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08.11.2019 Verschlechterung der Stimmung jetzt auch in der Bauindustrie

Im September führte die Heinze Marktforschung erneut eine Online-Befragung unter Herstellern im Bereich Bau, Einrichtung und Ausstattung durch. Neben einer Einschätzung zur derzeitigen und zukünftigen Geschäftslage gaben die befragten Geschäftsführer, Vertriebs- und Marketingleiter auch Auskunft zu aktuellen Brennpunktthemen. An der jüngsten Befragung nahmen 406 Personen teil, der Anteil der Personen aus der Geschäftsführung lag dieses Mal bei 48 Prozent.

Die Stimmung in der Bauindustrie verschlechtert sich in diesem Halbjahr beträchtlich. Der Heinze Baukonjunktur-Klima-Index sinkt von 48 Prozent im März 2019 auf 39 Prozent im Juni und kommt mit 17 Prozent im September auf einem Tiefpunkt an. Es sind vor allem die zukünftigen Erwartungen, welche die Stimmungslage der Industrie drücken. Im dritten Quartal 2019 schätzen nur noch 44 Prozent der Befragten ihre Lage als gut ein. Allerdings empfinden auch nur 10 Prozent ihre aktuelle Lage zurzeit als schlecht.

Die Produktbereiche Wärmedämmung, Elektroinstallation und Befestigungssysteme sind am stärksten von einer Verschlechterung der Stimmungslage betroffen. Überdurchschnittlich gut ist die Stimmung dagegen im Bereich Sonnenschutz, regenerative Energien und Aufzugstechnik. Generell ist die Stimmung in größeren Unternehmen mit vielen Mitarbeitern oder hohem Umsatz sowie in Unternehmen, deren Schwerpunkt im Nichtwohnbau liegt, am schlechtesten. Diese Einschätzung passt auch zu den aktuellen Prognosen im Heinze Marktbericht. Aufgrund der schwächeren Konjunkturaussichten weisen diese eine negative Entwicklung der Neubau-Genehmigungen im Nichtwohnbau aus.

Thomas Wagner, Verantwortlicher für den Bereich Befragungen der Heinze Marktforschung, schätzt die Lage wie folgt ein: „Trotz der aktuellen Zahlen ist es noch zu früh, von einer Rezession zu sprechen, schließlich sinkt die Stimmung im Herbst regelmäßig. Außerdem stufen 73 Prozent der Unternehmen ihre Kapazitätsauslastung sogar mit gut oder sehr gut ein.“ Ähnlich gut sieht es beim Auftragsbestand, bei der Anzahl der Anfragen, bei der Entwicklung der Umsatzerlöse und beim Erfolg von Marketingaktivitäten aus. Aber die Branche sucht händeringend nach Arbeitskräften: 60 Prozent der Befragten finden offenbar nur schlecht oder sehr schlecht Personal. Die Baukonjunktur selbst empfinden zwei Drittel der Befragten als sehr gut oder gut. Die konjunkturelle internationale Lage wird hingegen vom 27 Prozent als schlecht oder sehr schlecht angesehen. 82 Prozent halten den Fachkräftemangel auf der Verarbeiterseite für limitierend.

Sicherlich keine Überraschung: Mit Blick auf die globalen Einflüsse hätte ein ungeordneter Brexit die größten negativen Auswirkungen auf die befragten Unternehmen. Auch die Lage in Italien wird von der Mehrheit als negativ für ihre Geschäftstätigkeit empfunden. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen lässt nach. Trotzdem plant rund ein Viertel der Befragten, die Produktionskapazität und den Personalbestand zu erhöhen.

Building-Information-Modeling: Es geht aufwärts Als weiteres Brennpunktthema stand auch bei dieser Befragung Building-Information-Modeling im Fokus. Zum vierten Mal in Folge nimmt der Anteil der Unternehmen zu, die BIM-Objekte zum Download anbieten. Derzeit sind es etwa 23 Prozent der Stichprobe. Auch der Anteil der Firmen, die sich entschieden haben, zukünftig BIM-Daten anzubieten, nimmt weiter zu.






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