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06.09.2019 Kaufen oder mieten? Was lohnt wo im Kölner Speckgürtel

Da pack ich mir an de Koop, wie der Kölner sagt: Historisch niedrige Zinsen und günstige Baukredite auf der einen Seite, steigende Immobilienpreise auf der anderen Seite. Viele Menschen wollen die Gunst der Stunde nutzen, dennoch drängt sich ihnen immer öfter die Frage auf, ob der Kauf von Wohneigentum überhaupt noch lohnt. Eine gute Überprüfung ist, Kaufpreis und Miete gegenüber zu stellen, um das Kaufpreis-Miete-Verhältnis zu ermitteln.

Lange galt ein Kaufpreisfaktor* um die 20 bis 24 als guter Indikator zu kaufen. Dies gilt jedoch nur noch bedingt. Gerade in den sieben A-Städten sind solche Angebote rar, vielmehr werden aktuell Immobilien zu mehr als das 30- und sogar 50-fache der Jahresnettokaltmiete gehandelt. Dieses Niveau schwappt langsam auf die Speckgürtel der Metropolen über, wie der Full-Service Immobiliendienstleister McMakler (www.mcmakler.de) in seiner aktuellen Analyse auch zum Kölner Umland für das erste Halbjahr 2019 feststellt.

Nur bei drei der 26 analysierten Kölner Speckgürtel-Regionen ergibt sich ein Faktor von unter 24. Das sind Kerpen, Erftstadt und Bergheim, deren durchschnittliche Kaufpreise aktuell bei 2.273,99 €/m², 2.353,75 €/m² beziehungswiese bei 2.172,94 €/m² liegen. Die Mietpreise bewegen sich bei durchschnittlich 8,11 €/m², 8,41 €/m² und 7,84 €/m². „Je kleiner das Kaufpreis-Miete-Verhältnis, desto eher rentiert sich der Immobilienkauf. Allerdings sollten Interessenten auch auf die Lage schauen. Diese drei Regionen liegen im zweiten Ring um Köln und grenzen nicht direkt an die Stadt. Wer jedoch kein Problem damit hat, ein paar Minuten länger ins Kölner Zentrum zu fahren, für den lohnt hier die Investition in Wohneigentum auf jeden Fall,“ sagt Lukas Pieczonka, Gründer und Geschäftsführer von McMakler.

Während Kerpen, Erftstadt und Bergheim das eher günstige Pflaster um Köln sind, sieht es in den unmittelbar anliegenden Nachbarregionen Pulheim mit 3.316,21 €/m², Frechen mit 3.183,89 €/m² und Hürth 3.216,71 €/m² deutlich exklusiver aus. Hier liegt der Kaufpreisfaktor allerdings auch wesentlich höher: Bei der Top-Adresse im Rhein-Erft-Kreis Pulheim liegt der Faktor bei satten 28,32 und bei den Wohnlage-Konkurrenten Frechen mit 27,26 und bei Hürth mit 26,37 leicht darunter. Zum Vergleich: In Köln und Berlin liegen die durchschnittlichen Kaufpreisfaktoren aktuell bei 26,61 und 36,42. Damit ist der Wert in Pulheim sogar noch höher als in der angrenzenden Domstadt am Rhein, aber geringer als in der Hauptstadt.

„Dennoch ist von einem Kauf nicht grundlegend abzuraten. Gerade wenn die Investition in eine altersgerechte Immobilie im Alter zu Mietfreiheit führt und die Kreditlaufzeit mit spätestens Rentenbeginn endet, spricht vieles für den Erwerb eines Hauses oder einer Eigentumswohnung. Wichtig ist, alle individuellen Faktoren abzuklopfen. Immobilienexperten und Makler können hier mit fachlichem Know-how unterstützen“, ergänzt Pieczonka von McMakler.

Noch höher als in Pulheim liegt der Kaufpreisfaktor im Kölner Speckgürtel in Langenfeld mit 29,88 und Niederkassel mit 29,67. Hier erreichen die Kaufpreise pro Quadratmeter 3.311,77 Euro sowie 3.089,40 Euro, während die Mietpreise bei 9,24 €/m² und 8,68 €/m² liegen. Dicht hinter den beiden Spitzenreitern liegen Odenthal, Lohmar, Pulheim und Siegburg, deren durchschnittliches Kaufpreis-Miete-Verhältnis einen Faktor von 28 bis 28,50 ergibt. Das Verhältnis der Quadratmeterpreise für Kaufimmobilien in Odenthal mit 2.804,53 €/m², Lohmar mit 2.796,21 €/m² und Siegburg mit 3.063,78 €/m² zu den Mietpreisen mit 8,35 €/m², 8,23 €/m² und 8,96 €/m² fällt damit vergleichsweise groß aus.

Auffällig ist auch, dass rechts vom Rhein im Kölner Umland die Immobilienpreise den Mieten noch nicht so stark davonlaufen wie links vom Rhein. In Overath, Leverkusen, Bergisch Gladbach, Rommerskirchen und Burscheid liegt der Faktor zwischen 25,54 und 25,97 und damit nur geringfügig über der alten Faustregel von 24. „Das Kölner Umland ist trotz steigender Indikatoren noch immer attraktiv für Immobilienkäufer. Vor allem, weil in den einzelnen Regionen oft sehr vielfältige Wohnlagen mit mittleren, guten und sehr guten Preisklassen zu finden sind. Fast ein Drittel der Regionen erreicht einen Vervielfältiger zwischen 26 und 27, womit diese auch nur wenige Jahre über der alten Richtlinie liegen“, weiß der Immobilienexperte von McMakler. Und weiter: „Unter Experten gilt heutzutage ein Indikator von 30 und mehr als ungünstig. Diese Schallgrenze ist im Kölner Umland noch nicht ganz erreicht.“

Im Vergleich der sieben A-Städte Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart und Köln, finden Kaufinteressenten aktuell in der Domstadt die günstigsten Immobilien mit durchschnittlich 3.723 €/m². Bei den Mietpreisen liegt Köln mit 11,66 €/m² allerdings im Mittelfeld auf Platz vier des Big-Seven-Rankings. Mit einem Kaufpreisfaktor von 26,61 landet Köln auf dem vorletzten Platz vor Stuttgart.








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