News RSS-Feed

06.06.2019 Immobilien im Süden: Ein Ende der Preissteigerung in Sicht?

Kaum steigende Indexwerte in Stuttgart und sinkende Medianpreise in Frankfurt – sind dies bereits Vorboten einer Trendwende? Zumindest eine Stagnation auf hohem Niveau zeichnet sich aktuell am Immobilienmarkt der süddeutschen Metropolen ab. München nimmt dabei weiterhin eine Sonderstellung ein: So zahlen Käufer hier im Schnitt mit 6.726 €/qm annähernd doppelt so viel für eine Eigentumswohnung wie in Stuttgart und Frankfurt.

Stuttgart: Flächen- und Preislimit bei Immobilien erreicht?

Der Stuttgarter Immobilienmarkt ist paradox: Das Angebot wird immer geringer, aber der Preisanstieg verlangsamt sich, so die Beobachtung von Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Stuttgart: „Das Limit scheint in beiden Bereichen erreicht zu sein – zum einen lässt die Kessellage so gut wie keine weitere Bebauung zu, zum anderen sind Immobilieninteressenten aber auch nicht bereit, jeden Preis zu zahlen.“ Dementsprechend steigt der Indexwert, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berücksichtigt, im Vergleich zum Vorquartal bei Häusern nur um 1,06 Prozent und bei Wohnungen um 1,68 Prozent. Das ist der geringste Anstieg seit anderthalb bzw. dreieinhalb Jahren.

Ergibt sich auf dem leergefegten Markt doch eine Chance für die Wunschimmobilie, dann gilt es, schnell zu sein: „Viele Makler wollen schon vor der Besichtigung eine Finanzierungsbestätigung sehen. Wir überprüfen daher den Finanzierungswunsch der Interessenten im Vorfeld und bestätigen sehr schnell schriftlich, dass wir einen Bankpartner dafür finden“, erklärt Roland Lenz. Keinen Einfluss hat der Spezialist hingegen auf die Schnelligkeit der Behörden: „Die Planungs-, Genehmigungs- und Grundstücksvergabeverfahren in Stuttgart sind komplex und langwierig. Das ist ein zusätzlicher Hemmschuh für alle Immobilienkäufer und Häuslebauer“, bemängelt Lenz.

Frankfurt: Durchschnittlich gezahlte Quadratmeterpreise sinken

Der Höhenflug des Frankfurter Immobilienmarktes erlebt im ersten Quartal 2019 ebenfalls einen Dämpfer: Die Indexwerte verzeichnen nur ein marginales Plus von unter einem Prozent. Mit 151,55 für Häuser und 164,37 für Wohnungen stagnieren sie allerdings auf einem hohen Niveau. Erstmals seit einem Jahr sinkt zudem der Medianpreis: Käufer in der Bankenmetropole zahlen durchschnittlich 2.744 €/qm für ein Eigenheim und 3.477 €/qm für eine Wohnung und somit 11 €/qm bzw. 28 €/qm weniger als im Vorquartal. Dies weckt bei Immobilieninteressenten die Hoffnung auf eine Trendwende.

München: Schnäppchenpreise Fehlanzeige

Immobilien in München sind günstig – aber nur wenn man vorher in New York gelebt hat. Im Vergleich der süddeutschen Metropolregionen zeigt sich, dass Immobilien in der bayerischen Landeshauptstadt wahrlich keine Schnäppchen sind. Das wird besonders bei Wohnungen deutlich: Im Schnitt zahlen Käufer mit 6.726 €/qm annähernd doppelt so viel für das eigene Appartement wie in Stuttgart und Frankfurt. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Preisspanne ist hier besonders groß: Zwischen dem niedrigsten und höchsten Quadratmeterpreis, der in München gezahlt wird, liegen über 16.000 Euro.







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!