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03.06.2019 Weltweit agierende Investoren mit großem Appetit auf Living-Assets

Die Assetklasse „Living“* gewinnt unter Investoren eine immer größer werdende Bedeutung. Demografische, soziale und wirtschaftliche Faktoren wie steigende Studentenzahlen, sinkende Haushaltsgrößen, Verstädterung und alternde Bevölkerung verändern die Investmentlandschaft und sorgen für einen stärkeren Fokus auf Living-Anlageklassen.

2018 wurden europaweit in den Living-Sektor rund 69 Mrd. Euro investiert. Nach Deutschland und UK floss dabei mit 22 Mrd. Euro bzw. 13,7 Mrd. Euro der Löwenanteil. Die Niederlande kamen auf Platz drei mit 6,7 Mrd. Euro.

Dr. Konstantin Kortmann, Head of Residential Investment JLL Germany: „Das Ausmaß der Investments, die Investorentypen und ihr Interesse am Living-Sektor war bisher (weitgehend) unbekannt. Um die Markttransparenz zu verbessern und die Marktentwicklung zu antizipieren, hat JLL in Kooperation mit Aberdeen Standard Investments im Februar dieses Jahres eine Umfrage, die erste dieser Art überhaupt, gestartet. Die Antworten von 50 weltweit agierenden Investoren, die sich in Umfang ihrer Investmentaktivitäten und ihren Fokus auf Assetklassen unterscheiden, wurden ausgewertet und in der Studie ‚European Living - What‘s the investor appetite?‘ zusammengefasst.“

Insgesamt repräsentieren diese 50 Investoren mehr als 3,2 Billionen Euro „Assets under Management“ (AUM). Fast die Hälfte der Antwortenden waren Fund Manager, gefolgt von Entwicklern (14%). „Die meisten der 50 Teilnehmer eint das Interesse an Anlagechancen in Europa, die Living bietet: 78 Prozent hatten bereits in diesem Sektor investiert. 2019 könnten Assets under Management (AUM) in Europa um bis zu 30 Prozent steigen.“ Kortmann weiter: „Der mögliche enorme Zuwachs an Investmentaktivitäten im Living Sektor wird den Renditedruck in allen Living Bereichen und die Notwendigkeit zu differenzierteren taktischen (Anlage-)Entscheidungen antreiben. Dies sowohl in Bezug auf die geografische Allokation, bestimmten Teilsektoren innerhalb von Living und, für viele der antwortenden Investoren, auch auf die Bereitschaft, Entwicklungsrisiken einzugehen. Die Ergebnisse lassen insgesamt auf eine wachsende Nachfrage nach dieser Anlageklasse in Europa schließen, JLL geht davon aus, dass Living 2019 weiterhin einen starken Kapitalzufluss verzeichnen wird.“

Ergebnisse der Befragung:

- Eine Mehrheit der befragten Investoren möchte das Engagement im Bereich „Living“ zukünftig erhöhen: 41 Prozent von denen, die schon im Sektor aktiv sind, 45 Prozent von denen, die noch nicht in Living investiert haben, suchen nach neuen Möglichkeiten. Dieses zusätzliche Kapital würde durchschnittlich 9 Prozent der gesamten Asset under Management (AUM) ausmachen. Bei Berücksichtigung der durchschnittlichen AUM der Umfrageteilnehmer entspricht dies einem Kapital in einer Größenordnung von rund 40 Mrd. Euro, das zusätzlich in diesen Sektor fließen könnte.

- Rund acht von zehn der befragten Investoren wollen in europäische Märkte gehen, in denen sie bis dato noch kein Kapital im Living-Sektor eingesetzt haben.

- UK ist der beliebteste Zielmarkt für Living-Investments, gefolgt von Deutschland und den Niederlanden. Die befragten Investoren nennen UK zwar als Markt, in dem sie bereits investieren oder es wollen (68%), nur 11 % definieren UK aber als einen „neuen“ attraktiven Zielmarkt. Deutschland kommt auf einen Anteil von 57 Prozent bzw. 23 Prozent und liegt damit insgesamt an dritter Stelle, vor UK aber hinter den Niederlanden, die 34 Prozent als einen neuen Zielmarkt nennen und zusammen mit der Kategorie „bereits aktiv“ oder „aktiv sein wollen“ auf 91 Prozent kommen. Hinter den Niederlanden werden als weitere top-beliebte neue Zielmärkte Schweden (32%) Frankreich (27%) und Spanien (25%) genannt.

- 82 Prozent der befragten Investoren gaben an, ihren Markteintritt in den Living Sektor über Direktinvestitionen zu nehmen, 38 Prozent geben private Immobilienfonds an.

- Innerhalb Living sind derzeit Mehrfamilienhäuser der beliebteste Sektor. Eine Mehrheit (zwischen 56% und 67%) der Befragten geht davon aus, dass sich die Liquidität auch in anderen Teilsektoren erhöhen wird. Rund drei Viertel der Befragten erwarten, dass das Investitionsvolumen für Co-Living am schnellsten wachsen wird.

- Auf hohem Niveau (80%) liegt der Anteil beim Bekenntnis zu nachhaltigem Immobilienengagement. Eine hohe Zustimmung gibt es bei der Frage nach zukünftig stärkerer Allokation, als Möglichkeit zur Verringerung der Betriebskosten, als Teil des Fonds-/Unternehmensprofils.

- Bei allen positiven Einschätzungen gibt es auch Hindernisse für Investments im Living Sektor: zwei der drei Top genannten beziehen sich auf erstklassige Produkte: der hohen Verfügbarkeit an Kapital steht ein Mangel an passenden Investitionsgelegenheiten in allen Living Bereichen gegenüber, zum anderen niedrige Renditen. Der Druck wird bestehen, Entwicklungsrisiken einzugehen. Diejenigen, die dazu bereit sind, könnten belohnt werden.







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