News RSS-Feed

19.11.2019 Köln: Mieten in beliebten Vierteln stabil, Kaufpreise auf Rekordhoch

Mieter in Köln können aufatmen, aber nur in den etablierten, bereits hochpreisigen Lagen. In Lindenthal stiegen die Bestandsmieten von 2018 auf 2019 nur um 0,8 Prozent, in Rodenkirchen und Ehrenfeld jeweils um 1,8 Prozent. Das liegt unter beziehungsweise gerade einmal auf Höhe der Inflationsrate. Deutlich stärker als die Lebenshaltungskosten zogen die Mieten in einigen der bislang günstigen Stadtbezirke an: In Porz um 3,4, in Mülheim um 3,2 und in Nippes um 2,9 Prozent. Dies sind einige Ergebnisse aus dem heute erscheinenden Immobilienmarktbericht Köln 2019 von Kampmeyer Immobilien. Der Bericht analysiert die Wohnungsmärkte der Domstadt auf Ebene aller 86 Stadtteile – auf interaktiven Karten können sich Nutzer zudem online über Wohnlagequalitäten auf Ebene der Straßen und Häuserblöcke informieren. „Unser Marktbericht ermöglicht eine auf die Mikrolage genaue Betrachtung und verdeutlicht, wie groß die Unterschiede auch von nah beieinander gelegenen Standorten sein können“, erläutert Roland Kampmeyer, geschäftsführender Gesellschafter von Kampmeyer Immobilien.

Der Report zeigt deshalb auch, wo die Mieten noch bezahlbar sind – und wie lange sie es bleiben werden. Beispiel Stadtbezirk Ehrenfeld: Im Stadtteil Bickendorf stiegen die Mieten seit 2018 nur um einen Prozentpunkt, in Ossendorf um 7,2 Prozent. Auch in Weidenpesch (+7,3 Prozent) und Niehl (+8 Prozent) mussten Mieter deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die durchschnittliche Miete für eine Bestandswohnung in Köln liegt derzeit bei 11,12 Euro. Die Spanne ist groß – sie reicht von 6,40 Euro in Chorweiler bis zu 13,50 Euro in der Altstadt Süd.

Eigentumswohnungen verteuern sich in Lövenich und Buchheim mehr als 30 Prozent

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Kaufpreisen für Bestandswohnungen. In der Innenstadt gehen sie sogar leicht zurück, in Lindenthal laufen sie in etwa im Gleichschritt mit der Inflationsrate (+1,6 Prozent). Porz und Nippes hingegen wachsen zweistellig. Ganz anders entwickeln sich die Kaufpreise im Wohnungsneubau. In der Innenstadt haben sie sich im Vergleich zu 2018 um 18 Prozent verteuert. Hier liegt die Neustadt-Nord mit einem Durchschnittspreis von 6.200 Euro vorn. Zweistellig entwickelten sich die Werte auch in den Bezirken Ehrenfeld (+22 Prozent), Kalk (+20 Prozent) und Porz (+11,1 Prozent). Auf Stadtteilebene zogen die Preise vor allem in bislang günstigen Lagen besonders deutlich an: In Lövenich stiegen die Preise um satte 33, in Buchheim sogar um 38,5 Prozent. Ein Ende der Preisspirale ist nicht abzusehen. „Innerhalb der nächsten zehn Jahre rechnen wir mit einer Fortsetzung dieses Megatrends“, prognostiziert Roland Kampmeyer. Der Marktbericht seines Unternehmens zeigt exakt auf, wo wegen weiter steigender Preise ein Kauf jetzt lohnt. In den etablierten Lagen könnte es sich für Eigentümer laut Kampmeyer aber auch lohnen, über einen Verkauf nachzudenken, um die deutlichen Preissprünge der Vergangenheit mitzunehmen.

Kölns Zukunft liegt auf der rechten Rheinseite

Der Immobilienmarktbericht analysiert auch das Neubaugeschehen und damit die Zukunft der städtischen Entwicklung. Und die liegt vor allem auf der rechten Rheinseite. Dort entstehen die größten Neubauprojekte. Allein in Mülheim-Süd sollen in Summe mehr als 4.700 neue Wohnungen entstehen, weitere 3.000 Einheiten sind im Deutzer Hafen vorgesehen, dazu Flächen für 6.000 Arbeitsplätze. Diesem zentralen städtebaulichen Projekt der Domstadt widmet der Immobilienmarktbericht einen Gastbeitrag von Andreas Röhrig, dem Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt mbH, die dieses Projekt vorantreibt. „Als urbanes und gemischtes Quartier mit überregionaler Anziehungskraft wird der Deutzer Hafen den Kölner Wohnungsmarkt deutlich entlasten“, freut sich Röhrig.

Neubau hält mit dem Bedarf nicht Schritt

Auch wenn sich in Köln viele Baukräne drehen: Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage klafft trotzdem immer weiter auseinander. In Sachen Bedarfsdeckung ist Köln unter den größten deutschen Städten (den „Top 7“) dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln zufolge sogar Schlusslicht. „Eine ausgewogene Marktlage kann ausschließlich durch ein dem Bevölkerungswachstum entsprechendes Bauvolumen erreicht werden. Davon ist Köln aber noch weit entfernt. Allein in den Jahren 2010 bis 2017 hätten 12.000 Wohnungen mehr gebaut werden müssen,“ stellt Roland Kampmeyer fest. Sein Marktbericht analysiert das Neubaugeschehen in der Domstadt ausführlich. Einer der spannenden Befunde: Die Wohnungsgrößen nehmen von Jahr zu Jahr ab – Kölns Wohnungen werden immer kleiner.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!