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06.10.2019 Wohninvestmentmarkt: Dynamik nimmt spürbar zu

In den ersten drei Quartalen wurden am Transaktionsmarkt für deutsche Wohnimmobilien (ab 50 Einheiten) 12,1 Milliarden Euro investiert. Angetrieben wurde das Marktgeschehen vor allem im dritten Quartal, in dem circa 45 Prozent des im laufenden Jahr registrierten Investitionsvolumens registriert wurde, durch große Portfoliotransaktionen sowie durch den Trend zum Handel mit ganzen Quartiersentwicklungen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Der Wohninvestmentmarkt hat nach einem recht schwachen ersten Halbjahr im dritten Quartal noch einmal deutlich an Fahrt gewonnen, blieb aber in Summe rund 14 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück“, sagt Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland. Diese Entwicklung wurde nur ermöglicht, da trotz des Nachfrageüberhanges mehrere Portfolios am Markt verfügbar waren. „Aktuell kommen unter anderem Portfolios von Vehikeln auf den Markt, die ihre Anlagestrategie erfolgreich umgesetzt haben und entsprechend der geplanten Laufzeiten die Wertsteigerungen nun realisieren wollen.“

Wandel der Investorenlandschaft

„Wir beobachten einen Wandel bei der Zusammensetzung der Investoren“, sagt Lüttger. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter bei Wohnimmobilienportfolios ist in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 Prozent auf 2.900 Euro gestiegen. „Aus diesem Grund sind die Immobilien-AGs, die eher auf günstigere Portfolios – oft mit Value-Add-Charakter – abzielen, weniger aktiv gewesen. Stattdessen sind vermehrt deutsche institutionelle Investoren wie Versicherungen über Spezialfonds als Käufer aufgetreten.“ Deren Anlagestrategie ist häufig auf langfristige Bestandshaltung hochwertiger Objekte ausgerichtet. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Renditen aus. „Die Renditenkompression am Wohnmarkt hat sich weiter fortgesetzt“, sagt Michael Schlatterer, Team Leader Valuation Advisory Services bei CBRE in Berlin.

Darüber hinaus hat die Stadt Berlin im dritten Quartal Ihre Ankündigung von Wohnungsrückkäufen umgesetzt und über die Gewobag 6.000 Wohnungen von Ado Properties für eine Milliarde Euro erworben.

Quartiersentwicklung gewinnen an Bedeutung

Allein im dritten Quartal gab es vier großvolumige Transaktionen von Quartiersentwicklungen oberhalb der 100 Millionen Euro Grenze. „Gemischt genutzte urbane Quartiere bieten Investoren aufgrund der Kombination mehrerer Assetklassen nicht nur eine größere Diversifikation, sondern erlauben auch ein effizienteres Assetmanagement. Außerdem wird sogar ein Quartiersmanagement möglich, was neue Möglichkeiten für die langfristige Entwicklung bietet, wie sie bei regional verstreuten Immobilien nicht denkbar sind“, erläutert Schlatterer.

Ausblick auf das Gesamtjahr

„Es befinden sich einige weitere größere Portfolios in der Pipeline – gleichzeitig ist weiterhin umfassendes Kapital am Markt. Aus diesem Grund erwarten wir ein dynamisches Schlussquartal und für das Gesamtjahr ein Transaktionsvolumen, das in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 17 Milliarden Euro liegen dürfte“, prognostiziert Lüttger.






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