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09.10.2019 Baufinanzierungen: Darlehenshöhe sinkt, Zinsbindung auf Höchststand

Anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland.

Welche Charakteristika zeichnen die durchschnittliche Baufinanzierung im September aus? Im September liegt die von Dr. Klein ermittelte standardisierte Rate – die für ein Darlehen von 150.000 Euro, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehn Jahre Zinsbindung gilt und damit eine Vergleichbarkeit über einen längeren Zeitraum gewährleistet – konstant bei 394 Euro und bleibt damit wie im August auf einem Rekordtief. Verglichen mit den Zahlen vom September 2018 ist die Rate nun durchschnittlich genau 60 Euro bzw. rund 15 Prozent günstiger.

Darlehenshöhe fällt leicht, Zinsbindung auf Rekordhoch

Die Darlehenshöhe fällt zum zweiten Mal in Folge. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Käufer oder Bauherren verhältnismäßig viel Geld für ihren Immobilienwunsch aufnehmen: Im Durchschnitt finanzieren sie 259.000 Euro – und damit stattliche 30.000 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig sind sie auch sehr sicherheitsorientiert: So legen sie die Zinsen im Mittel für 14,2 Jahre fest – ein Wert, der zuletzt im September 2016 übertroffen wurde.

Tilgung konstant, Beleihungsauslauf etwas höher

Auch die anfängliche Tilgung spricht für solide Finanzierungen: Die durchschnittliche Tilgungsrate beträgt im September 2,89 Prozent und liegt damit nur marginal unter dem Wert des Vormonats (minus 0,02 Prozentpunkte). Die Darlehensnehmer nutzen also nach wie vor das günstige Zinsniveau, um die Kreditsumme schnell zu reduzieren und damit insgesamt weniger Zinsen zu zahlen.

Der Beleihungsauslauf steigt im Vergleich zum Vormonat erneut, allerdings nur minimal: Der fremdfinanzierte Anteil am Immobilienwert beträgt aktuell 84,47 Prozent und liegt damit rund 0,2 Prozent über dem Wert vom August 2019.

Forward-Darlehen im Keller

Das Zinsniveau bleibt extrem niedrig und kurz- und mittelfristig sind keine großen Sprünge zu erwarten. Immobilienbesitzer, die noch Zeit bis zur nächsten Finanzierungsrunde haben, können also gelassen bleiben – sie müssen sich die aktuellen Zinsen nicht unbedingt gegen einen Aufschlag für längere Zeit im Voraus sichern. Entsprechend sind Forward-Darlehen zurzeit extrem wenig nachgefragt. Ihr Anteil geht im Vergleich zum August noch weiter zurück: auf ein Rekordtief von 6,54 Prozent. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres betrug der Anteil noch 8,49 Prozent, vor zwei Jahren sogar noch 12,02 Prozent. Uneingeschränkter Beliebtheit erfreuen sich weiterhin Annuitätendarlehen. Der Wert von 84,81 Prozent am Gesamtvolumen ist der Höchstwert des Jahres und liegt rund einen Prozentpunkt über dem des Vormonats.






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