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05.08.2019 Wieso der Co-Living-Trend in Deutschland an Dynamik gewinnen wird

Dienste der Sharing Economy wie Netflix, Uber und Airbnb gehören bereits selbstverständlich zum Alltag der meisten Millennials. Das Konzept auch auf das Wohnen zu übertragen, ist der nächste logische Schritt. Der Co-Living-Trend steckt zwar noch in den Kinderschuhen, jedoch wird sich bald auch in deutschen Großstädten durchsetzen. Welche Chancen dieser Trend für Sie mitbringt, erfahren Sie hier.

Würden Sie nach Ende Ihres Studiums freiwillig in einer WG leben? Und sich wohlmöglich auch noch das Bad und die Küche teilen? In Zeiten von immer höher werdenden Mieten ist eine geteilte Wohnung oftmals die einzige Option. Vor allem in den Metropolen Amerikas sind 3000 US-Dollar für eine 1-Zimmer-Wohnung keine Seltenheit. Doch es gibt eine Alternative: Das Co-Living!

Wieso nicht auch Wohnfläche teilen?

Dass das Co-Living die WG der Zukunft ist, haben wir bereits in einem vor kurzem erschienen Beitrag erläutert. Die Zielgruppe besteht vor allem aus den Millennials. Denn diese sind bereits vertraut mit Angeboten wie Uber und Airbnb, bei denen es darum geht, bestimmte Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und sie mit anderen zu teilen. Erfahrungen und Erinnerungen stehen dabei im Mittelpunkt – der physische Besitz von Dingen rückt immer mehr in den Hintergrund. In Amerika leben laut dem Co-Living Report 2019 von Cushman & Wakefield beispielsweise 65 Prozent der unter 35-Jährigen zur Miete und nicht in einem Eigenheim. Sich das Apartment mit mehreren Menschen zu teilen, passt also perfekt zum Lebensgefühl der Sharing Economy und befeuert somit den Co-Living-Trend. Darüber hinaus ist das Co-Living auch eine gute Lösung für die steigenden Mietpreise und zunehmende Einsamkeit in Metropolen. Immer mehr Single-Haushalte und ein Wandel von der klassischen Familienkonstellation hin zu flexibleren Lebensmodellen sorgen für eine größer werdende Nachfrage nach Alternativen abseits vom normalen Wohnungsmarkt.

Ausstattung von Co-Living-Apartments

In der Regel verfügt der Nutzer über ein privates Schlafzimmer – meistens auch ein eigenes Badezimmer – und teilt sich Küche, Badezimmer und weitere Gemeinschaftsflächen mit den anderen Bewohnern. Besonders hervorzuheben ist die Einrichtung der Apartments. Hier können Betreiber bei der Social Media-affinen Zielgruppe mit einem Interieur punkten, das Instagram-würdig ist. Eine moderne und ansprechende Einrichtung zieht nicht nur Aufmerksamkeit auf sich, sondern macht die Bewohner auch zu Multiplikatoren, die ihr neues Zuhause auf Zeit in ihren sozialen Netzwerken zeigen und den Co-Living-Trend ihren Followern empfehlen. Bei unseren Apartments, die wir für unterschiedliche Auftraggeber designen und löffelfertig einrichten, legen wir großen Wert auf das perfekte Erscheinungsbild – denn der Instagram-Moment ist essentiell. Noch wichtiger ist allerdings das stimmige Bauchgefühl. Es ist genau dieses Gefühl ab Eintritt in ein neues Zuhause (auf Zeit), das über das langfristige Wohlfühlen und damit über die Mietdauer und Empfehlungsrate entscheidet. Auf dieser Basis wird die Mundpropaganda (Word of Mouth) via Instagram und Social Media zu einem nicht zu unterschätzenden Vermarktungsinstrument.

Neben einer ansprechenden Einrichtung warten Co-Living-Apartments häufig auch mit anderen Services auf, die das Leben erleichtern. Dies fängt bei WLAN, Reinigungs- und Postservice an und geht bis hin zu einem in der Miete integrierten Netflix- und Spotify-Abonnement. Der Fokus liegt dabei darauf, dem Bewohnern so viel Zeit wie möglich zu sparen, damit diese sich auf das Wesentliche konzentrieren können: Zu arbeiten und kreativ sein zu können, neue Kontakte zu knüpfen, Freunde zu finden und ein Teil der Co-Living-Community zu werden.

