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20.09.2019 Erbbaurechte: Unnötige Hürden für den Wohnungsbau in Hamburg

Auf einer Pressekonferenz hat am 19.09.2019 der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2018 vorgestellt und einen Ausblick auf das kommende Jahr geliefert. Der Landesverband Nord des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) freut sich über die guten Zahlen für den Wohnungsbau. Gleichzeitig mahnt er einen überlegten Umgang mit Erbbaurechten an.

„Wir begrüßen das aktive Flächenmanagement der Stadt. Dieses ist notwendig, um nachhaltig und langfristig Flächen für den Wohnungsbau bereitzuhalten. Der LIG hat 2018 153 Grundstücke für den Bau von 2.428 Wohnungen zur Verfügung gestellt. In der gleichen Größenordnung soll es in den nächsten Jahren weitergehen. Damit sind wir auf einem guten Weg. Denn es gilt weiterhin: Der Neubau ist das beste Mittel gegen steigende Mieten und Kaufpreise“, sagt Sönke Struck, der Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbands Nord. Sein Verband vertritt die mittelständische private Immobilienwirtschaft. Die Mitgliedsunternehmen bauten 2018 5.623 neue Wohnungen in Hamburg und stemmten damit den Großteil des Wohnungsneubaus in der Stadt.

„Erbbaurechte machen dort Sinn, wo Grundstücke städtebaulich eine wichtige Rolle spielen können. Das ist aber nur bei einem geringen Anteil der Grundstücke der Fall. Deshalb ist die generelle Vergabe städtischer Grundstücke im Erbbaurecht der falsche Weg“, erklärt Sönke Struck. „Wir können nicht erkennen, dass die Vergabe von Erbbaurechten der richtige Weg ist, um günstige Mieten zu schaffen. Die Eigentumsbildung wird für breite Bevökerungsschichten erschwert. Auch im Mietwohnungsbau fehlt die Akzeptanz. Denn: Wenn das Erbbaurecht 75 Jahre läuft, ist das Grundstück am Ende eineinhalbmal bezahlt und der Erbbaurechtsnehmer steht trotzdem ohne Grundstück da. Zum Vergleich: Beim Kauf hätte er einen günstigeren Zins aufzuwenden und das Grundstück wäre üblicherweise nach 30 bis 35 Jahren abbezahlt. Die Konsequenz könnte sein, dass der Preisdruck auf die privaten Grundstücke noch größer wird, da um die städtischen Grundstücke im Erbbaurecht von den Investoren ein großer Bogen gemacht wird.“

Grundsätzlich lobt der BFW Landesverband Nord die Zusammenarbeit mit dem LIG: „In Hamburg haben wir eine gute Gesprächskultur zwischen der Wohnungswirtschaft und den Akteuren aus Politik und Verwaltung. Das ist wichtig, denn nur so können wir das gemeinsame Ziel erreichen, jedes Jahr 10.000 neue Wohnungen zu bauen“, so Sönke Struck.






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