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30.09.2019 Hotelmarkt Frankreich: Gute Aussichten – Doch Kreativität ist gefordert

Der französische Hotelmarkt präsentiert sich derzeit in guter Verfassung. Nicht nur in Paris, sondern auch in den regionalen Märkten ziehen die positiven Rahmenbedingungen kapitalstarke Investoren an. Die Kehrseite der Medaille: Es gibt zu wenig Produkt. Die überschaubaren Transaktionszahlen in Paris sprechen Bände. Entsprechend kreativ müssen Investoren vorgehen, um das große Potential in Frankreich, das auch in starken Übernachtungszahlen und in steigenden RevPARs der Provinz schlummert, zu heben. Einigkeit bei den Hotelexperten, die am vergangenen Donnerstag in Paris auf Einladung von Business Immo und Union Investment in Zusammenarbeit mit Christie & Co den Ausblick auf die mittelfristige Entwicklung wagten, herrscht darüber, dass das Transaktionsgeschehen in Frankreich durch die Bereitschaft, mehr Risiken auch im Hotelbetrieb einzugehen, sowie durch neue Hotelkonzepte und -services dynamisiert werden kann.

„Wir sehen spannende Potentiale im Segment Extended Stay mit Betreibern wie adagio und Hyatt House und haben hier bereits in Deutschland investiert. In Frankreich ist Extended Stay gerade durch die Marke adagio weitverbreitet“, betonte Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hospitality bei Union Investment. Eine weitere Möglichkeit, sich gute Investments in Frankreich zu sichern sieht Andreas Löcher in Forward Fundings und Value-Add-Ansätzen. „Wir schöpfen das Investitionsspektrum in Frankreich bei weitem nicht aus. Es ist viel Bewegung im französischen Hotelmarkt, die auch von Investoren zeitgemäße Antworten erfordert.“

So erwartet Löcher, dass Lifestyle Brands wie z.B. 25 hours, Ruby oder CitizenM, ihre Präsenz in Frankreich mit Nachdruck ausbauen werden. Auch den neuen Soft Brands, Ableger der großen Hotelmarken mit starken Buchungssystemen im Hintergrund, aber geringeren Management Fees, bescheinigt der Union Investment-Experte in Frankreich großes Potenzial. Mit besonderem Interesse werde Union Investment zudem die Entwicklung auf den Regionalmärkten, hier zum Beispiel in Lyon und Bordeaux, beobachten. Auch hier ließe sich eine zunehmende Diversifizierung der Hotelmarkenlandschaft beobachten. Und während Paris noch den auf „Olympischen Durchbruch“ wartet, prognostizieren Branchenexperten in den nächsten zwölf Monaten Closings von diversen regionalen Portfolios in unterschiedlichen Hotelsegmenten.

Mit besonderem Interesse, so Löcher, sei auch zur verfolgen, mit welchen neuen Ansätzen die Hotelbetreiber in Frankreich und anderswo versuchen, neue Einkommensquellen zu erschließen. Wie eine von Business Immo und Union Investment kürzlich durchgeführt Umfrage in Frankreich belegt, erwarten sich die Hotelexperten eine bedeutende Integrierung von Coworking-Elementen in den Hotelbetrieb und damit zusätzliche Services für den Hotelgast. Dort, wo derzeit primär Kosten produziert werden, so die entsprechende Expertenmeinung beim Business Immo-Talk in Paris, würden künftig zusätzliche Erträge generiert. Vor allem die großen und vielfach ungenutzten Hotel-Lobbies böten für Festivals, Universitätsforen und andere externe Veranstaltungen viele Möglichkeiten zur aktiven Bewirtschaftung. Gleiches gelte für Meetingräume, die in den Abendstunden überwiegend leerstehen würden.

„Wir werden in nächster Zeit viel Fantasie sehen, mit der Hotelbetreiber in den unterschiedlichsten Segmenten sich der Coworking-Konkurrenz stellen und durch innovative Angebote nicht nur den Service für ihre Gäste erhöhen, sondern auch zusätzliche Nachfrage generieren“ Im französischen Hotelmarkt stehen die Zeichen auf Wandel. Für Investoren ein vielversprechendes Zeichen.







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