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23.09.2019 Verkaufszahlen von Neubauwohnungen sinken, Preise steigen

Insgesamt wurden im Jahr 2018 in den 82 erfassten deutschen Großstädten 124.467 Eigentumswohnungen verkauft. Die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 2,51 Prozent gesunken. Bereits im Vorjahr war der Verkauf von Eigentumswohnungen um 5,62 Prozent gesunken. Das Umsatzvolumen ist jedoch um 4,14 Prozent angestiegen, hier war im Vorjahr noch ein leichter Rückgang des Umsatzvolumens zu verzeichnen.

Die Dynamik des Kaufpreiswachstums hat 2018 deutlich zugelegt – während Eigentumswohnungen 2018 im Schnitt um 6,82 Prozent teurer wurden, betrug die Verteuerung ein Jahr zuvor 4,52 Prozent. Die steigenden Kaufpreise sorgten dafür, dass sich das Umsatzvolumen 2018 gegenüber dem Vorjahr um 4,14 Prozent auf 31,57 Milliarden Euro erhöht hat.

„Die Zahlen des ACCENTRO Wohneigentumsreports 2019 zeigen, dass der seit gut zehn Jahren anhaltende Trend kräftig steigender Kaufpreise noch nicht erlahmt, sondern sogar zunimmt. Gründe dafür sind die anhaltenden niedrigen Zinsen sowie der nach wie vor enorme Nachfrageüberhang, der sich insbesondere in den Groß-städten in höheren Preisen ausdrückt“, erläutert Jacopo Mingazzini, Vorstand der ACCENTRO Real Estate AG.

Durchschnittlicher Kaufpreis überschreitet erstmals 250.000 Euro

Der durchschnittliche Kaufpreis einer Wohnung in den 82 erfassten deutschen Großstädten lag 2018 bei 253.674 Euro und hat damit erstmals die Viertelmillion-Grenze überschritten. In sechs Städten kosteten Wohnungen durchschnittlich mehr als 300.000 Euro, in drei davon lag der Durchschnittspreis sogar jenseits der 400.000 Euro. Hohe Preise zahlten Käufer insbesondere in den Ballungsregionen, wo sich Bevölkerung, Wirtschaftskraft und somit auch Wohnungsnachfrage konzentrieren.

Erhöhte Kaufpreisdynamik in Berlin
In der Bundeshauptstadt lag der durchschnitt
liche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung 2018 bei 321.578 Euro – das ist ein Plus von 21,83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Binnen eines Jahres sind die Preise trotz gesunkenem Neubauanteil also um mehr als ein Fünftel angestiegen. Im Vorjahr dagegen hatte der Anstieg gerade einmal 5,50 Prozent betragen. In Berlin zeigte sich 2018 also eine deutlich erhöhte Kaufpreisdynamik; von einem Nachlassen der Nachfrage kann daher keine Rede sein.

Das Angebot jedoch kann dieser hohen Nachfrage weiterhin nicht folgen. Die Zahl der verkauften Neubauwohnungen ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr sowohl deutschlandweit (-11,62 Prozent) als auch speziell in Berlin (-21,24 Prozent) kräftig zurückgegangen. „Da es zurzeit außerdem noch keine Hinweise darauf gibt, dass das Zinsniveau bald ansteigen wird, ist damit zu rechnen, dass die Kaufpreise weiter steigen werden. Die sinkenden Verkaufszahlen allerdings zeigen, dass der Wohnungsmarkt in den Großstädten immer enger und der Kauf einer Eigentumswohnung immer schwieriger wird“, führt Mingazzini weiter aus.

Einbrechende Verkaufszahlen beim Neubau

Bereits für 2017 dokumentierte der ACCENTRO Wohneigentumsreport einen Einbruch der Verkaufszahlen von Neubauwohnungen um 13,72 Prozent – dieser Trend bestätigt sich nun.

Vor allem in den Top-7-Städten, den sieben bevölkerungsreichsten Metropolen in Deutschland, zeigt sich ein zunehmend enger werdender Markt. In Berlin, dem größten und wichtigsten Wohnungsmarkt, gingen die Verkaufszahlen im Neubau um 21,24 Prozent zurück, in Frankfurt am Main um 21,19 Prozent, in Düsseldorf und Köln sogar um 33,44 beziehungsweise um 45,84 Prozent. Von den sieben Metropolen sticht einzig Hamburg mit einer positiven Bilanz hervor: Um 14,89 Prozent hat die Zahl der verkauften Neubauwohnungen in der Hansestadt zugenommen.

„Die Folge dieses insgesamt drastischen Rückgangs der Neubauverkäufe und dem damit einhergehenden kleiner werdenden Markt ist, dass Nachfrager kaum noch in der Lage sind, ein für sie passendes Angebot zu finden. Diese zunehmende Diskrepanz ist wohl einer der wesentlichen Gründe dafür, dass sich der Anstieg der Kaufpreise 2018 gegenüber dem Vorjahr deutlich beschleunigt hat“, sagt Mingazzini.

„Betrachtet man die aktuelle Bautätigkeit in Deutschland, muss damit gerechnet werden, dass diese Entwicklung anhalten beziehungsweise sich sogar verstärken wird. Im ersten Halbjahr des Jahres 2019 ist die Zahl der genehmigten neuen Eigentumswohnungen in Deutschland dem Statistischen Bundesamt zufolge um 7,9 Prozent zurückgegangen. Ursächlich dafür dürfte unter anderem sein, dass der Wohnungsbau und insbesondere der Bau von Eigentumswohnungen nicht im politischen Fokus liegen – die öffentliche Debatte konzentriert sich vor allem auf den Mietwohnungsmarkt“, so Mingazzini weiter.








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