Die Community ist neben einer ansprechenden, volleingerichteten Möblierung und weiterer Services ein wichtiger Mehrwert vom Co-Living-Trend. Bei vielen Projekten sucht der Betreiber / Vermieter selbst aus, wer einziehen darf. Oftmals muss man sich regelrecht bewerben und ein Auswahlverfahren durchlaufen. So wird versucht, Menschen zusammenzubringen, die zusammen passen, mit dem Ziel, Schwierigkeiten im Zusammenleben zu vermeiden. Das hat zusätzlich den entscheidenden Vorteil, dass viele Gleichgesinnte unter einem Dach wohnen, gegenseitig Erfahrungen austauschen und von den Fähigkeiten des jeweils anderen profitieren können. Ein schönes Beispiel hierfür ist Nest Copenhagen aus Dänemark: Hier wohnen 21 Entrepreneure aus der Technologie-Industrie zusammen. Die "Nestler" haben schon über 40 Unternehmen zusammen gegründet. Ein tolles Beispiel für den Mehrwert einer Community.

So hoch sind die Mietkosten beim Co-Living

Möblierung und Ausstattung haben natürlich ihren Preis, jedoch ist dieser in amerikanischen Großstädten entweder gleich hoch oder sogar niedriger verglichen mit 1-Zimmerapartments. In Los Angeles würde man für ein Co-Living-Apartment in den beliebten Stadtteilen Venice und Marina del Rey um die 2000 US-Dollar zahlen, für ein Studio-Apartment in der gleichen Gegend hingegen 3000 US-Dollar. In deutschen Großstädten bewegen sich die Mieten (noch) nicht in solchen Sphären, weshalb das möblierte Co-Living auf den Quadratmeter gerechnet hierzulande etwas teurer ist. Bei den Berliner Co-Living-Anbietern Homefully und Projects beginnen die Preise beispielsweise bei 700 und enden bei 890 Euro für ein Zimmer.

Dies wird aber ausgeglichen, denn mit der Miete sind die Kosten größtenteils abgedeckt, da darin Nebenkosten, Reinigung und WLAN integriert sind. Solche Konzepte sind also ideal für digitale Nomaden, die sich nur für begrenzte Zeit in einer Stadt aufhalten und sofort "loswohnen" möchten, ohne sich um Umzug oder anderes kümmern zu müssen. Oder aber auch Young Professionals, die für den Job in eine neue Stadt ziehen. Weitere Zielgruppen von möblierten Wohnkonzepten finden Sie auch in unserem Artikel zum Co-Living-Trend.

Wird sich der Co-Living-Trend durchsetzen?

Viele Indikatoren und Experten sind auch wir überzeugt, dass dieser Trend im Zeitalter der Sharing Economy, des Megatrends Mobilität, der sogenannten Experience Economy und vielen weiteren Strömungen langfristig in Europa deutlich an Dynamik gewinnen wird. Für bestimmte Zielgruppen ist das Co-Living die ideale Lösung, um unkompliziert und mit Komfort in einer Community flexibel wohnen zu können, ohne Zeit zu verlieren.

Besonders die Hotellerie und die Branche der Serviced Apartments zeigen mit neuen Konzepten wie Lyf von Ascott, Jo&Joe von Accor Hotels, Rent24, Ruby Places, Stay KooooK und vielen weiteren neuen Angeboten, dass die Branche viel Potential in dem Co-Living-Trend sieht. Und globale Nomaden sind eindeutig auf dem Vormarsch: Schätzungen zufolge beläuft sich der Anteil derjenigen, die dauerhaft auf Reisen sind, bereits auf eine halbe Millionen Menschen. In Amerika bezeichnen sich bereits heute mehr als 5 Millionen Amerikaner als digitale Nomaden.

Doch ein simples "Copy & Paste" von existierenden Konzepten ist in diesem Bereich absolut nicht zu empfehlen und besonders riskant. Sowohl etablierte Betreiber als auch Einsteiger sind gut beraten, sich ihre eigene Nische zwischen Apartment-Hotel, Serviced Apartment, Co-Living-Hotel und dauerhaftem wohnwirtschaftlichem Co-Living zu suchen und nachhaltig zu besetzen. Nicht nur die Flächeneffizienz, der richtige Service-Mix oder die Gemeinschaftsflächen und die Gemeinschaftsangebote sind dabei entscheidende Faktoren. Auch die Bedürfnisse der Bewohner sollten in den Mittelpunkt rücken und nicht mehr in Altersgruppen, sondern in sog. "Mindsets" (zu Deutsch: Denkweisen / Lebensstile) unterteilt werden. Nicht umsonst erzählt der Gründer von Roam (ein Konzept, das weltweit Unterkünfte für globale Nomaden anbietet), dass in seinen Standorten vom Silverpreneuer bis zum Teenager-Techie alle Altersgruppen unter einem Dach wohnen. Sie eint ein Lebensgefühl, das sämtliche Altersgrenzen und Nationalitäten überwindet – die Sharing Economy.

(by: BelForm GmbH & Co. KG)







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