in 2018, was einer durchschnittlichen jährlichen Zuwachsrate (CAGR) von 40 Prozent entspricht.
„Deutsche und internationale Immobilienunternehmen passen sich nicht nur an wandelnde Kundenwünsche an, sondern erfüllen sie zunehmend proaktiv“, erläutert Susanne Eickermann-Riepe, Head of Real Estate bei PwC Deutschland. „Dafür müssen neben Service und Produkten alle Prozesse digitalisiert und Geschäftsmodelle umfassend neu ausgerichtet werden.“

Insgesamt waren die befragten Immobilienunternehmen in den vergangenen sechs Jahren in 146 Fällen branchenübergreifend aktiv - zwei Drittel der Aktivitäten fanden in den vergangenen zwei Jahren statt. Gründe für den deutlichen Anstieg seit 2016 sind vor allem die rege Einführung neuer Produkte und der Aufbau zahlreicher Start-up-Inkubatoren. Die M&A-Aktivitäten markierten hingegen 2015 ihren Höchststand und nahmen zuletzt leicht ab.

Technologiesektor im Visier

Der Großteil (52 Prozent) der branchenübergreifenden Aktivitäten konzentriert sich auf den Bereich Technologie, wobei digitale Innovationen das Tempo und die Richtung für Trends der Immobilienbranche vorgeben. Das Hauptinteresse der etablierten Immobilienunternehmen liegt auf digitalen Nutzerschnittstellen (37 Prozent), Künstlicher Intelligenz (16 Prozent) sowie Cloud-Diensten und dem Internet der Dinge (je 11 Prozent).

Proptechs, die als neue Marktteilnehmer für einen verstärkten Wettbewerb in der Branche sorgen, stellen für etablierte Unternehmen häufig Kooperationspartner oder Akquisitionsziele dar. Branchen wie Dienstleistungen vor allem für Gemeinwesen, Beratung und Finanzen (13 Prozent), Energie (11 Prozent) und Gesundheitswesen (10 Prozent) rücken ebenfalls verstärkt ins Visier der befragten Immobilienfirmen.

Space-as-a-Service wächst

Vor allem in Deutschland investieren Real-Estate-Unternehmen verstärkt in Immobilien für medizinische Dienstleistungen und Altenpflege. Auch Services wie Kinderbetreuung und Studentenwohnheime werden zunehmend geboten. Im Energiebereich ließen Immobilienfirmen zuletzt zahlreiche Ladestationen für Elektrofahrzeuge in den Projekten ihrer Portfolios installieren.

„Immobilien müssen heute multiple neue Anforderungen erfüllen“, erklärt PwC-Partnerin Susanne Eickermann-Riepe. „Die steigende Nachfrage nach flexiblen Mietverhältnissen und multiplen Nutzungsmöglichkeiten gibt vor allem jungen Konzepten wie ‚Shared Working‘ und ‚Space-as-a-Service‘ deutlich Auftrieb.“








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